Termin 16/10 am 27.08.10 Run 25/3

Eigentlich wäre es endlich an der Zeit mal wieder mit allen Spielern zu spielen. Dies ist also hoffentlich der letzte der "Sommertermine", wo mehr als ein Spieler fehlt. Diesmal war der Spieler von Mia und der von Smirk und Average nicht anwesend. Die Ereignisse wie immer aus Snowcats Sicht. Das Geschehen schließt nahtlos an das des vorhergehenden Spieltermins an.

Die Runner außerhalb des Blockhauses bewahrten, nachdem Mia sie auf so eine unmilitärische Art darum gebeten hatte, Funkstille. Snowcat wusste nicht, ob ihr das Recht war. Schließlich hatten die Kommentare die Situation aufgelockert. Sie fühlte sich ungewöhnlich unruhig. Normaler Weise konnte sie stundenlang auf irgendetwas warten, aber diesmal fiel es ihr schwer. Vielleicht lag es daran, dass sie das Gefühl nicht los wurde, die Goldfeathers würden Zeit schinden. 

Endlich waren die Trolle mit dem Essen fertig und sie fragten: «Und, wollen wir los?» Snowcat war erleichtert, ebenso wie die anderen Gäste der Lodge, als die sie endlich aufbrachen.

Kwalm gab das Signal, dass sie jetzt rauskamen und dem Pick Up nun folgen würden.

Die anderen beiden Wagen des Teams sollten vorsichtshalber ausreichenden Abstand halten, damit sie nicht in Gefahr liefen, bemerkt zu werden.

Steel bestätigte, von Average kam noch ein zusätzliches: «Mia ist wieder an Bord!», nur Blaze konnte sich einen Jubelruf nicht verkneifen. 

Sie fuhren den fünf Goldfeathers ungefähr zwanzig Minuten die Strasse entlang hinterher. Inzwischen schienen es die Jungs im Pick Up eilig zu haben, denn sie gaben ordentlich Gas. Natürlich war das Dranbleiben für Snowcat auch auf den inzwischen dunklen Strassen kein Problem, dennoch fuhr sie nicht all zu dicht auf. Es lohnte sich immer, wenn die Gegner einen unterschätzten. 

Ziemlich unvorhergesehen bog der Wagen voraus dann um die Ecke in den Wald ab. Snowcat blickte zu Softpaw, die verstand, verschwand in ihrem Helm und schloss die Klappe hinter sich. Dann trat Snowcat aufs Gas um aufzuholen, was Kwalm dazu brachte sich anzuschnallen. Snowcat lächelte in sich hinein. Sie meisterte die enge Kurve mit Hilfe der Handbremse problemlos und verlor kaum an Geschwindigkeit. Nur wenige Meter voraus wackelten die Rücklichter des Pick Up über einen Waldweg. 

Diesmal fuhren sie ungefähr eine halbe Stunde tiefer in den Wald hinein. Blackstone verteilte Waffen an Kwalm, Smirk, sich selbst und Snowcat. Doc sah in seinen Koffer und wählte sorgfältig unter seinen Pistolen aus. Dann öffnete sich mitten im Wald eine Lichtung und gab den Blick auf den Sternenhimmel frei. 

In der Mitte der Lichtung brannte ein Lagerfeuer. Campingstühle standen darum verteilt. Am hinteren Rand der Lichtung schwebte in ein paar Metern Höhe ein Commuter, er war mit Seilen am Boden vertaut und wegen seiner dunklen, matten Farbe schwer zu erkennen. Am Lagerfeuer standen ein weiterer Ork und ein Troll. Die Gruppe aus dem Pick-Up gesellte sich zu ihnen. Sieben also, wenn der Junge aus Skykomish Recht gehabt hatte, fehlte einer der Goldfeathers. 

Snowcat, Kwalm und Doc stiegen aus. Snowcat ließ den Motor und die Musik im Wagen laufen, um von etwaigen Geräuschen die die nachfolgenden Runner machten abzulenken. Blackstone blieb in der offenen Fahrertür sitzen und Smirk tat das gleiche auf der Beifahrerseite des Humvees.

Langsam traten die drei an das Lagerfeuer heran. 

Erfreut sagte der Ork: «Hallo, ich bin Swiftwing und ihr habt uns ein Geschäft vorzuschlagen?» Er streckte Snowcat die Hand entgegen, sie griff danach und schüttelte sie. 

Ein astraler Blick verriet ihr, dass Swiftwing noch mehr von der gleichen Erregung erfasst war, als all die anderen. Außerdem konnte sie die Anzeichen einer BTL-Abhängigkeit in der Aura erkennen. Nichts offenbarte jedoch seine genauen Absichten.

Snowcats Commlink meldete ihr, während Swiftwing alle zu einem Bier einlud, dass die beiden anderen Wagen des Teams in einiger Entfernung hielten. Mia, Blood und Blaze stiegen aus. Mia bewegte sich rechts um die Lichtung herum, während Blood links herum ging. Blaze seinerseits bewegte sich offensichtlich levitierend nahe des Wegs auf die Lichtung zu.

Kwalm schickte eine Nachricht herum: Der "neue" Troll hatte einen frischen Kratzer im Gesicht, nasse Grasflecken an den Knien und sein Overall war nicht geschlossen. Snowcat schüttelte sich beinah ob dieser Information. Dennoch fuhr sie ruhig fort mit ihrer Verhandlung und erklärte Swiftwing, wie viele Kisten sie zu transportieren hatten und dass es ihn natürlich nichts anginge, was darin sein. 

Ihre Kollegen kamen derweil zugig näher. Mia bezog Position und nahm die Lichtung ins Visier. Blackstone entdeckte den fehlenden Ork in einem Baum und gab dies bekannt, worauf Blood sofort seine Bewegung anpasste. 

Blaze schwebte über die Lichtung und erklärte: «Ihr habt den Ork schon? Aber da hinten ist noch ne Aura im Wald. Ich seh mir die mal an.»

Snowcat fuhr erneut ihre Sinne aus, aber sie konnte auch in der angegeben Richtung keine Magie spüren. 

Nur einen Augenblick später bestätigte Blaze ihre Vermutung: «Ich hab da ne Elfin im Wald gefunden, sie ist am Leben, aber sie wurde übel zugerichtet. Können wir bitte in zwölf Sekunden loslegen, denn dann werde ich genau über der Mitte der Lichtung sein.»

Snowcat tarnte ihr "Copy" mit Hilfe eines Schluck Bier, Doc gab ihr zu verstehen, dass er bereit war, dann sagte sie mit schneidendem Tonfall zu dem Troll: «Wo ist denn eigentlich eure Katze?»

«Hä???»

«Du Penner hast einen frischen Kratzer im Gesicht und ich wollt wissen wo die Katze ist?»

«Hä???», er schien noch nicht verstanden zu haben, was hier abging, doch die Goldfeathers fächerten sich intuitiv ein wenig auf.

Snowcat grinste und sie wusste genau, dass das nicht freundlich aussah: «Die Katze liegt sicher hinten im Wald... »Blazes Punkt war in Position,  «... zwölf!»

Noch bevor das F der zwölf völlig verklungen war, feuerte Doc aus zwei Pistolen auf mehrere Goldfeathers gleichzeitig. Dann meldete Blood: «Ork fällt tot vom Baum!» 

Snowcat riss ihre Ingram Supermach hoch und zögerte kurz, ihre Gedanken rasten, sollte sie auf den Troll vor sich schießen oder doch besser auf Swiftwing? Sie wollte den Troll am liebsten persönlich quälen und Swiftwing sollte überleben. Obwohl die Katze in ihr sie daran hindern wollte, weil sie noch nicht genug gespielt hatte, drückte sich den Impuls weg und schoss Swiftwing ins Knie, welches sich samt Unterschenkel in einer Blutwolke auflöste. Schreiend fiel Swiftwing nach hinten. Hellrotes Blut spritze im hohen Bogen von ihm weg. In ein paar Atemzügen würde er verblutet sein. 

Snowcat ärgerte sich über den Ork, er hielt offensichtlich weniger aus, als sie gedacht hatte und er war unter seinem Overall schlecht oder gar nicht gepanzert. Andererseits, - Snowcat bleckte die Zähne-, hatte sie doppelte Explosivmuni geladen, in Erwartung harter Gegner von Winternight. Natürlich hatte diese Munition zu einer arteriellen Blutung geführt. Snowcat hatte sich einfach verrechnet und der Ork war nicht nur fiesester Abschaum, sondern auch ein Idiot.

Während Snowcat diesem Gedanken nachging, fielen die Goldfeathers wie Fliegen zu Boden. Zwei hatten noch hinter dem Pick Up Deckung gesucht, doch einer war von Blood ausgeschaltet worden und den anderen hatte Blaze brennend durch die Luft fliegen lassen, wobei er dann von Blackstone erschossen worden war. Alles war vorbei, noch bevor Snowcat ein weiteres Mal handeln konnte. Mia hatte nicht mal einen Schuss abgeben müssen. 

Kwalm rief: «Clear.  - Sichern!  - Und kümmert sich jemand um Swiftwing! Wir brauchen ihn lebend.»

Halbherzig lief Snowcat zu dem Ork herüber, zog ein Medkit aus der Tasche und klatschte ihm ein Traumapatsch aufs Bein. Sie musste den Signalton nicht mal abwarten, um zu wissen, dass der Trottel super schnell verblutet war und das da nichts mehr zu machen war, selbst mit Magie nicht. Sie zuckte mit den Schultern. Das Schicksal hatte dem Arschloch keine Chance geben wolle, noch mal was Gutes zu bewirken. Sie schüttelte den Kopf, um Kwalm zu zeigen, dass Swiftwing es nicht geschafft hatte und rannte dann in die Richtung los, in der die Elfe liegen sollte. 

Das Mädchen war wirklich übel zugerichtet worden. Aber sie würde es überleben. Snowcat hatte solche Verletzungen schon ein paar mal gesehen und während sie die Elfe versorgte, säuberte und zedierte, dachte sie darüber nach, was nun geschehen würde, wäre das Mädchen da ein Ancient. 

Mindestens 3 Squads würden ausziehen, um die Übeltäter zu fangen und dann zu Tode zu foltern. Dann würde man sie zerstückeln und anschließend verbrennen. Die Elfe selbst würde umgehend zum Master Mage der Ancients gebracht werden, wo der sie nicht nur heilen, erfrischen und versorgen würde, sondern wo man ihr auch nahe legen würde, sich das Gedächtnis verändern zu lassen. Alle von denen Snowcat wusste, dass ihnen etwas Ähnliches passiert war, hatten das getan, wobei die Erfahrung nie komplett gelöscht wurde. Die Mädchen behielten die Erinnerung an die Gefahr und die Angst, allerdings entkamen sie immer irgendwie vor der Vergewaltigung, wie sie gerettet wurden, suchten einige selbst aus. 

In Decken gewickelt trugen sie die traumlos schlafende Elfe an einen warmen trockenen Ort. Je länger sie schlief, desto besser war es für sie.

Immerhin lebten zwei der Goldfeathers dank Kwalm noch, da er noch Stick N Schock Munition benutzt hatte. Ein Ork und ein Troll, zu Blaze und Snowcats Bedauern war das nicht der Troll mit dem frischen Kratzer.

Smirk kam zu Kwalm und Snowcat herüber: «Wir sollten uns erstmal um den Commuter kümmern, die "Fracht", ist lebendig und metamenschlich. »

Snowcat ging mit Blaze, Blood und Steel an Bord, während die anderen die Umgebung sicherten. Steel machte sich sofort ins Cockpit auf. Sie selbst öffnete den Container. Elf Menschen und Elfen kamen zum Vorschein, 2 Männer und 9 Frauen. Sie waren sauber, trugen Papier-Overalls und waren natürlich von Angst gezeichnet, aber bis auf ein paar Blessuren überraschend gesund. 

«Sind sie die Käufer?», fragte eines der Mädchen eingeschüchtert. 

Snowcat erklärte ihnen, dass sie keine Angst zu haben brauchten, da man sie nun befreit habe. Es stellte sich heraus, dass alle in Seattle gefangen genommen worden waren. Snowcat versprach nach kurzer Rücksprache per Comm mit dem Team, dass man sie dorthin bringen würde. 

Steel landete das Luftschiff derweil. Sofort kam Average an Bord, irgendwie schaffte er es die Stimmung aufzulockern. Er ging in die Küche und machte etwas zu essen für die Befreiten, während Snowcat sich mit ihren Kollegen daran machte, gefundene Habseligkeiten an ihre Besitzer zu verteilen. 

Einer aus der Gruppe, ein junger Elf, Snowcat schätzte ihn auf 15 bis 17 Jahre, er hatte sich inzwischen in seinen Jumpsuit geworfen und trug ein paar Rollerblades an einem Grürtel, ging nicht mit den anderen zum Essen. Er folgte Snowcat nach draußen und sprach sie an: «Hey, bist Du das weißhaarige Elfenmädchen?»

Irgendetwas regte sich in Snowcat, als er das fragte, doch sie konnte es nicht greifen und erwiderte deshalb nur: «Nun, eigentlich sind meine Haare mehr als nur weiß, aber im großen und ganzen könnte man das so sagen, was gibt es?»

«Ich möchte nicht mit den anderen einfach zurück nach Seattle, da wartet nichts auf mich, ihr seit meine beste Option. Ich will mit Euch mitkommen!!! Und keine Sorge, ihr müsst mich nicht beschützen! Ich kann Euch sogar nützlich sein.»

Snowcat öffnete ihr astrales Augen und warf einen intensiven Blick auf den etwa 1,80m großen jungen Elfen, der drahtig aber wahrscheinlich noch nicht ausgewachsen war, denn er machte immer noch einen etwas schlackzigen Eindruck. Er war magisch aktiv, Adept, sein Magieattribut war ausgeprägt, wenn auch niedriger als ihr eigenes. Er war gesund und irgendwie von einer fröhlichen Erwartung erfüllt. Außerdem schien er gerade über etwas nachzudenken. Dann sagte er: «Du bist doch Snowcat, ja ich glaub so heißt Du inzwischen. »

Blaze tratt hinzu: «Hey, Du kennst den Typen?», fragte er.

Snowcat schüttelte den Kopf: «Nein, er ist mir gänzlich unbekannt. Wie heißt Du denn überhaupt?»

«Och, die meisten nennen mich Babyface. Ist mir ziemlich egal, ihr könnt mich auch so nennen. »

Snowcat überlegte kurz, dann ging ihr endlich ein Licht auf. Sie nahm einen Stock und malte damit ein Zeichen auf den Waldboden. »

Babyface grinste: «Nö, danke, ich hab keinen Durst, außerdem weiß ich ja, wo die Dusche ist, schließlich wurden wir täglich mit dem Schlauch gesäubert. Brrr.  - Ach ja, danke übrigens! Kann ich nun bei Euch bleiben?»

Snowcat konnte es nicht fassen, hier mitten im Wald traf sie auf einen der Namenlosen zu denen sie einst gehört hatte und ohne die sie es sicher nicht geschafft hätte. Das musste einfach Schicksal sein! Deshalb sagte sie spontan: «Wir werden uns in nächster Zeit zwar mit sehr gefährlichen Dingen beschäftigen und ich muss erst noch mit den anderen reden, aber von mir aus spricht erstmal nichts dagegen, dass Du mitkommst.»

Blaze viel die Kinnlade herunter. 

Nun war es jedoch an der Zeit, die Verhöre durchzuführen. Kwalm warf einen skeptischen Blick auf Babyface, sagte aber nichts, da der junge Elf sich ein wenig zurück hielt. Sie verhörten den Troll zuerst.

Der geballten Psychologie von Doc und der Einschüchterungskraft von Snowcat, Blackstone und Blaze, hatte der Troll nichts entgegen zu setzten, - zumal man einen seiner toten Kumpel spektakulär zwischen zwei Bäumen aufgehängt hatte und Blaze in langsam "verbrannte"- nach wenigen Minuten erzählte er alles, was er wusste. 

Die Goldfeathers verdienten sich tatsächlich im Menschenhandel. Sie bekamen die Leute, meist Mädchen, von einer Gruppe in Seattle, von denen der Troll nur einen mit Namen kannte, er lautete Biff. Dann brachten sie sie hoch in den Norden und verkauften die meisten an die Azzies, die dort oben Thunderbay kontrollierten. Mit Talutah trafen sie sich regelmäßig, er heilte sie und er versorgten sie mit Chips, die er hin und wieder gegen eine der Frauen tauschte. Zu finden war Talutah im Algonkian /Manitu Counsil, in der Nähe von Thunderbay. Der Mensch schien sogar dem Troll ein wenig loco zu sein und er machte ihm offenbar Angst, vor allem, weil er zurückgezogen im Wald lebte und ständig eine Holzmaske mit verzerrten Gesicht trug.

Kwalm wusste über solche Masken zu berichten, dass sie eigentlich von einer Gruppe von "Back To Nature"-Schamanen, der "False Face Society" getragen wurden, eine Gruppe, die man im Allgemeinen eigentlich zu den Guten zählte.

Mit all diesen Informationen war das Verhör beendet, mehr wusste der Troll nicht. Snowcat fragte ihn, ob es sich noch für irgendetwas entschuldigen oder um Verzeihung bitten wollte, aber er verstand nicht, worum es ging. Blackstone schoss ihm ins Knie und der Trog brüllte wie am Spieß. Snowcat hatte sich bereits abgewandt. 

Blood fragte nur: «Wie sind doch mit ihm fertig?», als Kwalm nickte, ging er zu dem Troll, fuhr einen Sporn aus dem Ellenbogen aus und stach dem Troll in den Hals. Das Geschrei starb ab. Blood zog seine MP und schoss vorsichtshalber noch mal auf den leblosen Fleischberg, dann säuberte er ruhig und gelassen seinen Sporn. 

Auch der Ork wusste nicht mehr. Natürlich hatte sich Swiftwing um alles gekümmert. 

Die toten Goldfeathers wurden von Blood, Blackstone, Kwalm und Average auf der Lichtung zusammengetragen, mit Benzin übergossen und verbrannt. 

Mia und Blaze sicherten die Lichtung weiter.

Unterdessen fuhr Steel den Hotspur in das Luftschiff und machte alles zum Abflug bereit. Velvet Touch half ihm.

Snowcat unterhielt sich mit Babyface. Vor allem machte sie ihm klar, worauf er sich einlassen würde, wenn er mitkäme. Doc leistete ihr Gesellschaft. Snowcat beschloss, alles dafür zu tun, damit Face - Snowcat hielt Face für einen viel besseren Namen- mit UC mitkonnte. Immerhin besaß er als Adept die eine oder andere Fähigkeit und er konnte zumindest auf Velvet Touch aufpassen. Nach Geld fragte er nicht. 

Kurz bevor sie nach Seattle aufbrachen, um die anderen Befreiten zurück zu bringen, kam Kwalm zu Snowcat und bat um eine Erklärung wegen Face.

Sie setzte ihm auseinander, dass er wirklich niemanden in Seattle hatte und dass sie ihn trotz seiner Jugend für geeignet hielt mitzukommen. Bei dem Gespräch kam Snowcat plötzlich die Erinnerung an den Geschmack von Teufelsratte in den Sinn, der Geruch der verbrennenden Körper trug sicher seinen Teil dazu bei. Sie erinnerte sich auch daran, wie furchtbar sie sich nach ihrer ersten Teufelsratte hatte übergeben müssen, was nicht an dem Geschmack der Teufelsratte gelegen hatte, eigentlich schmeckte Teufelsratte wirklich gut, sondern daran, dass sie mehr als eine Woche nichts gegessen hatte. Die rothaarige Orkin hatte Snowcat damals während der ganzen Nacht den Kopf gestreichelt und ihr leise etwas auf Orzet vorgesungen, das hatte ihr über die "Magenkrämpfe danach" hinweggeholfen. 

Vielleicht hatte Snowcat beflügelt durch diese Erinnerung besonders eindringlich gesprochen, vielleicht hatte Kwalm aber auch überzeugt, dass Face ihm unbemerkt etwas aus der Tasche gezogen hatte, oder vielleicht war es gewesen, weil Face mit einem kleinen Stein einen dicken Ast "abwerfen" konnte, jedenfalls willigte Kwalm ein, Face mitzunehmen.

Mia, Blackstone, Average und Steel sagten ebenfalls nichts dagegen. Doc und Velvet Touch befürworteten sogar, Face mitzunehmen. Anders sah es da bei Blood und Blaze aus. Blaze verstand die Welt nicht mehr und Blood legte vehement ein Veto ein. Als Snowcat einige Minuten später nur sagte: «Ich würde ihn aber wirklich gerne mitnehmen.», und Blood darauf meinte: «Überzeugt. -Dann kommt er halt mit.», warf Blaze nur die Arme in die Luft und rief: «Von mir aus, aber er soll mich ja in Ruhe lassen!»

Blood, Velvet Touch, Blackstone und Steel flogen mit den Befreiten nach Seattle. Average nahm in seinen Wagen Mia und Blaze mit, und Snowcat fuhr mit Doc, Smirk, Kwalm, und Face im Humvee zurück. 

In Redmond trafen sie sich erneut, inzwischen war es schon weit nach 23.00 Uhr. Die Fahrgäste bekamen einen kräftigen Schluck Lael-Brandy mit auf den Weg, so würden sie sich zumindest an UC nicht mehr erinnern können. 

Average, Steel, Mia und Velvet Touch kümmerten sich sofort ausgiebig um ihr neues Luftschiff, es wurde gesäubert und auch technisch auf Hochglanz gebracht. 

Die anderen nutzen den Rest der verbliebenen Nacht, um sich bei einem Bier und ein paar Tänzen im Tokyo Shuuz zu erholen. Natürlich musste Snowcat zuvor schnell noch in die Redmond Mall, um Face etwas passendes zum Anziehen zu kaufen. Blaze begleitete sie. Snowcat besorgte ihm eine schwarze Jeans, coole Boots und ein ebenfalls schwarzes T-Shirt, nun noch schnell eine passende Jacke und man konnte sich mit ihm sehen lassen. In einem unbeobachtetem Augenblick hielt Snowcat Face ein grünes T-Shirt an, ja, grün stand ihm, aber welchem Elfen stand grün nicht?

Gut gelaunt verließen sie die Mall. Face drückte Snowcat wortlos eine schwarze Kette mit einem Katzenanhänger in die Hand. Auch Blaze bekam ein Dankeschön. 

Im Tokyo Shuuz ging Blackstone bald auf Frauenjagd. Kwalm und Doc bestellten Bier und Whisky und tranken ordentlich. Allerdings bezweifelte Snowcat, dass der Alkohol bei beiden die selbe Wirkung zeigen würde. 

Blood nutzte die erste Gelegenheit, die sich bot und forderte Snowcat zum Tanzen auf. Die netten Dinge, die er ihr ins Ohr flüsterte gefielen ihr. Blaze und Face kamen zu ihnen. Blaze konnte ziemlich gut tanzen, auch wenn das hier wohl nicht unbedingt der richtige Laden für seinen Stil war. Snowcat lieh sich das Hemd von Blaze aus, zog es über und "battelte" scherzhaft ein wenig mit ihm. Blood machte nicht mit, aber es schien ihn auch nicht zu stören. 

Die Stunden schritten schnell voran und schließlich war es Zeit zu gehen. Der Einfachheit halber würde Face die Nacht im Luftschiff bei den anderen verbringen. Bis auf Blood, der lieber im Hotspur schlief, fuhren die übrig-gebliebenen zur Feuerwache. 

Snowcat verfasste schnell noch eine Nachricht an Bittersweet. Allen ging es gut. Sie kuschelte sich in ihr großes, Bett und dachte nach, ob es vielleicht nicht doch eine nette Idee gewesen wäre, Blood zu fragen, ob er mitkommen hätte wollen, aber vielleicht machte das die zukünftige Situation zu kompliziert? Andererseits hatte Snowcat auf solche Argumente noch nie etwas gegeben.

Ihre Gedanken drifteten zu Ghostfinger und den Ancients. Da zu schlafen wäre auch eine Möglichkeit gewesen. Es kribbelte kurz in ihrem Unterleib, aber viel zu kurz, um wirklich aufregend zu sein. Was sollte es schon, schließlich waren die Männer auch auf der gesamten Reise dabei. Die "Auswahl" sollte groß genug sein. Verträumt kraulte sie Softpaw. «Ja meine Süße, dich hab ich ja zum Kuscheln mit, das ist schön! Und um Face kümmere ich mich auch, jedenfalls so weit er das braucht. Versprochen.» Snowcat drückte ihr Gesicht liebevoll in das Fell ihrer geliebten Katze, die sofort anfing zu schnurren. Mit dieser Musik schlief sie ein.

Bevor sie sich am nächsten Tag erneut in Richtung NAN, diesmal in einem Luftschiff, aufmachten. Besorgten sie noch ein wenig Panzerung für Face. Velvet Touch lud für die Gegend passende Sprachchips runter. 

Am frühen Abend startete ihr Flug. Mit 12 Personen, einer Katze, einem Humvee, einem Hotspur und jeder Menge Equipment war der Platz in ihrem noch namenlosen Fluggerät vielleicht nicht gerade üppig, aber zumindest gab es hier eine Küche und was viel wichtiger war, eine Nasszelle. Was konnte da schon schief gehen? 

UC-UNKNOWN CONSEQUENCES-das TOP-Runnerteam aus Seattle.

Was die große Runnergruppe als nächstes alles erlebt, wird demnächst hier zu lesen sein. Weiter geht es voraussichtlich am 10.09.10

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*