Termin 04/10 am 05.03.10,  2 Run 19/3

In einer vollkommen anderen Welt

fand Snowcat sich wieder. Sie saß in einem Diners an einem Tresen. Das Interieur erinnerte sie irgendwie an eines, dass sie in Hollywood in LA gesehen hatte, dort war alles im Stil vom 1920-1930 gehalten worden. Snowcat wusste nicht, ob das geschichtlich seine Richtigkeit hatte, aber das hier sah so ähnlich aus. Nur war es hier weniger bunt, es gab weniger Chrom und mehr Schmutz als in LA. Es gab auch keine Werbung und keine AR-Karte, denn es gab überhaupt kein AR.

Snowcats Kleidung hatte sich verändert. Sie trug nun ein knielanges, weit schwingendes, weißes Seidenkleid, mit leuchtend blauen Applikationen und Stickereien. Dazu weiße Seidenstrümpfe und mit weißer Seide überzogene halbhohe Pumps. Auf der Theke lag eine ebenfalls weiße, perlenbestickte Handtasche. Äußerst angenehm überrascht war Snowcat, als sie in den Spiegel hinter der Theke blickte, den weißen Hut auf ihrem Kopf fand sie einfach entzückend und ihre Haare erst, die waren irgendwie charmant in Wellen frisiert und hinten irgendwie halb hoch gesteckt. Wenn sie Zeit hätte, würde sie dieses Gebilde mal genauer betrachten. Und, sie atmete auf, ihre Ohren waren immer noch spitz und auch sonst hatte sich ihre Hülle nicht verändert. 

Auch bei ihren Teamkollegen hatte sich nur die Kleidung dem Stil der Umgebung angepasst. Wie es Scorpion in seinem dunklen, leicht zerknitterten Anzug ging, so ganz ohne Matrix? Das offene, weiße Hemd stand im gut. Er saß an einem Tisch und blickte gerade in ein Notizbuch. Ein Notizbuch aus Papier und mit Bleichstift am Rand. Total Retro. 

Kwalm trug einen Tweedanzug in braun und eine Brille, vor ihm auf dem Tresen lag ein dickes Buch, Snowcat konnte sogar Papier und Leder riechen. Und, Snowcat kannte sich mit Hüten nicht aus, deshalb konnte sie die Hüte auch nicht benennen, was sie bei Kwalm auch nicht brauchte, denn Kwalm war der einige Mann- Gentleman -  ohne Hut.

Cannoball und Blackstone waren beide in sehr teuer aussehende dunkle Anzüge gekleidet. Blackstone trug dazu eine silberne Krawatte und Cannonball eine blaue, und beide hatten einen Geigenkasten dabei. Außerdem hatte Cannonball sich auch physisch verändert, denn er besaß nun Arme und Hände aus Fleisch und Blut. Ein ungewohnter Anblick.

Smirk hatte keinen Geigenkasten sondern einen Trompetenkoffer dabei, er trug ein rotes Jackett samt roter Fliege und seine Hosen waren nur dreiviertel lang. Irgendwie sah er aus, wie Snowcat sich einen Jazzmusiker vorstellte.

Bittersweet trug ein dunkles Kleid mit Korsage und einen passenden, halblangen Mantel. Ihr Outfit unterschied sich optisch am wenigsten von dem, was sie sonst trug. Obwohl hier kein Punk im Steam zu finden war.

Von der Frau hinter der Theke konnte Snowcat erfahren, dass sie selbst gerade erst mit dem Zug von außerhalb angereist war, Blackstone war dieser Frau als Blacky bekannt und Smirk hatte offensichtlich um 10 einen "Auftritt" im Nelson's. 

Es war laut der Wanduhr gerade 8.08 Uhr. Und auch hier war, wie ein Blick nach draußen zeigte, Halloween.

Das Team kam zusammen und kramte in Taschen und Koffern und Büchern. 

Folgendes konnten sie herausfinden: In den Geigenkästen waren Waffen, eine Tommigun und eine Schrotflinte. Im Trompetenkasten war  - eine Trompete. Snowcat fand zu ihrer Freude in ihrer Handtasche neben einer kleinen Derringer einen Riesenbatzen 100 Dollarscheine und am Strumpfband trug sie ihre Monopeitsche.

Bittersweet stellte hingegen zu ihrem Erschrecken fest, dass sie nicht zaubern konnte. Snowcat war darüber ebenfalls besorgt, das musste für ihr Freundin wirklich furchtbar sein. Vorsichtig streckte Snowcat ihre magischen Sinne aus. Nun zumindest waren sie noch vorhanden. Merkwürdig, dass ausgerechnet Bittersweet so benachteiligt war.

Smirk seinerseits konnte zaubern, wenn er den richtige Ton auf der Trompete traf.

Beide Zauberer hatten einige ihre Foci dabei, so musste es doch auch für Bittersweet einen Weg geben, ihre Magie einzusetzten.

Sowohl Notizbuch, als auch der dicke Schmöker waren unlesbar für jeden im Team, denn sie waren in seltsamen Runen verfasst.

Weiterhin kamen einige Revolver ans Licht, Kwalm besaß eine seltsame Taschenuhr, jeder hatte ein paar Dollar dabei, Snowcat fand einen Gepäck-Aufbewarungsschein, und insgesamt fanden sie vier Visitenkarten:

Margies Warenhaus,

Wandas Witchkraft,

Giles Raritäten,

New Port News 

und in Scorpions Jackentasche befand sich ein Autoschlüssel. Der passende Wagen, der nicht nur aussah, als wäre er aus einem Museum, sondern auch so ausgestattet war, ohne AR, Fernsteuerung oder Sensoren, stand draußen vor der Tür. Und auch wenn der Wagen zunächst nicht so aussah, alle fanden bequem darin Platz, zum Glück fanden sie hier auch einen Stadtplan aus Papier im Handschufach. New Port, stand auf dem Umschlag.

Da sie keine Ahnung hatten, wo sie nach dem Geist suchen sollten, geschweige denn, wie er hier aussah, fuhren sie erstmal zum Bahnhof, um Snowcats Gepäckschein einzulösen, für den sie einen gigantischen Überseekoffer bekam, den sie auf das Wagendach schnallen mussten. Im Kofferraum des Wagen fand Scorpion einen altertümlichen Fotoapparat, mit auswechselbaren Blitzlichtern und einen auf ihn ausgestellten Presseausweis. 

Sie erklärten Wandas Witchcraft zu ihrem nächsten Ziel. Vielleicht wusste ja dort jemand, wie Bittersweet zaubern konnte.

Nebel bewegte sich über die Strassen. Flackernde Laternen erleuchteten die Wege schwach. Hier und da waren verkleidete Kinder zu sehen, die auf ihrer Trick or Treat Tour waren. 

Sie parkten direkt vor der angegebenen Adresse. In der Auslage des Schaufensters von Wandas Witchcraft lagen mehrere Kristallkugeln auf lila-farbenem Samt. Goldene Glitzersternchen waren verstreut. Ein Glöckchen klingelte, als Bittersweet die Tür des Ladens öffnete. Nur Cannonball und Scorpion blieben beim Wagen, die anderen drängelten sich in das kleine Geschäft, das mit all seinen vollgestellten Regalen nicht all zu viel Platz bot.

Die Dame hinter dem Verkaufstresen blickte hoch und lächelte. Sie trug riesige goldene Kreolen und ein buntes Kleid. Freudig sagte sie: «Séraphine, meine Liebe, schön, dass du mal wieder reinschaust.» 

Auch wenn Wanda Bittersweet nicht direkt etwas erklärte, war schnell klar, dass sie wusste, was Bittersweet zum zaubern brauchte: Schriftrollen. Es gab ein ganzes Regal, das voll davon war. Alle waren mit seltsamen Zeichen beschriftet. Doch wie sich herausstellte konnten sowohl Bittersweet, als auch Smirk und Kwalm einige Beschriftungen entziffern und so konnte Bittersweet sich mit einigen passenden Zaubern ausstatten, und zumindest Heilzauber befanden sich auch darunter. Snowcat atmete auf, das war gut für Bittersweet und sehr gut für das gesamte Team. 

Bittersweet fragte auch noch nach einem Fokus, der ihr offenbar noch fehlte, und tatsächlich holte Wanda ihn von hinten aus dem "Astralbad". Sie zahlten und machten sich auf zu ihrem nächsten Ziel: Margies Warenhaus.

Inzwischen hatten sie sich darauf geeinigt einfach nach John Bloodwood zu fragen, Wanda kannte niemandem mit diesem Namen, riet dem Team aber, mal in der Zeitungsredaktion nachzufragen. 

Im Warenhaus deckten sie sich mit Verbandsmaterial, Süßigkeiten und Reservemunition für ihre Waffen ein. Außerdem erwarb Blackstone ein Messer. Auch der Verkäufer hier kannte "Blacky". Von ihm erfuhr Blackstone, dass man sich am Hafen vor den Zombies in Acht nehmen musste, dass seit die - mexikanische!- Ausstellung in der Stadt war, immer wieder Menschen verschwanden und dafür wahrscheinlich die Mumie verantwortlich war und, dass am Friedhof Vampire und Geister ihr Unwesen trieben. Der Mann hatte zwar Angst vor all diesen Wesen, doch hielt er ihre Existenz für völlig normal.

Sie verstauten ihre Einkäufe im Wagen. Snowcat steckte sich etwas Verbandsmaterial in die Taschen ihres Mantels. Dann lies sie sich ihren Koffer vom Wagendach holen, um einen Blick hinein zu werfen. Er war gefüllt mit einem Berg exklusiver Kleidung, sie fand von der Pelzstola, über Seidenstrümpfe bis zum Negligé alles, was ein Frauenherz begehrt.

Das Team hatte den Koffer gerade wieder festgemacht und besprach, wohin es als nächstes gehen sollte, als Snowcat plötzlich ein Rauschen am Himmel hörte, sie blickte nach oben und sah einen Gargoyle, der sich bereits aufmachte, die Gruppe anzugreifen. 

Blackstone schupste Bittersweet in Sicherheit, was Snowcat einerseits ein winziges bisschen ärgerte, weil er nicht zu erst an sie gedacht hatte, was sie andererseits aber gut fand, so wurde wenigstens weder ihr heller Mantel, noch ihr weißes Kleid schmutzig, noch wurde ihre Frisur ruiniert.

Kwalm zog einer Intuition folgend, seine Taschenur heraus und drehte daran, nun bewegte er sich wie sonst im Einsatz blitzschnell. 

Smirk nahm hastig seine Trompete aus dem Kasten und setzte sie an die Lippen. 

Noch bevor Cannonball reagieren konnte, stürzte der Gargoyle auf ihn herab und riss ihm die Brust auf. Er schrie. 

Zum Glück für ihn bekam der Gargoyle ihn nicht richtig zu packen und noch bevor er einen weiteren Angriff starten konnte, wurde er von Kugeln aus Blackstones Kanone und von einem sichtbaren gewaltigen Blitz aus Smirks Richtung dahingerafft. Er zerplatze in tausend Steinchen. Snowcat schnappte sich fasziniert eines, doch dann galt ihre Sorge Cannonball. Als sie ihn sah, war ihr eines absolut sicher, nur mir Verbandsmaterial konnte sie sein Leben nicht retten, es hing am seidenen Faden. 

Doch zum Glück kam Bittersweet ebenfalls herbeigeeilt und mit einer Schriftrolle in der Hand, gelang es ihr Cannonball zu retten. 

Nachdem sie sich von dem Schrecken erholt hatten - zu ihrer Überraschung musste man die Waffen hier anscheinend nicht nachladen, dass taten sie aus der Munitionsschachtel irgendwie automatisch- machten sie sich auf den Weg zur Zeitungsredaktion. 

Während Snowcat Smalltalk mit den Reportern hielt, begaben sich Kwalm uns Smirk ins Archiv. Der Aufenthalt hier war einigermaßen von Erfolg gekrönt. Kwalm gelang es die ersten Runen zu übersetzten und auch in Scorpions Notizbuch wurden einige Worte sichtbar, auch wenn niemand einen Sinn darin erkennen konnte. 

Snowcat erfuhr derweil, dass es in New Port zwar niemanden mit dem Namen Bloodwood gab, aber dass vor ein paar Tagen wegen der Ausstellung ein Mexikaner namens El Bosc Hematico eingetroffen war, und dieser Name bedeutete: Bloodwood. 

Im Anschluss fuhr die Gruppe zu Giles Raritäten, denn etwas Zeit blieb ihnen noch bis 10 Uhr. Doch bevor sie den Laden betreten konnten, mussten sie den Angriff von zwei Bogies -zwei gehörnten Hunden- abwehren. Einen erledigten sie im Kugelhagel und der zweite floh letztendlich jaulend. Zum Glück wurde diesmal niemand verletzt. New Port schien ein ehr gefährliches Pflaster zu sein.

In dem verstaubten, dunklen Geschäft von Giles gab es alle Arten Merkwürdigkeiten zu kaufen. Außerdem wusste Mr. Giles ziemlich viel darüber, wie man sich gegen das ein oder andere Monster zur Wehr setzten konnte. Das Team erwarb hier Zombie-Pulver und zwei afrikanische Schutzmasken, obwohl sie hier die genaue Wirkungsweise nicht kannten. Leider konnte aber auch Mr. Giles nichts mit den Runen aus dem Buch anfangen. 

Dann wurde es an der Zeit, sich zum Nelson's zu begeben, schließlich sollte Smirk seinen Auftritt dort nicht verpassen.


UC-UNKNOWN CONSEQUENCES-das TOP-Runnerteam aus Seattle


Wie es auf der außergewöhnlichen Reise weitergeht, kann man nach dem 26.03.10 erfahren, dann muss man wieder nur umblättern.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*