Termin 25/11 am 04.11.11 Run 33/1

Endlich waren mal alle Spieler anwesend. 

Die Ereignisse fügen sich direkt an die der Mails von 24/11 an und sind (teilweise mehr denn je) aus der Sicht von Snowcat beschrieben.  (Dawn Of The Artifacts Camping Part II)

Trotz Snowcats Anmerkung, hatte sich das Team dafür entschieden, Sparky und Arcade zu fragen. Gut. Die Elfe lächelte. Sie mochte die Beiden und sie stand total auf ihre überragenden Fähigkeiten als Hacker und Rigger. Sie hatte die Nummer von Sparky gerade gewählt, als ihr Commlink klingelte und Sparky seinerseits dran war: "Hey, na wie geht's?" wollte der junge Mann wissen.

"Gut, ich wollte Dich gerade anrufen:", sagte Snowcat.

"Na so ein Zufall. Siehste Arcade, sie wollte MICH anrufen!"

Eine halbe Stunde später trafen sie sich alle im Haunted Mug. Die Verhandlungen um einen Teambeitritt dauerten nicht sonderlich lange. Sparky und Arcade forderten diesmal je einen Anteil für jeden von ihnen- vor einem halben Jahr hatte ihnen ein Anteil für beide genügt. Weder Paladin, noch Mersey, Doc, Llamé, Mystère, Average, Hopper oder Kwalm hatte etwas dagegen und so waren die Zwillinge im Handumdrehen Mitglieder von UC. Die weiteren Gespräche konnte also in der alten Feuerwache stattfinden. 

Dort wartete eine freudige Überraschung auf Snowcat, Twinbow hatte offenbar seine persönlichen Angelegenheiten erledigt und grinste alle breit an, als sie in das UC-Clubhaus kamen. 

Sparky und Arcade überschütteten Twinbow sofort mit Fragen. Twinbow versuchte sie nicht zu beantworten, aber die Beiden waren wirklich hartnäckig. Wenige Minuten später entfachte zwischen den Zwillingen und Average eine AR-Schlacht im Aufenthaltsbereich, die Mersey fröhlich beobachtete. Hopper kommentierte das mit den Worten: "Jedenfalls ist der Altersdurchschnitt von UC jetzt merklich gesunken:"

Den genauen Altersdurchschnitt des Teams zu errechnen, wäre vielleicht sogar wirklich interessant, dachte Snowcat sich, aber eigentlich war sie einfach nur darüber erfreut, das Sparcade es schafften, Average zum Lachen und Spaß haben zu bringen. Snowcat wusste nur all zu gut, wie es war, wenn man jemanden verloren hatte, den man liebte. Der Schmerz verging irgendwann, aber die Lücke blieb. Ihre Gedanken drifteten weiter ab und landeten kurz bei Riven. Sie schüttelte leicht den Kopf und beschloss gelegentlich mal Twinbow zu einer Sache zu befragen. 


7/14/71/Dienstag

Gegen Mittag erhielt Snowcat eine Mail vom Frosty mit einer Einladung zum Grey Line für Mittwoch, 20.00 Uhr. Snowcat sollte bestätigen und die Anzahl der Teilnehmer eintragen. In einer Notiz machte Frosty darauf aufmerksam, dass sie danach so bald wie möglich abreisen wollen würde. 

Nach einer kurzen Teamabfrage stand fest, dass Llamé, Doc, Mystère, Average, Sparky und Arcade mit zum Essen kommen wollten.

Doc hatte inzwischen einen Kandidaten für zusätzliche Firepower für das Team zur Hand. Auch ein Treffen hatte er bereits arrangiert, bei dem selbstverständlich alle derzeit in Seattle weilenden UCler mit von der Partie waren: Heute 21.00 Uhr/ Big Rhino. Die rustikale Bar mit der 'authentischen Orkküche' ließ Snowcats Vorstellung von dem Runner, den sie kennenlernen würden, in eine bestimmte Richtung gehen.


Snowcats Erwartungen diesbezüglich wurden nicht nur erfüllt, sie wurden übertroffen. Der Ork mit dem Namen War war ein Hüne von einem Mann. Seine Haut war von einem dunklem satten Grün, das seine Glatze besonders zur Geltung brachte, seine Hauer waren imposant und seine Panzerkleidung dornenbesetzt. Ein Bilderbuch-Beispiel für einen modernen, martialischen Krieger. Irgendwie passte alles zusammen, das breite Kinn, der vorgebeugte Kopf, der Buckel, sein nicht vorhandener Hals und die anscheinend geringe Intelligenz.

"Also ich kann Hauen und Schießen kann ich auch!", verkündete er. Nachfragen von UC stießen eher auf Unverständnis, selbst, als es um die Waffenkategorie ging, die er bevorzugte. Snowcat versuchte sich kurz zu fassen und die Sätze nicht unnötig zu komplizieren. Teilweise wurde dies aber durch die leisen Nebenbemerkungen von Twinbow erschwert. Das Team und War wurden sich dennoch einig. War wollte mit UC auf diesen Run auch außerhalb der Stadt gehen. Punkt. Aus. Alles weitere konnten sie später klären. 

Selbstverständlich machte Snowcat nicht den Fehler, die Auffassungsgabe von War als minderbemittelt einzustufen. Immerhin belächelte er ihr vorsichtiges Probieren der servierten Speisen. Das war ihm schon mal nicht entgangen. Mit ihren Augen gesehen, war War sicher kein anziehender Mann, aber auf gar keinen Fall würde sie ihn als hässlich bezeichnen. Sie grinste leicht, als ihr die Bemerkungen, die einiger ihrer elfischen Freunde zu dieser Aussage machen würde, in den Sinn kamen. 

Im Anschluss an das Treffen im Big Rhino fuhr Snowcat zum HQ der Ancients. Eine Gruppe von Neuen, zu denen Face hoffentlich auch bald gehören würde, übte auf dem Parcours mit den Motorrädern. Highway, der Bikemaster, der das Training überwachte, winkte Snowcat zu und bat sie, rüber zu kommen. "Hey, hast Du Lust, denen hier mal zu zeigen, dass das eigene Gewicht keine Rolle spielt, wenn man eine Maschine richtig beherrscht?"

"Aber gerne doch Lieutenant!", antwortete Snowcat lächelnd. Die sechs Jungen und das Mädchen staunten nicht schlecht, als sie Snowcat dabei zusahen, wie sie den Parcours absolvierte. Sie sprang, driftete und riss das Vorderrad in die Luft, um nur auf dem Hinterrad zu fahren. Drei der Neuen gafften mit offenem Mund. Der Applaus von Highway ging runter wie Champagner. Allerdings war Snowcat nicht hergekommen, um sich bewundern zu lassen. In erster Linie hatte sie noch mal Zeit mit ihrer Familie verbringen wollen, bevor sie wieder mal die Stadt verließ. Natürlich hielt sie nebenbei noch Ausschau nach Skinner, den sie zu ihre Freude, die sie sich natürlich nicht anmerken ließ, auch entdeckte. Zum wiederholten Male stellte sie fest, dass Bier nirgends so gut schmeckte wie hier.


7/15/71/ Mittwoch

Gegen 2.00 Uhr brachte Skinner sie nach Hause- und blieb noch eine Weile. 

Am frühen Nachmittag fuhr die Elfe zum verlassenen Southwind-Komplex in Tarislar. Das gruselige Gefühl beim Betreten des mittleren Gebäudes beachtete sie nicht, wie immer. Geräuschlos brachte sie der große Fahrstuhl in die 98. Etage, den kleinen Rest musste sie laufen, da die Haupt-Fahrstühle zum Penthaus im 100.Stockwerk schon lange nicht mehr funktionierten. 

Die Sensoren der Drohnen blinkten freudig zur Begrüßung. Snowcat stellte in drei Taschen unterschiedliches Equipment zusammen, so war sie auf mehrere Reiseziele vorbereitet. Obwohl sie mittlerweile jedes Mal wenn sie hier war, Teller erneut mit kleinen Geschenken füllte, die sich nach und nach in 'Luft auflösten', war ein Taschenmesser unauffindbar. Lachend schüttelte Snowcat den Kopf, ein unordentlicherer Metamensch hätte wohl eine Weile danach gesucht. 

Snowcat genoss noch kurz den warmen Wind, der oben auf dem Dach fegte, bevor sie sich wieder auf den Weg nach unten machte.


Softpaw strafte sie mit Nichtbeachtung, als Snowcat ihr erklärte, dass sie ein paar Tage wegfahren würde. Mrs. Harden, die Zwergin aus dem Stock unter ihr, meinte nur: "Ja, Mädchen, sieh Dir ruhig die Welt an, so lange Du jung bist. Dein Kätzchen meldet sich schon bei mir, wenn was ist. "


Snowcat trug ein schwarzes Vashon Island- Cocktailkleid aus der Moonsilverline zum Abendessen im Grey Line. Hopper fuhr die teilnehmenden Runner in seiner neuen Limousine direkt vor die Tür des Nobelrestaurants in Downtown. Snowcat fand es schade, dass er dabei keine Chauffeursmütze trug. 

Frosty, heute ebenfalls weißhaarig, wartete bereits an einem großen Tisch mit Blick in den Pudget. Sie sah müde und abgespannt aus, lächelte aber freundlich, als Snowcat sie begrüßte. Snowcat stellte Sparky, Arcade und Doc vor, denn sie waren Frosty noch nicht begegnet. Gleich nachdem die Getränke geliefert worden waren, kam sie zum Geschäftlichen: " Ich habe eine neue Spur zu DEM Gegenstand aufgenommen. Eine Frau mit dem Namen Sonora hat ihn offenbar nach Chicago gebracht, in einer schlechten Gegend von Chicago, die der Dieb wahrscheinlich deshalb aufgesucht hat, weil dort jegliches Tracking, technisch, als auch magisch, fast völlig unmöglich ist. Ich möchte Euch engagieren, mich nach Chicago zu begleiten und dort die Spur zu verfolgen."

Snowcat hatte Frosty bereits darüber aufgeklärt, dass UC mit elf Runen reisen würde und, dass sie noch einen zwölften Mann zur Verstärkung im Puncto Feuerkraft engagiert hatten. Frosty war bereit, jedem von ihnen 10.000 ¥ für die Reise zu zahlen. Außerdem gab es eine 'Fangprämie' für den Gegenstand von 100.000 ¥. Sie einigten sich nach einem langen Gespräch auf 15.000 ¥ pro Person und 150.000 ¥ Prämie, sowie Transportkosten von 15.000 ¥, da UC beziehungsweise Hopper, sich selbst um die Organisation der Reise nach Chicago kümmern wollte. Bisher ging Frosty von einem zweitägigen Aufenthalt in Chicago aus.

Während sie den Nachtisch verzehrten, telefonierte Hopper aus der Limousine und sorgte dafür, dass sie bereits um Mitternacht von einem Flugfeld in den Redmond Barrens abfliegen konnten. Frosty war sichtlich erleichtert, dass alles so schnell gehen würde. Auf dem Flug wollte sie die Runner dann genauer ins Bild setzten. 

Im Anschluss an das Essen meldete sich Snowcat bei Twinbow, Mersey und Paladin, die sich gemeinsam einen Zombie-Film angesehen hatten, und gab schon mal das Reiseziel bekannt. Sie bestellte die Drei zum Teammeeting in die Feuerwache. Dann setzte sie auch War über das Reiseziel ins Bild. Selbstverständlich hatten Sparcade schon längst Informationen über Chicago zusammengefasst und UC auf den Commlinks eingespeist. Die jüngste Geschichte der Stadt spielte hier eine größere Rolle, deshalb begann die Aufstellung mit einer Zusammenfassung.  

-  Chicago, ein Bericht von Arcade... okay, SpArcade: 

2053 sorgte der 'Cabrini Refuge Act' dafür, dass in der Stadt die erste Enklave für Ghule und HMHVV Infizierte entstand.

2055 verhängte die Regierung der UCAS in Folge der in Massen auftretenden Insektengeister in der Innenstadt die 'Chicago Containment Zone'. 100.000 Bürger wurden dabei, in das durch schnell errichtete Mauern abgesperrte Gebiet, eingeschlossen. Offiziell wurde das Ganze mit einem VITAS-Ausbruch begründet. Im Herbst zündete ein Knight Errant Firewatch Team eine kleine subtaktische, thermonukleare Bombe im Core-Hives, die gewissermaßen augenblicklich alle Insektengeister in der nahen Umgebung tötete oder in eine Stasis versetzte. Zum Glück waren die Zerstörungskraft und die austretende Radioaktivität geringer, als angenommen. 

2056 erreichten die ersten wahren Berichte aus Chicago Shadownet.

2058 wurde ein dual-aktives Bakterium, FAB III, über der Containement Zone ausgeschüttet. Dem Bakterium fiel ein Großteil der Insektengeister zum Opfer. Allerdings waren auch alle anderen dualen Wesen, wie zum Beispiel die Ghule, davon betroffen. Ares Macrotechnologie erklärte die Containment-Zone im Anschluss für insektenfrei. Die Regierung öffnete die Zone und enthüllte ein urbanes Kampfgebiet, das von Gangs und selbsterklärten Warlords regiert wurde.

2059 veröffentlichte ein Report, das FAB III entgegen der prognostizierten Lebensspanne, weiter über dem Gebiet aktiv blieb und sich von Magie ernährte. 

2064 schadete der Matrix Crash 2.0 vor allem der 'Zone' viel weniger, als dem Rest der Welt. (Was selbst euch Dummbatzen klar sein müsste, was nicht ist, kann auch nicht kaputt gehen.) Allerdings hatte danach erst Recht niemand das Geld dafür Chicagos Kern wieder aufzubauen. 

2069 wurde bekannt gegeben, dass die Aktivitäten von FAB III nun weitestgehend aufgehört hätten, allerdings hinterließ FAB III einen Mana-Ebb über der Stadt.

So viel zur Geschichte von ehemals Bug City, wie die Stadt noch heute gelegentlich liebevoll genannt wird. 🐛

Die ehemalige Containment-Zone von Chicago, die etwa 10 x 20 km misst und direkt am Lake Michigan liegt, wird heute nur noch kurz 'Zone' genannt. Die Gegend hier hat sich noch lange nicht erholt und gleicht einem Albtraum einer Endzeit. Verfallende Gebäude, Pflanzen, die auf den Strassen wachsen, zahllose Autowracks, denen jedes brauchbare Teil genommen wurde und Insekten-Mischlinge und Mutationen prägen das Stadtbild. Bewegung ist hier praktisch nur noch zu Fuss möglich, denn bei dem vielen Geröll, welches herumliegt, ist jede Art von Fahrzeug überfordert. Je näher man dem 'Core' kommt, desto zerstörter ist alles. Hier treiben sich immer noch FAB Überreste rum, die sich auf alles stürzen, was magisch aktiv ist. Der Mana-Level ist durchgehend negativ, nur die Stärke variiert. Matrixzugang gibt es so gut wie keinen. 

Umgeben wird das alles vom 'Corridor' einem Kilometer-dicken Streifen, in dem es zahlreiche intakte Gebäude gibt. Hier vermischt sich langsam aber sicher das 'normale' Chicago mit dem ehemaligen Bugcity, aber hier beherrschen immer noch Kriminalität und Schmuggel die Geschäfte. Immer wieder landet man vor einer Strassensperre, die von einer Organisation oder einer Gang aufgebaut wurde. Alles ist hier ständig im Wandel, so dass einem Strassenkarten nicht viel nützen. 

Sowohl im Korridor, als auch in der Zone, spielt Geld keine Rolle. Hier sind andere Dinge, wie Medikits, Technikteile, und Überlebensausrüstung wertvoll.

Hinter dem Korridor, in den Chicago Lands, regiert dann wieder Geld die Welt. Aber da wollen wir ja nicht hin und die, die da sind, wollen nicht dahin, wo wir hin wollen, also werden die Infos zu den Lands zerknüllt und in den Papierkorb befördert. Übrigens macht niemand Stress, wenn man in den Korridor oder in die Zone will, aber wenn man wieder raus will, dann … ja… dann holen die die mega Lupe raus und nehmen einen unter die selbige. 

Nun folgen die Namen von den Gruppen, die dort, wo wir hinwollen, etwas zu sagen haben, die genaueren Informationen zu den Gruppierungen können erfragt werden. Da gibt es an Corridor-Kommunen: Die Demolishers, die Ghoul Liberation League, das Chicago Anarchist Collective, die Swamp Thangs, die True Chicagoans, die Southside Combine, den Humanis State, das Orphanage und das Maker Collective. 

Als Zone Lord sind die Human Brigade um Dean The Duke’ Rijkard; Die Horde und  ‘ The Ork Protektorate’ um ‘Egrand’ (Or’zet: Protector/Gang Boss) Alexeij; und die Union um Marvin Chekov zu nennen. Ferner spielen die Astral Space Preservation Society (ASPS), die sich der Erforschung des Hot Spots Chicago verschrieben hat; Spire Enterprises, die sich im Spire am Lake Michigan angesiedelt haben und bei denen es sich um eine Gruppe von Schmugglern handelt, die erfolgreich der Anlaufpunkt für eine Schmuggler Route mit dem Namen Bug Zapper sind; Und das Hive-Bewusstsein, eine große Gruppierung von Nicht-Geist-Besessenen Metamenschen, die eben Insektengeister und deren Hive anbeten, eine Rolle. 

Zu guter Letzt sei hier dann noch die Mafia und eine Gogang mit dem Namen Ramblers erwähnt. 

Alles im allem ein unangenehm heißen Pflaster. In diesen nächsten Tagen sogar in noch einem Sinn mehr, denn zur Zeit sind über 30 °C in Chicago, dazu ist es feucht und da das ja noch nicht ausreicht, um da nicht hin zu wollen, ist als Sahnehäubchen obendrauf ein fetter Sturm angekündigt.  

Ach so und nicht vergessen: IMMER AUCH SCHÖN NACH OBEN GUCKEN!!!! *bzzzbzzzbzzzz*

-SpArcade, Chicago, Ende.  (P.S.: Stört euch nicht an den kabbelnden Insekten, die über den Beitrag laufen, gehört einfach dazu. *Bähundschüttel*. )

Ja, die Hacker hatten schon Recht, die Chicago-Zone war kein Ort, an dem Snowcat Urlaub machen wollte. Für einen Run war das aber sicher eine durchaus interessante Erfahrung. Schnell stellte das Team eine Liste mit den Dingen zusammen, die man in Chicago als Zahlungsmittel nutzen konnte. Daraus wurde eine Shopping-Liste gemacht und an die Runner verteilt. Schließlich wollten sie in weniger als drei Stunden abheben. Sie würden Globetrotter ebenso aufsuchen müssen, wie eine Apotheke und ein Geschäft mit Babybedarf. Snowcat beschloss noch auf eigne Kosten für die Orphanage Süssigkeiten zu besorgen.  

Ein weiteres Fenster öffnete sich über AR.

-Bericht über einen Runner mit dem Namen Sonora, von SpArcade -und ein klitzekleines bisschen ergänzt von Average:

Eine Frau; Eine Magierin; Eine Latina; Runner aus L.A.; arbeitet viel, aber nicht ausschließlich für Aztechnologie *spuckspuckspuck*; liebt High-Profile Jobs, die extrem viel Kohle, (Knete, Zaster, New Yen) bringen; arbeitet öfter, aber nicht zwingend mit den selben Leuten zusammen; hat laut Ruf ne Menge drauf, so viel, dass sie eben auch High Profile Jobs bekommt; Ihr P2 Rating rutscht seit 2 Monaten so was von in den Keller, denn seitdem hat sie in L.A. niemand mehr gesehen oder was von ihr gehört. /Bild von vorn. /Bild von hinten/ Bild von der Mitte/Bild vom Gesicht/ *giggle*

-Bericht über Sonora, und ein klitzekleines bisschen ergänzt von Average, Ende

Snowcat betrachtete das Bild genau, die Frau war durchaus hübsch, für einen Menschen. Vielleicht war ihre Nase etwas zu groß. Dass sie einen guten Ruf hatte, passte, wie sonst sollte sie den Sextanten entwendet haben. Dass man lange Nichts mehr von ihr gehört hatte, passte auch, schließlich war Sonora nach Chicago gegangen, um unterzutauchen. Egal wie gut sie war, auch sie war in Chicago fremd und so würden UC sie mit Leichtigkeit finden können. Auch wenn die Metamenschen im Korridor und in der Zone misstrauisch waren, jemandem wie Snowcat würden sie weiterhelfen. 


7/16/71Donnerstag

Pünktlich um Mitternacht trafen sich Average, Llamé, Mystère, Doc, Sparky, Arcade, Paladin, Mersey, Hopper, Twinbow, Snowcat, War und Frosty auf einem illegalen Flugfeld in den Redmond Barrens. Hopper hatte über S.V.A.T. ein Flugzeug organisiert. 

Sie verluden das Handgebäck eines jeden ebenso, wie die Tauschware, die sie erworben hatten. Während dieser Aktion war zu sehen, wie unterschiedlich jeder von ihnen ausgelegt war. Paladin zum Bespiel erschien in seiner Swat-Armor und er trug sowohl sein eigenes Gepäck, als auch das von Mersey. Mersey hingegen hatte über ihre Körperpanzerung einen Kapuzenpulli gezogen und nur eine kleine Tasche dabei. Llamé trug, wie so oft, seine Flip-Flops, sein Rucksack roch nach echtem Leder. Twinbow hatte einen Jumpsuit in Stadttarn-Farben an, natürlich fehlte auch sein Koffer mit der Armbrust nicht. Average hatte Chido mitgebracht. Doc trug robustere Kleidung als üblich, aber seine Jacke hatte den Schnitt eines Long-Jackets. Die Zwillinge hatten sich in Urban-Explorer-Jumpsuits geworfen, hatten Hightech-Rucksäcke und Drohnen dabei. War trug die Panzerjacke mit dem Dornen, in seiner Gepäck-Kiste klapperte es heftig. Keiner glich hier in irgendeiner Weise einem anderen, in jeglicher Hinsicht, egal, ob es um Waffen, Gepäck oder Kleidung ging. Oh, ausgenommen die Zwillinge natürlich, die glichen sich sehr.

Snowcat selbst hatte ihren verwaschenen Seesack dabei und war in ihren Catsuit und in Combat-Boots gekleidet. Ihr eisweißes Haar, welches ihr offen wohl bald bis zu den Kniekehlen reichen würde, hatte sie zu einem festen Zopf geflochten. Ein schwarzgraues Bandana steckte in ihrem Tool-Gürtel.

Der Flug nach Chicago würde ungefähr sieben Stunden dauern, genug Zeit, sich über die ersten Details Gedanken zu machen. 

Mit Frosty waren nun drei Elfen mit Haaren in drei unterschiedlichen Arten von weiß im Flugzeug, was Sparcade zu einigen lustigen Bemerkungen und bohrenden Fragen veranlasste. 

Frosty hatte zusätzlich zu weiteren Handelsgütern und ihrer Tasche, eine längliche runde Transporttasche für Bilder oder Karten dabei. "Darin ist die Karte!", erklärte sie. " Die Piri-Reis Karte, die wir das letzte Mal gemeinsam besorgt haben, ist magisch irgendwie mit dem Sextanten der Welten, dem ich ja auf der Spur bin, verbunden. Über ein Ritual, das 12-16 Stunden dauert, kann ich den Sextanten lokalisieren. - Leider ist das Ritual sehr ermüdend und es raubt mir sämtliche Magie, die sich erst nach und nach wieder regeneriert. Beim letzten Mal führte mich diese Spur nach Chicago, irgendwo in den Korridor oder die Zone. Eine nähere Lokalisierung, als auf 10km ist nicht möglich."

Das erklärte die Ringe unter Frostys Augen und warum sie den Sextanten in Chicago lokalisieren konnte, obwohl das dort doch kaum möglich sein sollte. 

Twinbow und Mersey hörten besonders aufmerksam zu, als das Gespräch auf die Karte und den Sextanten der Welten kam. Beide waren bei der ersten Suche nach dem Sextanten und dem Erwerben der Piri-Reis Karte nicht dabei gewesen und beide hatten offenbar Interesse an den tieferen Zusammenhängen. 

War hatte noch weniger von der ganzen Sache gehört, als alle anderen, doch er zeigte als einziger überhaupt kein Interesse an den Fakten über den Sextanten, die Frosty nun zum Besten gab. War griff einfach in seine Kiste, holte ein Bier heraus und trank es.

-Der Sextant der Welten, eine Zusammenfassung von SpArcade, erzählt von Frosty.

1100 AD wurde das Ding zum ersten Mal in Schriften erwähnt, es war Teil der Kriegsbeute eines Kreuzzuges aus Jerusalem und wurde dem Papst als Geschenk überbracht. Der stellte das Artefakt unter den Schutz einer geheimen Priesterschaft, bis es irgendwann in den Schließfächern des Vatikans verschwand. 

Im 17..Jahrhundert verlegte man den Sextanten nach Tertius in die neue Welt, es hieß, der Sextant sei verflucht und jeder, der ihn stiehlt würde eines grausamen Todes sterben. (😄Oh man, sind nicht alle Artefakte und historisch bedeutsame Gegenstände verflucht? Eines ohne einen Fluch, das wäre mal was Neues.)

In diesem Jahrhundert wurde er dort gestohlen, der Dieb übergab ihm einem Mann, von dem man glaubt, dass es sich bei ihm um einen der ersten Blutmagier von Aztlan handelte. Der Magier wurde dann aber offenbar selbst durch einen Blutgeist getötet.

Der Sextant tauchte dann wieder im Dunkelzahn-Testament auf. Dunkelzahn hinterließ ihn Aztechnology, unter der Auflage, dass sie aufhörten Blutmagie zu wirken. Klar, dass sie das nicht wollten und so verblieb der Sextant der Welten im Besitz der Dracofoundation, wo er dann vor gut zwei Monaten gestohlen wurde. 

-Zusammenfassung Ende

Alte Dinge, die ein astrales Abbild haben und die magisch miteinander verbunden sind, gejagt von einigen Mächtigen der Welt, - ein aufregendes Kribbeln breitete sich in Snowcat aus. Ihre Neugier war schon lange geweckt worden, aber dies hier ging über das normale Maß hinaus. Snowcats Blick traf den von Mystère und sie wusste, dass es ihm ähnlich ging. 


Über Chicago war bereits die Sonne aufgegangen, als das Flugzeug mit den Runnern auf einem Flughafen in den Chicago Lands landete. Hier war über S.V.A.T. ein Kleinbus für sie bereit gestellt worden. Mit ihm fuhren sie in den 'Corridor' zu einem Motel, von dem Frosty gehört hatte, dass es noch einigermaßen sicher war. Zuvor mussten sie eine Sicherheitssperre der Joint Task Force passieren, durch die sie halbherzig hindurch gewunken wurden. Die Wagen, die in die andere Richtung fuhren, standen Schlange. Einige wurden nach irgendetwas durchsucht.  

UC hatte über der Karte von Chicago gebrütet und dann beschlossen die Suche auf dem Schwarzmarkt von Calumet in der 'Southside' des Korridors zu beginnen. Ein Markt, der hauptsächlich von der Mafia geführt wird. Es war immer gut, mit etwas zu beginnen, was einem nicht völlig unbekannt war. Außerdem befand sich Calumet Haber am Lake Michigan und somit lag das gesamte Gebiet direkt an der Grenze zur Zone. Hopper brachte sie mit dem Bus noch ein Stück des Wegs, tiefer in den Korridor hinein. Dann fuhr er zurück zum Motel. Er würde die gesamte Zeit über bei Frosty bleiben, genau wie Chido. 

Die elf Runner machten sich zu Fuß auf den Weg. Hier glich alles einem Marsch durch die Barrens. Von der negativen magischen Hintergrundstrahlung war noch nicht all zu viel zu merken. Allerdings waren hier bereits keine Fahrzeuge mehr unterwegs und die Metamenschen, die ihnen begegneten, bewegten sich alle in Gruppen und blickten sie misstrauisch an. 

Der Eingang zum Calumet-Markt war durch Männer in Panzerjacken mit Maschinenpistolen und Sturmgewehren bewacht. Snowcat wurde zwar extrem freundlich angelächelt, allerdings hatten die Männer ihre Waffen erhoben, als sie die 'Masse' der Fremden erblickten. Einer der Wachleute schien unschlüssig zu sein, ob er War das Betreten des Marktes verweigern sollte, oder nicht, aber zum Glück entschied er sich dafür, seine MP lieber wieder sinken zu lassen. 

Gegen eine 'Eintrittsgebühr' von ein paar Tech-Teilen durften sie den Markt schließlich betreten. Und dann begann das Rumfragen auf dem Schwarzmarkt, der sich gar nicht zu sehr von anderem Schwarzmärkten in den miesen Gegenden der 6th Welt unterschied. Nur die Währung war eine andere. Hier zahlte man nicht mit New Yen oder Naira, hier wurde getauscht. 

Nach einer Stunde, inzwischen war es bereits später Nachmittag, schickte man sie zu einem Zwerg mit dem Namen Skuzzi Z. Nachdem Snowcat einige Dinge aus ihrem Vorrat übergeben hatte, konnte er sich daran erinnern, jemanden wie Sonora schon einmal gesehen zu haben. Vor 2 Tagen hatte die Frau, die in Begleitung von 2 menschlichen Männern und einem Ork gewesen war, versucht jemanden zu finden, der ihr weiterhelfen konnte. Allerdings hatte sie nichts zum Tauschen besessen, sondern nur jede Menge New Yen und Heilmagie bieten können. Das Erste war hier ja nichts wert und das Zweite wollte keiner haben. Schließlich habe sie sich wohl zum 'Spire' aufgemacht, da die Schmuggler dort, die einzigen sind, die noch New Yen nehmen. 

Der nächste Anhaltspunkt führte die Runner also direkt in die Mitte der Zone und Sonora hatte knapp 2 Tage Vorsprung. Da sie keine Zeit zu verlieren hatten, machten sie sich auf den Weg. Average murrte bei der Aussicht auf einen 5-stündigen Fussmarsch, wobei es keine Rolle zu spielen schien, dass während dessen die Nacht hereinbrechen würde oder dass sie sich in einem solch feindlichen Gebiet befanden. 

Die Grenze zwischen dem Korridor und der Zone war nicht klar definiert, aber man bemerkte die Veränderung gleich. Die Menge an Geröll nahm zu, die Autowracks waren wirklich nur noch traurige Gerippe, Strassenbeleuchtung fehlte ebenso, wie jeglicher AR-Zugang. Es gab so gut wie keine Fensterscheiben mehr. Einige Strassen waren eingestürzt. Es fiel auf, dass die Häuser entweder weit oben oder nah am Boden kaputt waren. Unrat unbekannter Herkunft lag herum. Außerdem hatten sich tatsächlich hier und da Pflanzen breitgemacht, die teilweise sehr bizarr und fremd aussahen. 

Snowcat konzentrierte sich auf den Manafluss in der Zone, sie spürte sofort, dass es Gegenden gab, in der damit sehr mies aussah. Sie hatten viele magisch aktive im Team und so beschlossen sie, die schlimmsten Orte zu umgehen und sich dort zu bewegen, wo die negative Hintergrundstrahlung niedrig war. Average seufze, das bedeutete mindestens 2 Stunden mehr Laufen. Sparky blendete eine Route in die Commlinks, die er immer wieder durch aktuelle Strassenangaben ergänzte. 

Wenigsten war die Luft hier sauber und klar.

Mit dem Sonnenuntergang, senkte sich die Temperatur, was allen sehr angenehm war. Sie gingen in offener Formation, hatten die Waffen griffbereit, hielten sich möglichst mitten auf den Strassen und achten ständig auf ihre Umgebung. Ja, sie blickten auch nach oben.


Die Nacht war noch nicht völlig hereingebrochen und sie hatten ungefähr die Hälfte des Weges zum 'Spire' hinter sich gebracht, als einige von ihnen zwei merkwürdig aussehende Hunde auf der Strasse vor ihnen erblickten, die sich in den Schatten verborgen hielten. Sie sahen aus wie Rottweiler, allerdings hatten sie Fühler auf dem Kopf, Chitinpanzer auf dem Fell und eine sehr schmale Taille. Zudem gaben sie seltsame Laute von sich, die wie eine Mischung aus einem Hundeheulen und klappernden Mandibeln klangen.

Twinbow zögerte nicht lange, er legte einen Bolzen ein, nahm eines der beiden Wesen ins Ziel und schoss.

Der Pfeil schlug jedoch nur auf der Oberfläche ein, fast sah es so aus, als pralle er ab. Das war für alle das Stichwort, die Waffen zu ziehen. Snowcat nahm astra wahr und erkannte sofort, dass es sich bei den Insektenhunden um verschmolzene Insektengeister handelte. 

Twinbow schoss einen weiteren Pfeil, der besser traf, das Wesen rührte sich nicht mehr. 

Paladin eröffnete das Feuer auf das andere Vieh, er traf und erzielte Wirkung, doch plötzlich klickte sein Sturmgewehr nur hohl und er musste das Magazin auswerfen.

Dann sprangen vier weitere der Insektenbiester aus dem Hinterhalt und griffen an.

Über die Commlinks wurden Informationen zur Umgebung eingeblendet.

Llamé fing den ab, der sich gerade auf die noch nicht kampfbereite Arcade stürzten wollte und zerriss ihn fast in zwei Teile. 

Doc schoss einem anderen Hund direkt in den Kopf, der jaulend und zirpend zu Boden fiel. 

Average war langsamer als sein Angreifer und wurde gebissen.

Twinbow war inzwischen von einem der Biester bedrängt worden, doch offenbar war er auch ein sehr guter Nahkämpfer und erledigte das Vieh.

Nach wenigen Sekunden hatte der Albtraum ein Ende!

Mersey eilte zu Average, um ihn zu heilen. Mystère kniete sich neben eine der Karkassen und entnahm eine Probe, die er in ein kleines Schraubglas gab. 

Dann setzten sie ihren Weg zum Herzen der Zone fort. Die Nacht warf ihr dunkles Tuch endgültig aus. Der Wind pfiff durch die Strassen und wurde zunehmend stärker. Gelegentlich drang der eine oder andere fremdartige Laut aus der Umgebung an ihre Ohren. Diese Fremdartigkeit hatte nicht faszinierendes an sich, fand Snowcat, sie war einfach nur unangenehm.

Leise unterhielten sich die Runner in kleinen Gruppen. Drei Stunden Marsch durch die Zone boten dazu Gelegenheit genug. Unterbrochen wurden die Gespräche nur, wenn einer der stetigen Blicke in sämtliche Richtungen etwas bemerkte. Nichts davon entpuppte sich jedoch als weiterer Angriff.

Gegen 00.30 erreichten sie die nähere Umgebung des 'Spire'. Inzwischen hatten wilde, dichte Wolken den Himmel zusätzlich verdunkelt. Der Sturm sandte seine Vorboten. Nieselregen kam auf.

Sparky gab ein 'Obacht' -Signal und speiste den Runnern ein schwaches Commlink-Broadcast ein, das er aufgefangen hatte: "Spire an Union, Spire an Union, wir brauchen Hilfe, wir werden angegriffen. Hallo, hier ist der Spire, Union, könnt ihr uns hören? -Wir brauchen Hilfe! Hallo? Wir werden angegriffen. Hier ist der 'Spire', kann uns IRGENDJEMAND hören?"

Sparky blickte Snowcat erwartungsvoll an: "Wir sind fast da, soll ich antworten?"

Sie brauchten Information vom Spire, ihnen Hilfe zu leisten könnte sich als viel besser erweisen, als jegliches Zahlungsmittel. Snowcat nickte Sparky zu.

Im selben Augenblick läutete Snowcats Commlink, Frosty war dran, da Sparky über ihren gesamten Weg Mashtags verteilt hatte, war diese Verbindung klar und deutlich: "Der Sextant bewegt sich nach Südwesten." 

Snowcat nickte: "Gut, wir sind jetzt fast am Spire, wir fragen da gleich nach, ob jemand weiß wo genau das 'Südwesten' liegt. Ich melde mich bald, aber jetzt muss ich Schluss machen!" Snowcat beendete die Verbindung und lief los. 

Während sie mit Frosty gesprochen hatte, hatte Sparky bereits auf den Ruf des Spires geantwortet:

"Hallo Spire, haltet die Ohren steif und die Getränke kalt. Hier ist UC-Unknown Consequences aus Seattle und wir kommen, um Euch zu retten!"

Während sie losliefen erklang heroische Musik über den Teamkanal.

Snowcat grinste, Sparcade würden eine Menge für den Ruf von UC tun, das hatten sie eben klar gestellt. 

Alle machten sich kampfbereit.

Sie mussten nur noch um die nächste Ecke, dann würden sie vielleicht schon sehen können, wer oder was den 'Spire' da angriff.

                                  UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

     UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See! 

Was die Runner sehen und erleben, wenn sie um die nächste Ecke biegen, wohin der 'Sextant' flieht und ob UC ihn diesmal fängt, wird demnächst hier zu lesen sein. 


*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*