Termin 04/11 am 01.04.11 Intermezzo & Run 28/1

Leider war der Spieler von Average und Javelin nicht dabei und der Spieler von Riven kam etwas später. Bei Predator und Prey entkommen, befindet sich das Team nun in Australien, um der seltsamen Verwandlung um Snowcat Herr zu werden, denn in Drake-Gestalt kann sie nicht zurück nach Emerald-City. Ich muss nicht erwähnen, dass alles wie immer aus Snowcats Sicht beschrieben ist. 


Liam hatte das Flugzeug mitten im Outback von Australien gelandet, der berühmte rote Riesenfelsen war in einiger Entfernung sichtbar. Sparky und Arcade trällerten ein paar Bemerkungen über die gefährliche Tierwelt von Australien hervor. Anscheinend war hier alles giftig. 

Als die Ladeklappe des Flugzeuges sich öffnete, wallte Snowcat ein Schwall heißer, trockener Luft entgegen und brachte unzählige unbekannte Gerüche mit sich. Der Manafluss der Umgebung vibrierte förmlich, das konnte Snowcat spüren. 

Herauszutreten und zum ersten Mal die Flügel auszubreiten war ein unbeschreiblich gutes Gefühl für Snowcat. So etwas wie kindliche Freude kam in ihr auf, sie konnte sich kaum erinnern so etwas schon jemals gespürt zu haben. Sie vollführte einen kleinen Hüpfer, riss sich dann aber wieder zusammen und wurde ruhig. Enttäuscht stellte sie fest, dass ihre Bewegungen im Sand Spuren hinterließen, die sie schnell mit dem Schwanz wegwischte. 

Ein Jeep näherte sich. Blood, Blackstone und Javelin sicherten die Umgebung.

Aus dem Fahrzeug stieg ein braungebrannter Elf mit braunen Haaren, der freudig von Sparcade angesprungen und mit "Onkel Marty" begrüßt wurde.

Onkel Marty war also die Hilfe, die Liam besorgt hatte. Er wurde kurz von ihm ins Bild gesetzt, kam dann zu Snowcat herüber und sagte: «Komm mit, wir müssen näher an den Berg!» Dann wandte er sich an die anderen: «Wer von Euch will noch mitkommen?»

Blood, Riven, Doc, Blackstone und Blaze steigen zu Marty in den Jeep. Sparky, Arcade und Liam bestiegen ihre Blitzkrieg, die anderen blieben beim Flugzeug. Average und Velvet Touch wollten eh nicht aussteigen. 

Snowcat sollte fliegen, wenn sie wollte. Und natürlich wollte sie. Liam riet ihr, nicht zu hoch zu fliegen, damit sie nicht so tief abstürzte, wenn etwas schief ging. Snowcat nickte. Dann sprang sie hoch. Das Gefühl war einfach unbeschreiblich gut. Sie begnügte sich zunächst mit einem kleinen Sprung, wurde dann aber immer mutiger, zu fliegen war an sich nicht schwieriger, als in Elfengestalt zu laufen, jedenfalls wenn es nur ums Vorwärtskommen ging. 

Sie fuhren und flogen etwas mehr als eine Stunde auf den Berg zu, dann lag er direkt vor ihnen.

Marty begann augenblicklich damit Farben, Sand und Kerzen hinten aus dem Jeep zu holen und dann fing er an magische Symbole auf den Boden zu malen. Er erklärte kaum, was er da tat, verneinte aber, selber ein Drake zu sein. Der Kreis war so groß, dass alle samt Jeep bequem darin Platz hatten. Nach etwas über eine Stunde war er damit fertig. Bevor er ihn vollständig schloss, bat er alle die außerhalb Wache gestanden hatten, sich in den Kreis zu stellen, dann erst schloss er den Kreis vollständig. «Und nun warten wir!»

Snowcat konnte mit Astralsicht sehen, dass eine Manalinie den Kreis direkt in der Mitte halbierte. Ein unwirkliches Glitzern glitzern ging von der Symbolen aus. Solche Art von Magie hatte Snowcat noch nie gesehen und sie hatte auch noch nie davon gehört, da sie aber nicht Kwalm war, war diese Tatsache nicht Besorgnis erregend. Das Ritual, welches hier vollzogen worden war, wurde inzwischen lapidar als magisches Telefonat bezeichnet.

Ereignislose Minuten vergingen, in der alle die Umgebung im Auge behielten, dann erbebte plötzlich der Boden. Sand stob auf und aus der roten Erde schälte sich ein rotbrauner Lindwurm ohne Flügel, aber mit vier Gliedmaßen. Zweifelsohne war dies ein echter, 20 Meter langer Drache, jedoch konnte Snowcat den Drachen keiner Gattung zuordnen.

In ihrem Kopf dröhnte eine dunkel Stimme, die fragte: «Was soll das? Warum rufst Du mich mit deiner kindlichen Magie?» Die Frage war offensichtlich an Marty gerichtet. Marty erklärte ruhig, dass er das getan habe, um möglichst schnell erhört zu werden und dann verkündete er, dass sie wegen Snowcat hier waren.

Tjurjunga, so lautete sein Name, meinte abfällig, dass es solcher Magie nicht bedürfe, um ihn in seinem Land auf etwas aufmerksam zu machen, dann blickte er Snowcat an und fragte: «Was willst Du?»

Snowcat versuchte sich mit Gesten verständlich zu machen, doch der Drache fuhr sie an, sie solle nicht albern sein, weil er sie doch hören könne.

Im Verlauf des nun folgenden, von Snowcat nur gedachten, Gespräches, zeigte sich, dass Snowcat ihren kompletten Charme verloren hatte oder aber, dass der Drache Tjurjunga in keiner Weise dafür empfänglich war. Bald erklärte sich der Beschützer des Outbacks und große Jäger bereit zu helfen, wenn einer von der Gruppe dafür getötet werden würde. Da ihn das metamenschliche Gefasel langweilte, ging er etwas essen, - den Schutzkreis vermochte er nicht zu betreten-, bei seiner Rückkehr wollte er seine Antwort haben.

Die Runner im Kreis diskutierten was sie stattdessen anbieten konnten, denn ein Tod kam natürlich nicht in Frage, aber so etwas richtig konkretes fiel ihnen nicht ein.

Blaze, der ein von Snowcat völlig unerwartetes Teamgefühl an den Tag legte, beschwerte sich lautstark beim Marty, dass er sie nicht vorgewarnt habe, aber der sagte nur: «Aber ich hab doch gesagt, dass ihr nur ein anderer Drake oder ein Drache bei der Verwandlung helfen kann!»

Ja, aber ein gottverdammter DRACHE!

Als der Drache wieder kam, wurde Snowcat immer mehr klar, warum Metamenschen nicht mit Drachen verhandeln sollten. Tjurjunga hatte kein Interesse an Drakes. Das war gut, aber er schien auch nichts anderes zu wollen, was die Sache schwierig machte.

Schließlich forderte er, dass sie in jedem Kontinent ein Kind retten sollten und in einem Jahr und einen Tag von heute an sollten sie wieder hier sein, um davon zu berichten. 

«Deal!», sagte Blackstone sofort.

Auch Snowcat stimmte zu, was allerdings in den Fragen der anderen etwas unterzugehen schien. Sie fasste die Fragen zusammen: Was war alles ein Kontinent? Was für Kinder zählten? Und, und, und.

Der Drache wurde wütend, er war empört über den Kleingeist und wollte Vertrauen. Snowcat hatte nicht versucht, den Deal zu ändern, sondern nur versucht herauszufinden, was genau der Drache wollte, sie wollte nicht in einem Jahr wieder hier sein und hören: "Vertrag nicht erfüllt, nun sterbt!", aber genau damit hatte sie Tjurjunga erzürnt. 

Zum Glück trat Blackstone einwach über den Kreis und sagte: «Ich hab doch schon ja gesagt, hier hast du mein Vertrauen.»

Tjurjunga war zufrieden und entgegen des Befürchtungen von Blaze, der aufgeschrien hatte und nun seinerseits sehr wütend auf Blackstone war, biss der Drache niemandem etwas ab. 

Tjurjunga bat Snowcat in den Schatten und dann sprach er eindringlich mir ihr. Er verriet ihr viel über die Traumreise, war angenehm überrascht, dass sie Katze zum Totem hatte und brachte sie dann in eine tiefe, anstrengende Meditation, die ewig zu dauern schien, ohne dass Zeit verging, oder war es umgekehrt?

Dann, plötzlich, inzwischen war es Nacht, sah Snowcat eine Art inneren Sims, auf den sie springen konnte, sie setzte an und...

verwandelte sich wieder in ihre elfische Gestalt zurück und das schmerzfrei und lautlos. Zufrieden atmete sie auf. Marty reichte ihr, unter Protest von Blood, Blaze und Sparky, einen Mantel, dass sie nackt war, hatte sie nicht gestört und die anderen wohl auch nicht. Doch zog sie den Mantel über, bedankte sich bei Tjurjunga, ging zu ihren Freunden und umarmte jeden von ihnen herzlich.

Dann ging sie zu dem Drachen zurück. Er half ihr, sich noch zwei weitere Male hin und zurück zu wandeln, aber eigentlich wusste sie nun genau, was sie zu tun hatte und brauchte seine Hilfe nicht. Snowcat war klug genug, den geliehenen Mantel jedes Mal vor der Wandlung auszuziehen.

Tjurjunga erklärte sich ebenfalls bereit, ihr die Kommunikationsfähigkeit, Dragonspeech genannt, beizubringen.

Das erforderte einen weiteren Tag Meditation. Die anderen schlugen ihr Lager in der Nähe auf, alle Mitreisenden kamen hinzu, was Snowcat aber kaum mitbekam. Und tatsächlich konnte sie am Ende des nächsten Tages ihre Worte in die Köpfe derer sprechen, die sie sehen konnte, gezielt und auch zu mehreren gleichzeitig. Allerdings konnte sie dadurch nicht die Gedanken der anderen hören oder gar lesen, sie mussten schon laut mit ihr sprechen. 

Tjurjunga verabschiedete sich und verschwand in der Erde. 

Auf Snowcats Wunsch blieben sie noch einen weiteren Tag in Australien, trotz der drohenden Manastürme hier, damit Snowcat das Fliegen und das Ausstoßen ihres Eisatems trainieren konnte.


Auf dem Rückflug in Elfengestalt nach Seattle, riet Kwalm allen "Teilnehmern" von Predator und Prey ihr Gesicht operativ ändern zu lassen, aber davon wollte niemand etwas hören, zumal keinerlei Bilder von ihnen im Umlauf waren.

Doch sicher hatte Kwalm auch irgendwie Recht, zumindest Snowcats Leben hatte sich einschneidend geändert. Allerdings gab es deshalb nicht gleich einen Grund, ihre Lebensgewohnheiten zu ändern, schließlich wusste niemand außer den Anwesenden, dass sie jetzt ein Drake war und es gab auch keine Spuren in ihrer Aura mehr. Blaze und Riven würde man mit Magie sicher leichter wieder finden, als sie. Snowcat vertraute den Anwesenden, sie würden ihr Geheimniss nicht verraten. Dann fiel Snowcats Blick auf Javelin, jedenfalls vertraute sie den meisten hier. Sie wusste nicht, wie käuflich der Troll war und sie wusste nicht einmal, wie hoch das "Kopfgeld" war, dass auf einen Drake ausgesetzt war. Sie hatte nur gehört, dass es ganze Teams geben sollte, die Drakes jagten, nachdem sie erwacht waren.  

Blood wollte unbedingt Geld verdienen, wenn sie zurück waren und das war sicher eine gute Idee. Die Reputation von UC würde noch in den Keller sinken, wenn sie sich nicht bald mal wieder auf dem Markt präsentierten. Snowcat war jeder Job recht, so lange sie dafür die Stadt nicht gleich wieder verlassen musste.

So verabschiedete man sich nach 10 Stunden Flug von einander. Snowcat drückte besonders Liam noch ein mal. Er war erneut aufgetaucht, um sie rauszuholen.


Skinner kam allein, um Snowcat abzuholen. Die Ancients hatten von Snowcats Abwesenheit nicht viel mitbekommen, erzählte er. Snowcat berichtete ihm, was auf der Insel geschehen war, aber sie ließ die Drake-Verwandlung aus, jedenfalls zunächst. Das war nichts, was man sagte, während man auf einem Motorrad durch Seattle brauste. 


Zwei Tage später, am 23.April 2071 traf sich das komplette Team in einem Kaffee, um zu sehen, ob einer von ihnen schon einen Job an Land gezogen hatte. Doc hatte eine kleine Sache aufgetan, dafür müssten sie in zwei Stunden im Cuting Edge sein.

Wir vor langer Zeit ausgemacht, fuhren Kwalm, Snowcat und Doc zum Termin. Sie würden den Job annehmen oder nicht und dann würde später entschieden werden, wer mitmachen sollte und wollte.

Riven, Blackstone und Mystère besuchten ebenfalls das Cuting Edge und sicherten dort. Blood, Blaze und Steel warteten draußen vor der Tür, Velvet Touch und der Rest hatten in einiger Entfernung Position bezogen.

Nachdem sie das Passwort genannt hatten und hinter den Vorhang traten, war Snowcat schnell klar, dass hier kein normaler Johnson saß. Der Halbasiat Anfang vierzig wirkte nervös und aufgeregt und platze förmlich heraus mit: «Es geht um eine Übergabe, die in zwei Stunden erfolgen muss. Ich kann ihnen 20.000 geben, können sie mir helfen?»

Snowcat musste nicht lange raten, offenbar ging es hier um eine Entführung.

Mr. Johnson ließ sich auch nicht lange bitten, bis er kleinlaut mit mehr Geschichte rausrückte, nachdem die Runner zugesagt hatten. Seine Frau und seine zwei Kinder waren entführt worden und er hatte für den Entführer einen Prototypen besorgt. Wenn er jemanden zur Übergabe schickte, dann würde er dafür eine Adresse bekommen, bei der seine Familie auf ihn warten würde. Natürlich durfte er die Polizei nicht informieren, aber UC war schließlich nicht die Polizei.

Zugegeben waren 20.000 New¥ für ein großes Team keine riesige Summe, aber es war ein Anfang. Es galt nur eine Nacht zu arbeiten und dann war die Summe mehr als angemessen und vielleicht konnte man ja sogar für Nordamerika einen Haken hinter dem geretteten Kind machen. 


UC-UNKNOWN CONSEQUENCES-das TOP-Runnerteam aus Seattle.

Schon nächste Woche geht es weiter mit der Geschichte. die Ereignisse werden dann irgendwann auch wieder hier nach zu lesen sein. 

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*