Termin 10/11 am 27.05.11 Run 29/3

Leider musste der Spieler von Blaze den Termin Krankheitsbedingt absagen. Ansonsten waren alle Spieler dabei, auch wenn sie verspätet nach und nach eingetrafen. Die Ereignisse fügen sich zeitlich direkt an die des vorherigen Spieltermins an und sind wie immer aus der Sicht von Snowcat beschrieben. (Dawn Of the Artifacts Kampagne Teil 1)

Javelin hatte Snowcat hoffnungsvoll angeblickt, als er sie nach einer Leihgabe von 50.000 New Yen aus der Teamkasse gefragt hatte. Nach einem kurzen Zögern stimmte sie zu. Ein schwer bewaffneter Troll war hier in Lagos sicher von Vorteil und außerdem konnte sie so die Bindung Javelins zum Team stärken. Allerdings würde der ehemalige Söldner auch in Zukunft eine Menge Kohle benötigen, wenn es ihm gelang, die Waffe mit nach Seattle zu bringen. Die Munition kostete ein Vermögen, das Geld für jeden einzelnen Schuss hätte eine Familie in den Barrens mehrere Wochen ernähren können. 

Kajin hielt sein Versprechen, am Abend konnte sich das Team eine Eilandung zur Besichtigung der Antiquitäten am morgigen Tag abholen. Allerdings war der Transport nicht inbegriffen. 

Die Nacht im Hotel brachte eine unangenehme Überraschung mit sich, Blaze hatte sich den Magen verdorben. Ob das nun an der Tatsache lag, dass er sein Wasser nicht gereinigt hatte, oder, ob der Eintopf, den er der hübschen jungen Frau am Strassenrand abgekauft hatte, Schuld daran war, er verbrachte die Nacht auf dem Plumsklo. Krankheitsheilende Magie sorgte zwar für Erleichterung, aber Blaze war am nächsten Morgen nicht in der Lage, sich zur Reise aufzuraffen und blieb so als Wächter für die neuen Waffen im Hotel zurück. Schwere Waffen waren im Palast wohl kaum die richtigen Accessoires.

In Ermangelung besserer Alternativen mieteten sie für die Reise nach Ife ein weiteres Mal Innocent und seine Klapperkiste von einem Fluggerät. Wenigstens mussten sie den Raum diesmal nicht mit "wertvoller" Fracht teilen. Im Flieger entledigte sich Snowcat ihrer Verkleidung und wurde wieder sie selbst. Mit Haut und Haar. Dass sie unterwegs von Luftabwehr beschossen wurden, blendete die Elfe einfach aus. 

Der Palast war etwas, was einen solchen Namen verdiente. Die Mauern der Anlage waren sauber und von schönen Pflanzen umrankt. Snowcat wusste nicht, ob es sich um eine neue Anlage im Stil eine islamischen Festung handelte, oder ob das hier wirklich alt war, aber der Anblick hatte etwas märchenhaftes, trotz der Männer mit ihren High-Tech-Waffen, die davor standen. 

Die Einladung hielt stand, man gewährte ihnen Zutritt. Allerdings mussten sie jegliche Waffen in einem Wachhaus abgeben, selbst die simple Peitsche würde dort verwahrt werden. Zum Glück gab es einige Waffen, die man nicht so leicht entdecken konnte. 

Snowcat blickte dem schwarzen Aztechnologie-Hubschrauber hinterher, der gerade zur Landung ansetzte. Die dort drin durften ihre Waffen mit Sicherheit behalten. 

Ein Afrikaner in traditionellen Roben im leuchtenden Rot begrüßte sie und führte sie zu ihrer Suite. Er sprach nur Yoruba und machte aus seinem Stolz keinen Hehl. Das Klima im Palast war angenehm. Die Suite war großzügig. Allerdings verspürten Mystère, Snowcat und Riven ein unbehagliches Kribbeln im Nacken. Ihre Magie war gedämpft, offenbar war das gesamte Gelände eine Domäne, die nicht die ihre war. 

Da noch drei Stunden bis zur Besichtigung der "Antiquitäten" Zeit war, nahmen Snowcat, Riven, Blackstone und Average das Angebot zu einer Führung durch den Palast an. Man geleitete sie durch Gärten, Bäder und Aufenthaltsräume. Unterwegs trafen sie auf eine weitere Gruppe, eine Frau mittleren Alters im Buissiness-Costum, begleitet von einem Assistenten und zwei Bodyguards, wurde als Mrs. Smythe angesprochen. Wie Average später heraus bekam, handelte es sich bei ihr um eine reiche, private Sammlerin mit guten Asien-Kontakten.

Bei den wirklich wunderschönen Vogelvolieren begegneten sie dem Vertreter des Apep-Konsortiums, einem dicken, glatzköpfigen Russen mit seinen mongolischen Beschützern, sein Name war George Abelef.

Pünktlich holte sie ihr Führer zur Besichtigung ab. Man brachte sie zur Mitte des Palastes, in einen Bereich, der ihnen zuvor unzugänglich war und der durch einen Hüter von magischen Blicken geschützt wurde. Sie stiegen ein paar Stufen hinab und landeten in einer Schatzkammer aus 1001 Nacht. 

Einige Dinge waren in gigantischen Aquarien versenkt worden, andere Stücke thronten auf einem Berg aus Gold, wieder anderes war auf Seide gebettet und natürlich war jedes Arrangement von Panzerglas geschützt. Über AR war alles gekennzeichnet. Elegante rote Schrift zeigte an, dass ein Exponat zum Verkauf stand. Güldene Schrift bedeutete, dass es sich um einen Schatz des Oni handelte. Alles hier anzusehen würde Stunden dauern. 

Nach einigen Minuten entdeckten sie Samriel, der neben einer rothaarigen Elfe vor einer Karte stand. Seine Körpersprache wies darauf hin, dass er nur Augen für die Karte hatte. Das dort war das Objekt seiner Begierde. Der "Sextant" gehörte nicht zu den Ausstellungstücken, aber vielleicht brauchte man das alte Gerät, um die alte Karte zu lesen, und darum brauchte Samriel beides. Und ja, er war im Namen der Atlantean Foundation hier, genauso wie die Frau, die er begleitete.

Unter dem Exponat stand: Piri Reis-Karte. Und irgendetwas an dieser offenbar alten Weltkarte war auch für Snowcat faszinierend. 

Sie behielten Samriel im Auge, so gut es ging, wenn man unbemerkt dabei bleiben wollte. Auch wenn er es ziemlich gut verbarg, eigentlich interessierten die anderen Dinge ihn nicht. 

Snowcat schenkte gelegentlich dem Vertreter von Aztech, Dr.Raoul Menendez ein Lächeln, womit sie nicht gegen die Anweisung von Liam verstieß, sie waren schließlich gerade nicht in Lagos. 

Alle hatten zumindest einen Begleiter dabei, alle, bis auf einen hochgewachsenen Menschen mit dunkler Haut und aristokratischen Gesichtszügen, der in ein reich besticktes Gewand gekleidet war.

Nach etwas mehr als einer Stunde gingen sie zurück in ihre Suite, dort machte sich Average auf die Suche nach Informationen über die Piri Reis Karte. 

Die Karte war angeblich vor 500 Jahren gezeichnet worden. Sie stellte die tatsächlichen Küstenlinien außergewöhnlich präzise dar und sie zeigte die Antarktis Eisfrei, die Umrisse des Landes waren beinah perfekt getroffen. Modernere Wissenschaftler hatten jahrelang darüber gestritten, wie eine solche Anfertigung möglich gewesen sein konnte, und die Spekulationen verhalfen der Karte zu einem Kultstatus. Die seltsamen unbekannten Symbole darauf trugen ihr Übriges dazu bei. Anfang des 21.Jahrhunderts verschwand die Karte spurlos und sie galt seit dem als verschollen. 

Hier war sie also gelandet. 

Auf der Suite telefonierte Jane, danach verkündete sie, dass ihr Auftraggeber die Karte auch wollte. Er war bereit sie zu bezahlen und Jane erhöhte das Angebot ebenfalls. UC sollte 6 Prozent des Preises, den die Karte bei der Versteigerung bringen würde, als Prämie erhalten. Snowcat handelte Jane auf 11% hoch. Danach war natürlich auch klar, dass der Plan vorsah, die Karte erst nach der Versteigerung vom neuen Besitzer zu stehlen, am Besten wäre es natürlich, wenn Samriel sich dann im Besitz von beidem - Karte und Sextant -, befinden würde. 

Am Abend gab es für die 6 Delegationen noch ein festliches Essen beim Oni. Dort erfuhren sie, dass die Versteigerung am Donnerstag an einem geheimen Ort stattfinden würde, irgendwo in Lagos. Ein Havala würde für die geladenen Gäste extra besondere Token anfertigen. Das Team um Jane hatte noch keine Einladung, es gab zwar noch weitere Bieter, die heute Abend nicht anwesend waren, aber hier zu sein, bedeutete leider nicht, dass man automatisch eingeladen war. 

Snowcat versuchte ihr Glück bei dem afrikanischen "Prinzen", der abermals allein war. Er war tatsächlich ein Nubier und so kam Snowcat mit ihm über die nubische Sprache ins Gespräch. Da Medjay kein Interesse an der Piri Reis Karte hatte, legte Snowcat eine gehörige Portion Charme in das Gespräch, man wusste nie, wann man solche Kontakte brauchen konnte. 

Kurz nach Mitternacht zogen sich Jane und UC auf die Suite zurück, um zu erörtern, wie sie noch zur Auktion gelangen konnten. Alle anderen hatten dem König etwas besonderes geschenkt und schnell war ihnen klar, dass sie kein solches Geschenk aufbieten konnten. Sie besaßen ja nicht mal eine kleine Antiquität.

Snowcat holte Papier und Bleistifte heraus und begann ein extravagantes Bild von Medjay anzufertigen. Bisher fiel ihnen nichts besseres ein, als dass Snowcat sich an den Nubier hängte und durch ihn zur Auktion gelangte, dann musste man weiter sehen, wenigstens kannte man dann den Ort. Sie malte eine Kreation aus schwarz und weiß, Licht und Schatten, in dessen Mittelpunkt der Nubier stand. 

Average begab sich wieder in die Matrix, diesmal suchte er nach Informationen über Medjay. Er fand nicht viel, aber was er fand, hatte es in sich. Medjay gehörte einer nubisch-keltischen Gruppe aus Wales, den Knights of Rage an, die angeblich ausschließlich für den Drachen Celedyr arbeiteten. Die Karte wollte Medjay nicht, also spielte es doch eigentlich keine Rolle, für wen er arbeitete. Es war trotzdem gut zu wissen.

Das Team versuchte einen Plan auf der Basis, dass Snowcat zur Versteigerung mitgehen durfte, zu erarbeiten, als das Schicksal ihnen auf die Sprünge half. Plötzlich stürmten Wachen des Königs die Suiten und durchsuchten sie. Dem König war etwas aus seiner Sammlung gestohlen worden, ein Stück von großem persönlichen Wert.

Jane sandte Average erneut in die Matrix, nachdem die Wachen fort waren. Der besorgte die Aufzeichnungen der Überwachungskameras. Dort sah man einen Afrikaner, gekleidet in Panzerung der königlichen Guards, der die Bronzestatue stahl und leichtfüßig entkam. Es war fast offensichtlich, das es sich dabei um einen Adepten handelte. 

Während der Rest des Teams die Wachen ablenkte, begaben sich Snowcat, Mystère und Riven an den Ort des Diebstahls, um die Signatur des Adepten aufzunehmen. 

Beim astralen Wahrnehmen fiel Snowcats Blick auch auf die Piri Reis Karte, der Anblick war atemberaubend. Die Karte war wirklich magisch aktiv. Die Symbole leuchteten, die Umrisse wurden dreidimensional, weitere Symbole waren hinzugekommen. Snowcat musste sich förmlich losreißen. Dann wurden sie im Ausstellungsraum erwischt und mussten zurück in die Suite. 

Der Adept war in Richtung Lagos abgehauen und er hatte kein Stück genommen, das versteigert werden sollte, sondern "nur" eines, dass dem Oni etwas bedeutete. Deshalb tippe Snowcat darauf, dass es sich bei dem Dieb um einen Igbo handelte, der den König vor seinen besonderen Gästen beschämen sollte. 

Und wenn dem so war, dann wäre der Oni den Leuten sicher sehr dankbar, die ihm die Statue zurück brachten. Ein Job, wie gemacht für Shadowrunner. 

Das Bild für Medjay stellte Snowcat dennoch fertig und sie ließ es ihm zukommen.

Jane blieb mit Steel im Palast zurück. Blackstone, Riven, Javelin, Blood, Average, Mystère und Snowcat flogen bei Morgengrauen zurück nach Lagos. Ihr erster Weg - nachdem sie Blaze über ihre Rückkehr informiert und sich mit ihm verabredet hatten, führte wieder zu Kajin. Der Havala wusste bestimmt, wo man eine solche Statue verkaufen könnte, oder zumindest, wo man einen Adepten anheuern konnte. 

Schon nach wenigen Minuten war ihnen klar, dass sich an der Situation in Lagos etwas geändert hatte, immer wieder hallten Schüsse durch die Strassen.

Kajin bestätigte das. Es gab vermehrt Kämpfe zwischen den Area-Boys. Viel mehr Kämpfe! Einem Gerücht zu Folge hatten die Igbo eine widerliche Tat gegen den Yoruba-König begangen und prallten damit. Umso besser, einen Angeber konnte man leichter finden. 


UC-UNKNOWN CONSEQUENCES-das TOP-Runnerteam aus Seattle.


Ob die Runner die Statue finden, ob sie alle auf die Auktion können und ob es ihnen gelingt den "Sextanten und die Piri Reis Karte zu besorgen, wird demnächst hier zu lesen sein. 

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*