Episode 29/14 (vom 29.12.) Run 57/5

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Welcome back, Omae. 

Wir freuen uns sehr, dass Du auch heute wieder dabei bist.

Derzeit On The Run sind: Blackstone#, Bloody Guts, Chang, Gunner, Metge*, Rubber Duck, Shark Finn, Snowcat und Triple S. (* Spieler war nicht anwesend, # Spieler musste kurzfristig absagen, wurde aber vom Spieler von Trixhot hervorragend vertreten.)

Datum in unsere SR-Timeline: 6. - 7.10. 2073

Was bisher geschah: UC soll einen Coin Of Luck finden, sie vermuten ihn in Kowloon Walled City. Als sie in das Zielgebäude eindringen, bestätigt sich ihre Befürchtung, dass sie sich mitten in der Domäne eines Yama Königs befinden. Hinter der doppelflügligen Bronzetür in der 6. Etage ist sogar der Thronsaal eines Yama Kings. Die Audienz verläuft schwierig, UC will die Forderung des Königs, ihm für die Münze alle Schätze der Bewohner des Hause zu bringen, nicht erfüllen. Die Runner entscheiden sich für einen Kampf und besiegen den Geist schließlich. Er lässt einen Berg voller Schätze zurück, in dem die Runner neben der gesuchten Münze, andere, für den einzelnen ebenfalls interessante Schätze entdecken. Snowcat bittet ihre Kollegen, der Gier nicht zu verfallen und alle Dinge außer der Münze dort zu lassen. Als sich die Bewohner des Hauses, die der Yama König als seine Untertanen bezeichnet hat, langsam sammeln, die Runner Diebe schimpfen und sie verfolgen, ahnt Snowcat, dass sie selbst bereits in die Falle des Yama Königs getappt sind. Bevor alle die Treppe aufs Dach erreicht haben, sticht ein Bewohner Triple S mit einem Schwert in den Rücken.

Wir schalten uns genau in dem Moment in das Geschehen zurück, an dem wir die Runner das letzte Mal verlassen haben. 

Dabei erleben wir erneut alles aus den eisblauen Augen von Snowcat mit und sind direkte Zeugen ihrer Gedanken.

Deine Kommentare zur Episode passen am Besten unter ‚A Tale So Far, Part IX‘ [LINK]

Eine Beschreibung der Runner findest Du hier [LINK].

Hat ein Wort im Text eine andere Farbe, verbirgt sich darunter wahrscheinlich ein Link und es wird im Glossar erklärt. Du kennst ein anderes Wort aus dem Shadowslang nicht? Dann schau doch einfach auf gut Glück im Glossar vorbei. [LINK]

Noch eine Kleinigkeit: die Songs zum Text sollen lediglich zur Stimmung beitragen und sind keine versteckten Hinweise- jedenfalls meistens nicht. ;-) (Ich versuche immer Videos ohne störende Werbung raus zu suchen. Ich kann allerdings nicht garantieren, dass sie auch ohne Werbung bleiben. Manchmal werden die Videos von Songs sogar schneller komplett entfernt, als ich die Episode hoch laden kann, darum nenne ich vorsichtshalber Künstler und Titel neben dem Link. Wegen Lizenzrechten muss ich bei You Tube immer öfter auf Coverversionen oder schlechte Live-Varianten zurückgreifen, oder ich finde ein anderen Anbieter. Die komplette Episoden-Playlist findest Du hier [LINK].)

Bereit Omae? Na dann los!

[Song 1: AC DC - War Machine] Triple S sank mit einem Aufschrei auf die Knie.

Ach frag.

Unser Magier for hire konnte durchaus schwer getroffen worden sein. Gut, Mr. Ziegelstein war hager und schwach auf der Brust, aber ich war mir inzwischen gar nicht mehr sicher, ob Triple S Panzerung unter Duster und Anzug trug. 

Das Team musste wissen, was ich ergründet hatte, «Wir sind in die Falle des Yama Kings getappt. Wir müssen alles zurück bringen, auch die Münze!», sagte ich so ruhig, aber bestimmt wir möglich an.

Blackstone bestätigte, dass er verstanden hatte, sprang über den knienden Triple S hinweg, zog in einer geübten Bewegung seinen Gladius und durchbohrte damit Mr.Ziegelstein regelrecht.

Einen Verfolger waren wir los, aber dank der kleinen Dragonfly, die ihre Bilder ins TacNet einspeiste, wusste ich: ein Dutzend standen auf dem Balkon in der 6. Etage und weitere 15 schlurften von Mordlust und Gier getrieben die Treppe hoch. 

Shark Finn hob mich hoch. «Gunner, raus!», brüllte er laut und verständlich. «Alle raus.» Die Stimme des Fomori donnerte durchs Treppenhaus und dann zeigte er nach oben. 

Hey. Nein Moment. Wir mussten doch zurück. 

Gunner nickte, wandte sich nach vorn und rannte die Treppe hoch.

Irgendetwas lief hier falsch. 

Nicht nur, dass Shark Finn im Bestreben mich zu schützen, die falsche Richtung eingeschlagen hatte, nein, mit der Treppe zum Dach stimmte etwas nicht. Sie wurde länger und länger.

Die Tür, die bis eben seltsamer Weise völlig offen gestanden hatte, fiel mit einem lauten Knall zu.

Ihre Botschaft war klar. Ihr kommt hier nicht raus!

Bloody Guts fragte, «Was denn nun? Zurück oder raus?»

Ich hatte nur Zeit für ein «Zurück!»

Triple S rollte sich die Treppe runter und stand dann auf.

Blackstone griff nach dem Schwert, dass Mr.Ziegelstein aus den Händen geglitten war und nahm es in die Führungshand. 

Warum hatte er das wohl getan, schoss es mir durch den Kopf. 

Bloody Guts hatte seinen Baseballschläger vom Rücken genommen, lief mit zwei großen Schritten die Treppe runter und schlug einen Bewohner mit dem Schläger zu Boden. Der Kerl blieb bewusstlos am Geländer liegen.

Blackstone nahm eine Verteidigungsposition ein, «Los! Bringt das Zeug zurück Jungs.» Zumindest er hatte mich verstanden, auch wenn er nicht gerade nachdrücklich geklungen hatte. 

Ich hingegen packte nun sehr viel Nachdruck in meine Stimme und wies an, «Ich wiederhole: wir müssen alles von hier zurück bringen! Auch die Münze! Versucht dabei so wenig wir möglich zu töten! Das ist eine Anweisung! » 

Shark Finn war noch unschlüssig, er sah nach oben, wo Gunner inzwischen stehen geblieben war. „Finn„ wir müssen zurück. Verstanden?“, fragte ich.

Mein Bodyguard rang mit sich, dann nickte er und drehte sich auf der schmalen Treppe um. 

Rubber Duck meldete, «Irgendwas stimmt mit Gunner nicht. Ich glaub, er sieht meine Drohne nicht.«

Die Kampfdrohne, fragte ich mich verwundert? Aber wie war die denn durch die geschlossenen Tür gekommen? Egal, sie flog jetzt hinter dem Elf. «Gunner?», fragte ich ein wenig besorgt.

«Já! Komme runter.», war seine knappe Antwort. Zumindest war er ansprechbar.

Endlich hatten sich alle in Richtung zurück in Bewegung gesetzt. 

Blackstone wandte sich seinem nächsten Ziel zu und zwar mit dem ‚Treu und Ehre‘- Schwert, den Gladius hielt er in der Nebenhaben. Der Kerl rechts fiel zu Boden.

Bloody Guts trat nach links auf den Balkon und senste einen Bewohner mit dem Schläger von den Füssen, auch der blieb liegen.

Obwohl wir bedrohlich auf die Metamenschen hier wirken mussten und obwohl wir ihnen überlegen waren, trieben sie von beiden Seiten auf uns zu. Immer mehr kamen auf den Etagen langsam aus ihren Verstecken und sahen nach oben.

Die vereinzelten Schreie, die uns als Diebe beschimpften, nahmen zu. Die Mienen der Untertanen des Yama Königs sprachen Bände. Zorn, Gier und Mordlust war in ihren Augen zu lesen. 

Endlich waren wir alle wieder unten. 

Triple S nahm etwas vom Boden auf. Es hatte wohl neben dem Untertan gelegen, den Bloody Guts zuvor nieder geschlagen hatte.  

Die Ford LEB, die Kampfdrohne von Rubber Duck, huschte als letzte auf den Balkon und positionierte sich rechts erhöht über Gunner, während die Dragonfly vor der Tür zum Thronsaal schwebte- der zum Glück immer noch verkeilt und offen war. 

«Warum hat Blackstone ein schiefes Metallrohr in der Hand? Um weniger Schaden zu machen?», wollte Rubber Duck wissen.

Ein Metallrohr? Ich sah über Finns Schulter zu Blackstone. Tatsächlich, nur ein Metallrohr, aber wo war das Schwert? 

Triple S nahm eine ganze Gruppe von Bewohnern auf der linken Seite etwas weiter unten ins Visier. So ein TacNet war schon eine feine Sache, den es verarbeitet auch Informationen, wie die Blickrichtung . «Mache Blendzauber.», sagte der Magier an.

Hoffentlich ging das gut. 

Ja, ging es. 

Gleich mehrere Bewohner hielten sich die Hände vors Gesicht und blieben stehen, keiner von uns wurde geblendet und nur ganz, ganz wenig Blut tropfte Triple S aus der Nase. 

Chang schnappte sich den nächsten Mann in Reichweite und warf ihn in eine Gruppe von vier Männern weiter hinter, die wild durcheinander purzelten. Einer fiel die Treppe runter. Auch der Geworfene blieb liegen.

Die Masse geriet ins Stocken, doch dann rief einer, „Diebe! Da sind Diebe! Sie bestehlen uns!“ Das Gekreische setzte sich fort und alle kamen wieder in Bewegung. Wir mussten machen, dass wir hier wegkamen. 

Gunner wandte sich nach rechts, «Ich sichere.», gab er bekannt.

‹Elfenmädchen, du musst schneller werden.›, mahnte Katze gerade rechtzeitig.

Ich griff an meinen Gürtel, zog einen Popper ab und inhalierte das Jazz.

Die beschleunigende Wirkung setzte sofort ein. Die Umgebung verlangsamte sich. Der Kick war anders, als der, der durch einen Zauber oder meine Adeptenkräfte initialisiert wurde. Er war irgendwie berauschender.

Die Ansammlung von Untertanen des Yama Königs, die uns für unseren Diebstahl büßen lassen wollten, gruselte mich weiter. Doch wenn wir schnell genug waren, würden sie uns nicht aufhalten können und wir würden sie auch nicht töten müssen.

Shark Finn setzte mich ab und sah mich eidringlich an, „Halt dich aus dem Kampf raus und bleib dicht hinter mir.“ Dann zog er zwei Click-Sticks, setzte sich in Bewegung und räumte vor mir den Balkon frei. Mit Bloody Guts und Chang an seiner Seite, drängten und schlugen sie alles zurück, was uns bis zum Thronsaal links im Weg stand. 

Gunner und die Ford LEB eröffneten fast gleichzeitig das Feuer. Sie zielten zu hoch oder zu tief, um die Metamenschen rechts in Deckung zu zwingen.

Die Bewohner waren zwar zornig, mordlustig und gierig, aber sie waren keine willenlosen, selbstmörderischen Zombies. Sie duckten sich und wichen zurück. 

Triple S erklärte zuversichtlich und überraschend zufrieden, «Wir werden sie besiegen! Betäubungsblitz auf einen.» Der Ansage folgte augenblicklich die Tat und ein Untertan fiel getroffen die Treppe runter. 

So bewegten wir uns kämpfend bis vor die Tür. 

Blackstone wehrte die ab, die der ersten Reihe entwischt waren. Dabei schlug er immer wieder mit mit dem Metallrohr zu. 

Ohne weitere Gegner vor Augen, blieben wir vor der doppelflügligen Bronzetür stehen. 

Gunner und die Drohne sicherten zur anderen Seite.

„Diebe! Haltet die Diebe auf!“ kreischte einer von unten. Doch derzeit wagte sich keiner aus seinem Loch.

Für den Moment war die Lage unter Kontrolle.

[Song 2: Daft Punk - Tron Legacy Soundtrack/ The Game hast Changed] Mein Blut rauschte. Handeln, handeln, handeln, forderte es. Außerdem wollte ich hier weg und zwar schnell. 

Aber wir konnten ja gleich gehen, wie mussten nur die Dinge, die wir mitgenommen hatten, in den Thronsaal zurück werfen. 

Ich ließ meinen Blick über die Runde schweifen. Alle wirkten angespannt. 

Verständlich. Es war, als säßen wir in einer Schlangengrube, in der wir die Temperatur für kurz Zeit gesenkt hatten. Doch lange würden die Schlangen nicht still halten. Es war noch Bewegung auf den Balkonen, doch das Geknatter der Waffen hatte sie eingeschüchtert.

Meine Kollegen wirkten grimmiger und entschlossener denn je. Aber warum hatte sich Triple S das Stück einer alten Eisenkette um die Finger gelegt? Um genau zu sein, hatte er die Finger seiner linken Hand sogar in die Kettenglieder geschoben. Hatte er einen Schlagring improvisieren wollen? Eigentlich passte das so gar nicht zu ihm. 

Egal, es war an der Zeit den Männern zu erklären, was es mit meiner Anweisung auf sich hatte. „Wir sind mitten in die Falle des Yama Kings getappt, wie ich bereits sagte. Erinnert ihr euch noch, was mir Mr. Ziegelstein vorhin erzählte?“ Ich blickte wieder in die Runde, niemand antwortete. Sie alle starrten mich nur an. Meine Nackenhaare sträubten sich. Nein. Ich schüttelte die Idee ab. Sie sahen mich an und nur wegen der angespannten Lage, hielt ich es für ein Starren. 

Ich fuhr fort, „Nein? Dann wiederhole ich es noch mal. Nun er sagte, dort oben hätte einmal ein dicker, alter Mann gewohnt und der hatte ihm etwas gestohlen und darum habe er ihn getötet. Genau das haben wir auch getan. Wir haben den,“, ich setzte die Worte mit den Fingern in Anführungszeichen, „dicken alten Mann getötet, um zu bekommen, was wir wollen. Darum war es auch so leicht.“

Triple S und Blackstone sagten gleichzeitig, „Leicht würde ich es nicht nennen.“

Ich lächelte, „Das habe ich auch erst gedacht, aber am Ende war es doch leicht, wenn ihr genau darüber nachdenkt, könnt ihr es bestimmt erkennen. Der Yama King wollte, dass wir ihn besiegen und …“ 

In meinem Kopf machte es Klick, Mr. Ziegelstein begehrte einen Ziegelstein. Blackstone umklammerte ein Metallrohr. - Wir glaubten alle nur, etwas von Wert gefunden zu haben. 

„ … wir sind auf ihn reingefallen. Wir haben nichts.“ Ich richtete mich zu meiner vollen, schönen Größe auf. „Also, werft rein, was ihr mitgenommen habt, last uns gehen und dann noch mal alles überdenken und wiederkommen, wenn wir wissen, wie wir den Yama King wirklich besiegen können.“

«Deckungsfeuer.» kam über den Teamkanal. Gunner und die Drohne feuerten Supressionfire auf die Balkone, um die Bewohner weiter in Deckung zu halten. Zum Glück hatten sie es angesagt, sonst wäre ich zusammen gezuckt.

Sonst hatte niemand meiner Kollegen reagiert. „Los, bitte werft die Sachen weg!“, wiederholte ich.

Keine Reaktion.

Okaaay…

Ich seufzte, dann würde ich den Anfang machen. Ich zog die Münze aus der Tasche. Ich hatte sie schon fast geworfen, als ich inne hielt. Ziegelstein? Metallrohr? Hatte ich überhaupt eine Münze in der Hand? 

Ich konzentrierte mich auf die Wahrheit und tatsächlich, da war kein Coin Of Luck in meiner Hand. Da war nicht mal eine Münze. Da war nur ein Dichtungsring. Ich hatte versucht, mit einem Stück Müll von hier zu entkommen. 

Ich grinste wölfisch, „Seht ihr?“, fragte ich, „Alles Lug und Trug. Nur Müll. Das ist ein Dichtungsring. Seht genau hin!“, forderte ich meine Kollegen auf. 

Sie sahen erst mich an und dann das Gummiteil in meiner Hand. 

Ich grinste zufrieden und warf das runde Stück durch die verkeilte Bronzetür. Das Teil flog nicht sonderlich weit. Klar es war ja auch aus Gummi. 

Triple S rief, „Nein! Warum machst du das?“

Blackstone schüttelte den Kopf und sogar Chang hatte gezuckt. 

Frag!

Mir war auf einmal ziemlich kalt.

„Versteht ihr nicht?,“ fragte ich eindringlich und war erstmal froh, das keiner die Dichtung wiederholte, „Wir alle haben etwas bekommen, als wir gesucht haben. Aber am Ende ist es nicht echt. Es ist wie beim Ziegelstein. Wir müssen es loswerden, bevor die Gier uns zerfrisst.“

Ich sah in die Gesichter meiner Kollegen und mir war klar, niemand wollte hier irgendetwas weg werfen. Sie starrten mich an und ich trat unwillkürlich näher an Shark Finn heran. 

„Blackstone. Du hast selbst gesagt, dass du nicht an Zufälle glaubst. Und nun findest du zufällig ein Schwert, dass dein Erbstück sein könnte? Komm schon. Da ist nur eine Metallstange.“

„Was redest du, Snowcat? Das ist ein Schwert. Ich halte es in der Hand. Es fühlt sich nicht mal an, wie eine Metallstange.“ Seine Fingerknöchel wurden weiß. Es hatte den Griff verstärkt.

Rubber Duck warf ein, «Echt Blackstone, guck mal, ich hab ein Bild davon gemacht. Da ist nur ne Metallstange. Snowcat hat Recht.»

Es war, als hätte Rubber Duck überhaupt nicht gesprochen. Niemand außer mir reagierte darauf.

Okay, also einer nach dem anderen.

Vielleicht war es ja bei Bloody Guts leichter. Ich sah den Troll an. 

Er hob sofort die Hände, „Ich hab den Kredstick in die Ecke geworfen Snowcat, ehrlich.“

„Aber du hast den Chip noch?“, fragte ich sanft.

„Ja, aber der ist für Chang und nicht für mich. Das kann doch nicht falsch sein.“, er wirkte richtig traurig.

„Es ist aber falsch. Vertrau mir.“

Bloody Guts seufzte, holte etwas Kleines aus einer Tasche und warf es mir zu.

Ich schaffte es nicht, es aufzufangen. Chang schnappte es sich blitzschnell aus der Luft und hielt es fest. 

Na bravo!

„Ich muss den Chip vorher kopieren.“, erklärte der Asiate angespannt. „Dann werfe ich ihn weg.“

Ich blieb bei dem milden Ton, „Chang bitte. Auf dem Chip wird nichts stehen, womit du etwas anfangen kannst. Das ist nicht mal ein Chip.“

Chang sah mich beinah flehend an. „Kong Qiu erzählt die Geschichte. Der Schüler ging zum Meister und fragte ihn: Wie kann ich mich von dem, was mich an die Vergangenheit heftet, lösen? Da stand der Meister auf, ging zu einem Baumstumpf und umklammerte ihn und jammerte: Was kann ich tun, damit dieser Baum mich los lässt? - Aber ich kenne keine Vergangenheit. Nur wenn ich sie kenne, kann ich sie auch loslassen!“

Chang glaubte fest daran, dass er einen Chip in der Hand hatte, der ihm etwas aus seiner Vergangenheit berichtete? Das war hart, logische Argumente würden nicht zählen. Da ich nichts sagte, fügte Chang zur Verstärkung hinzu, „Ich muss wissen, woher ich komme. Wie bin ich das geworden, was ich heute bin?“

Puh, das würde schwer werden. Überhaupt sahen mich nun Chang, Triple S und auch Blackstone ziemlich grimmig an. Zwar jeder auf einem verschiedenen Level und ihr Blick war auch noch nicht richtig böse, aber ich konnte Argwohn in ihren Zügen erkennen. Der Gedanke, ich würde ihnen ihren Schatz einfach nur nicht gönnen, keimte in ihnen auf.

Das war gar nicht gut.

Blackstone kannte mich am Längsten. Er vertraute mir und hatte sicher Zweifel an dem, was hier gerade geschah. Ich wandte mich erneut an ihn. „Blackstone, überleg doch mal! Wie wahrscheinlich ist es, dass wir hier alle etwas finden, was perfekt zu uns passt?“

Er rang mit sich. Er wollte mir glauben. 

Triple S meinte, „Da waren viele Schätze. Der König sammelt sie schon lange. Ich kann uns mit der Macht in meinen Händen allen helfen. Ich bringe uns hier raus. Wir müssen nichts zurück lassen.“

Frag.

Blackstone kam eine Idee, „Hey, wenn das wirklich kein Schwert ist, sondern ein Metallrohr, dann kann das bei Triple S doch keine Schwertwunde sein. Lasst uns die Wunde ansehen. Wenn das keine Schwertwunde ist, wissen wir, das Snowcat Recht hat.“

Triple S grinste wölfisch, „Den Gefallen tu ich euch gern.“, kommentierte der Magier und drehte sich um, „Es hat sich nämlich eindeutig wie ein Schwerthieb angefühlt. Ich hab sogar noch Blut an den Fingern.“

Ich fand die Idee gut.

Zumindest für einen Moment.

Denn dann ‚erkannten' alle - bis auf Rubber Duck, dem eh niemand zuhörte und Shark Finn, der sich nicht durch das ablenken ließ, was mit Triple S passiert war - dass das am Rücken von Triple S eindeutig eine tiefe Verletzung von einem Schwert war. 

Sie sahen den Mantel zerrissen und das Hemd darunter blutbefleckt.

Es war beängstigend. Da war nicht mal ein Kratzer.

Gunner mahnte zum Abmarsch, wenn’s sein musste, dann runter und über die Strasse zur Mauer. 

Die anderen stimmten dem Abmarsch zu, doch sie wollten ihren verfluchten Müll mitnehmen, der sich für sie nun als echt bestätigt hatte. 

Chang hantierte bereits an seinem Commlink, machte sogar ein Foto von sich und dem Teil in seiner Hand und dann stopfte er das Irgendetwas in den Chip Reader oder versuchte es zumindest.

„Blackstone.“, bat ich ein wenig verzweifelt und mit gesträubtem Nackenhaar „Vertrau mir.“

Es sah mich direkt an, „Manchmal gibt es solche Zufälle eben doch. Es könnte tatsächlich ein verlorenes Erbstück sein. “

Ich seufzte, „Okay, dann tu einfach mir den Gefallen und wirf das Schwert weg. Sonst bin ich gezwungen, ohne euch zu gehen. Etwas mitzunehmen, bringt Unglück.“ Ich forderte den ebenfalls deutlich angespannten Shark Finn auf, ein paar Schritte zurück zu treten. 

„Ha!“, rief Triple S auf, „Jetzt gibt sie es zu, das ist ein Schwert. Wahrscheinlich will sie es nur für sich.“

Bei allen Drachen der 6.Welt, das wurde immer schlimmer. Ich musste hier weg. 

Da war zwar noch keine Aggression oder keine blinde Gier in Triple S, aber ein schlechter Anfang war gemacht. 

Ich musste gehen, bevor es zu spät war. Es behagte mir natürlich nicht, auch nur einen meiner Freunde oder Kollegen hier zu lassen. Aber was blieb mir übrig?

‹Keine Panik, Elfenmädchen. Besinne dich auf deine Stärken.›, sagte Katze ernst und ruhig.

Sie hatte recht. Blackstone zum Beispiel war nicht in der Lage ohne meine Hilfe durch den Hüter zu kommen und ein paar Fähigkeiten waren mir ja geblieben.

„Blackstone, wirf das Schwert weg.“, befahl ich mit Magiegewalt in meiner Stimme.

Ohne zu zögern gehorchte der Zwerg und zum Glück warf er das Metallrohr auch in die Richtung, in die ich zeigte. 

‹Hmm, daran hatte ich zwar nicht gedacht, aber zumindest sind wir einen Gegenstand los.›, kommentierte Katze. 

Blackstone schrie verärgert auf, als er bemerkte, was er getan hatte. Er warf mir sogar einen giftigen Blick zu. Wenn er mich jetzt als Betrügerin oder Diebin bezeichnen würde, würde die Sache eskalieren.

Ich spannte meine Muskeln, drehte mich ein bisschen und stand nun extrem nah bei Shark Finn. Auch der Fomori war weiter angespannt.

Doch dann lockerte Blackstone seine Schultern. Es schien, als wäre er zumindest unterbewusst ein kleines bisschen erleichtert und wollte das auch nach Außen holen.

Und nun? Musste ich Triple S und Chang tatsächlich zurück lassen? Was würde geschehen, wenn Triple S einfach durch den Hüter lief und Blackstone die Stange brachte? Würden sie mich überhaupt ziehen lassen? 

Bei diesen Gedanken wurde mir noch kälter.

Ich atmete ruhig ein und aus, um mich zu sammeln.

Blackstone zu zwingen, war ein Erfolg gewesen. Aber jemanden zu zwingen, war nicht meine Stärke. Ich war charmant, man hörte mir zu. Ein Befehl würde die Gier nicht von ihnen nehmen. Ich musste mein Team überzeugen.

Ich streckte mich ein bisschen, schwang mich auf die Emotionen meiner Gefährten ein und legte all das an Timbre in meine Stimme, was der Komet mir geschenkt hatte, „Hört mal Jungs, wir sind gemeinsam hierher gegangen und wir wussten, dass es schwierig wird. Wir sind am Hof des Yama Königs und er blendet uns mit seinen Illusionen. Wir sollen seiner Gier verfallen und wenn wir jetzt straucheln, dann tun wir das auch. Was immer ihr da glaub in Händen zu halten, lasst es los! Ich bitte euch. Ihr seid stärker als die Gier! Jeder von uns hat alles, was er braucht, um die Lüge zu erkennen in sich. Doch gemeinsam sind wir noch stärker! Wir vertrauen einander und so vertraut mir einmal mehr! Glaubt mir und tut, worum ich euch bitte!“

Chang sah in seine Hand. „Was gestern war, hat der Fluss genommen. Es lässt sich nicht zurückholen.“ Er zerrieb Putz zwischen seinen Fingern und fügte überrascht hinzu, „Das ist ja nur Staub.“ Den Rest schnippte er in den Vorsaal zurück.

Gunner hatte weiter die rechte Seite gedeckt, jetzt fragte er plötzlich, «Wo kommt die Drohne auf einmal her?»

«Ich war die ganze Zeit neben dir Chummer.», kam von Rubber Duck. 

Gunner spuckte aus, «Die trügerischen Taten von Loki!“

«Seht ihr jetzt denn auch alle, dass Triple S mit der Eisenkette albern aussieht?», wollte Rubber Duck wissen.

Blackstone, Chang, Shark Finn und Bloody Guts bestätigten. Einzig und allein Triple S sah konzentriert auf seine Hand, „Das sind Ringe. Ringe der Macht. Sie alle vier ergänzen sich und ich kann sie zu unser aller Nutzen einsetzten.“

Gunner meldete, «Ich will ja nicht drängeln, aber jetzt kommt auf den Etagen wieder Leben in die Bude. Wir sollten hier weg, wenn wir die nicht alle erschießen wollen.»

Shark Finn nickte Bloody Guts zu, die beiden hielten Triple S fest und dann zog Chang ihm die Kette von den Fingern und warf sie ebenfalls in den Vorraum.

«Komm, weg hier, das ist nur Müll.», sagte Blackstone und schob Triple S sachte ein Stück.

Ich atmete erleichtert durch.

Auch wenn ich Triple S nicht völlig erreicht hatte, Zweifel waren gesät und auch er wollte weg. 

Finn und Bloody Guts versperrten Triple S den Weg in den Vorraum. Doch der Zauberer machte gar keine Anstalten, sich gegen uns zu stellen. Er war deprimiert, aber er zeigte keine Aggressionen gegenüber uns.

«Sind wir alle Sachen los?», fragte ich. «Oder hat noch wer etwas, was er unbedingt haben wollte?» Ich sah Shark Finn fragend an.

Er lächelte mir zu und sah mir in die Augen, „Ich hab alles hier, was mir wichtig ist.“, sagte er leise.

Ich grinste dankbar - und ich war nicht mal eine Illusion. 

Fehlte nur noch einer, «Gunner, hast du etwas von da drinnen begehrt?»

«Neinn. Ich begehre nur die Rückkehr nach Walhalla. Die gab es dort nicht.»

Wir setzten uns endlich in Bewegung, um diese Hölle zu verlassen.

Sehr zur Freude des Adrenalins in meine Venen.

Wir erreichten problemlos die Tür zur Treppe aufs Dach. Gunner riss sie auf.

Verdammt.

Die Treppe nach oben reichte mindestens über zwei Stockwerke. Die Anzahl der Stufen hatte sich mehr als verdoppelt. Oben war es dunkel und als wir die ersten Stufen betraten, wurde die Treppe noch länger. Für jede Stufe kamen zwei hinzu.

Auf den ersten Stufen lag der tote Mr. Ziegelstein und mahnte, wohin das alles führen konnte.

Rubber Duck meldete, «Hier oben ist alles frei, wir sind da, ihr könnt einfach kommen.» 

Alle betraten das Treppenhaus, die Kampfdrohne kam zuletzt. Sie deckte uns den Rücken.

Ich ließ uns nach gut einem Dutzend Stufen anhalten. «Stopp. » Alle blieben stehen, das war schon mal gut. «Nehme astral wahr.», sagte ich an. 

Die Sicht im Astralraum wahr wirklich mies. Der matschig grüne Nebel legte sich dick um die Umgebung. Dennoch konnte ich erkennen, dass die Treppe auch im Astralraum länger und länger wurde. 

„Diebe!, Diebe!“ erklang es von unten. Die Rufe wurden wieder lauter.

Ich war kurz abgelenkt. Zum Glück blieb das folgenlos.

Das, was die Treppe länger werden ließ, war keine normale Illusionsmagie. Das Ende des Zaubers war nicht zu erkennen. Ich hatte von solchen Phänomenen schon gehört. So genannte Feenmagie zum Beispiel sollte ähnlich aussehen. Zumindest wartete am Ende des Wegs kein Portal, das auf eine Metaebene führte. Eine Sorge weniger. Ich hatte schon befürchtet, das könnte eine weitere Falle des Yama Königs sein. Es gab Geister, die Portale auf eine Metaebene öffnen konnten.

Ich wandte mich an meine Kollegen, «Okay Team. Die gute Nachricht, das ist natürlich nur eine Illusion. Die Schlechte, ich kann nicht darüber hinweg sehen. Vielleicht können wir im Einzelnen die Wahrheit ausmachen. Aber ich kann nicht dafür garantieren und wenn wir die Treppe einfach weiter gehen, könnte leicht einer von uns vom Dach stürzen.»

«Könnte das nicht einfach Rubber Duck überprüfen?», fragte Bloody Guts nach.

«Negativ. Es ist nicht sicher, dass einer am Dachrand Rubber Duck oder irgendwelche Warnrufe hört. Vorhin hat Gunner die Drohne auch nicht gesehen. Die Magie kann unsere Wahrnehmung offenbar auch teilweise editieren.», erklärte ich.

Wie zur Bestätigung sagte Triple S, «Hätte ich nur meine Ringe noch, dann könnte ich uns alle raus bringen.»

„Diiiebe!“, hallte erneut ein vereinzelter, kreischender Ruf durchs Treppenhaus.

Wir hatten alles zurück gebracht und kamen dennoch nicht einfach raus. 

So viel zu meiner Theorie, dass mit der Rückgabe alles gut werden würde. 

Es war in meinen Augen dennoch besser gewesen, alles hier zu lassen. Wer wusste schon, wie viel Einfluss der Yama König über Kette, Staub und Co auf seine Träger gewinnen konnte. Immerhin war die Stimmung nun besser, als noch vor wenigen Minuten. 

«Kommt mit.», meinte Gunner. «Wir gehen zu der Stelle, wo Chang vorhin eingebrochen ist.»

Ah, das hatte ich schon fast vergessen, war das wirklich erst vor wenigen Stunden gewesen?

Die Idee durch das Loch zu entfliehen an sich war gut, doch wir konnten die Lücke nicht finden. Es war, als wollte das Haus uns nicht gehen lassen. 

Wir überlegten fieberhaft. 

Zum Glück waren uns die Optionen nicht völlig ausgegangen, auch wenn wir vielleicht hektischer waren, als nötig gewesen wäre.

Shark Finn und Gunner schossen uns einfach einen neuen Ausgang ins Dach. 

Das war laut, dauerte eine Zeit und rief sogar Metamenschen auf der Strasse auf den Plan, doch es reichte, damit Rubber Duck uns über die Seile und eine Winde an Bord des Hubschraubers ziehen konnte. 

Einzig Triple S hatte die Augen schließen müssen, damit er nicht zu zappeln begann, als sein Kopf auf die für ihn geschlossenen Zimmerdecke zu fuhr.

[Song 3: Lorde - Biting Down] Metge kümmerte sich sofort um unsere Verletzungen. Chang war lädiert und auch Triple S hatte etwas abbekommen. Das meiste bei dem Magier war leider Entzugschaden, da konnte Metge zumindest keine Heilmagie wirken, was Triple S nicht weiter störte, nun, nachdem seine Foki wieder funktionierten und das Verlangen nach den Ringen endlich von ihm abgefallen war. Eine Schwertwunde gab es natürlich nicht, nur eine frische Prellung, wie Metge versicherte

Die Stimmung an Bord besserte sich von Minute zu Minute.

Ich fühlte mich tatsächlich, als sei ich aus einem Albtraum entkommen. Zwar ohne Schatz, aber ich fand trotzdem, dass es ein Erfolg und somit ein gut gekühltes Glas Champagner wert war. Ich hielt Blackstone die Flasche hin, damit er sie mir öffnete, natürlich erst, nachdem ich mich mit einem Healthy Glow Zauber gereinigt hatte.

Gunner verteilte bereits Bier und ich war zu meiner Freude die Einzige, die den Champagner bevorzugte. 

Mehr für mich.

❄❄

Es hätte keinen Zweck gehabt, gleich noch mal einen neuen Versuch zu wagen, auf dem Hof des Yama Königs nach der Münze zu suchen. Wir mussten uns sammeln und das Erlebte auswerten. Darum brachten Rubber Duck, Triple S und Chang den Hubschrauber wieder zurück. Etwas, was zu meiner Erleichterung ebenso problemlos verlief, wie das Abholen.

So saßen wir also gut zwei Stunden nach unserer Rückkehr vom Hofe im Wohnzimmer meiner Suite beisammen und analysierten das Erlebte bei ein paar Mittagssnacks so gut wir konnten. Ich hatte geduscht, ‚Kiss Of Winter‘-Parfum aufgetragen und war in frische Unterwäsche, eisgraue Jeans und einen leichten, blauen Pullover geschlüpft. Ich fühlte mich deutlich besser. 

Alles fühlt sich besser an, wenn man sauber und duftend ist. 

„Ein völliger Fehlschlag war es nicht.“, fasste ich zusammen, „denn wir haben viel gelernt. Die Drohnen waren von den Illusionen nicht betroffen. Genauso wenig wir Rubber Duck und Metge an Bord des Hubschraubers. Die Kräfte scheinen nur auf die zu wirken, die sich in der Domäne, also am Hofe des Dämons befinden.“

„Du warst aber nicht betroffen Snowcat, oder zumindest nicht im gleichen Maß.“, warf Rubber Duck ein.

„Das stimmt leider nicht. Ich habe zunächst auch alles geglaubt und das Stück Plastik lange Zeit für die Münze gehalten. Meine Zweifel waren nur stärker und es fiel mir letztendlich leichter, durch die Illusionen zu blicken.“

‹Was ich vor allem Dir zu verdanken habe, Katze.›, fügte ich lächelnd hinzu.

‹Es war mir wie immer eine Vergnügen, Elfenmädchen. Bei nächster Gelegenheit solltest du unbedingt die Fähigkeit erlernen, gezielt durch Illusionen zu blicken.›

Ich nickte Katze zu.

Blackstone fuhr sich nachdenklich durch den Bart, „Ohne deine Zweifel und deinen Durchblick, wären der Rest von uns wahrscheinlich immer noch dadrin. Früher oder später hätten wir uns gegenseitig was angetan. Also Danke, Snowcat.“

Alle, die mit im Haus gewesen waren, stimmten in das Danke mit ein

Ich lächelte, „Gern geschehen. Der Yama König scheint in unsere Gedanken eindringen zu können und dort nach unseren Wünschen zu sehen. Dann kreiert er für jeden etwas, was ihm gefällt und verstärkt den Wunsch danach. Shark Finn wollte mich beschützen und mit Gunners Wunsch konnte er nichts anfangen, darum gab es für die beiden keinen Gegenstand. Er nutzt also eine Mischung aus Illusionen und beeinflussenden Kräften. Ich hab übrigens keine Ahnung, was geschehen wäre, wenn jemand etwas vom Hofe mitgenommen hätten. Vielleicht erkennt jeder einfach die Wahrheit, wenn man aus der Domäne raus ist. Vielleicht kann der Yama König einen durch so einen verfluchten Gegenstand weiter beeinflussen.“

Rubber Duck ergriff das Wort, „Die Sensoren der Drohnen waren ja nicht beeinflusst und Metge und ich außerhalb der Domäne auch nicht. Warum durchsuchen wir den Thronsaal oder das Gebäude nicht mit Drohnen?“

Die Idee klang gar nicht schlecht. Wir alle überlegten. 

„Waren die Sensoren den wirklich nicht beeinflusst?“, fragte Bloody Guts nach. „Ich hab jedenfalls völlig konfuse Werte auf meinem Bronzescanner.“ Er kratze sich am Kopf, „Kann natürlich auch nur an einer fehlerhaften Bedienung gelegen haben, weil ich beeinflusst war. Was meint ihr?“

Chang, der von uns allen am Meisten mitgenommen wirkte, - kein Wunder, er hatte ja auch etwas wirklich wertvolles ‚verloren‘ - zog sein Commlink hervor und schnippte ein Bild ins Teamnetzwerk. Das Bild zeigte sein Selfie in dem runtergekommenem Haus, auf dem er leicht aufgeregt ein Stück Putz vor die Kamera hielt. „Als ich das gemacht habe, glaubte ich fest, das in der Hand sei ein Chip. Aber die Kamera hat die Wahrheit fotografiert. Auch wenn ich das vorhin nicht erkennen konnte.“

Somit war das geklärt, technische Sensoren waren nicht beeinflusst, nur die Nutzer. Die Idee mit den Drohnen war gut.

„Dann sollten wir uns aber Baudrohnen besorgen. Die können auch mal was bewegen und Schutt beiseite fahren. Außerdem können die in der selben Zeit mehr Gebiet abdecken, als so kleine Drohnen.“, meinte Bloody Guts.

Rubber Duck nickte, „Na dann guck doch mal, wo wir so was leihen können, Bloody Guts.“

Bloody Guts rollte mit den Augen, „Leihen? Für Geld? Na klar, wir sind ja Bonzenrunner.“

Rubber Duck schüttelte den Kopf, „Nee so leihen, wie den Hubschrauber. So einfach oder billig wie möglich.“

Bloody Guts verabschiedete sich schon mal in die Matrix und begann mit der Suche nach passenden Drohnen. 

Rubber Duck fuhr fort, „Dann rüsten wir die Sensoren um und können loslegen. Wie lange haben wir Zeit, bis der Geist zurückkehrt?“

Ich zögerte, „Hmm? Also hätten wir ihn gebannt, dann würde er schon ein paar Tage -  ich denke mindestens 2 Wochen - brauchen. Aber vielleicht war der Sieg nicht echt und wir haben ihn gar nicht gebannt. Dann könnte er bereits jetzt wieder da sein.“

Rubber Duck entglitten die Gesichtszüge, „Echt? Das wäre ja scheiße!“

Gunner nickte, „Já! Denn gegen einen Geist kann eine Drohne nichts ausrichten.“

Blackstone strich sich über den Bart, „Das mit den Drohnen ist immer noch eine gute Idee, nur wenn der Geist auf der Münze sitzt, dann kommen die Drohnen dennoch nicht ran. Also müssen wir ihn da runter kriegen.“

Triple S nickte, „Was uns dann wieder zu unserem ursprünglichen Problem bringt. Wir brauchen ein Gegenmittel.“

„Was ist denn mit dem Wujen-Magier, der die Domäne eliminiert?“, fragte Chang.

Ich seufzte, „Das war noch eine gute Idee, bis wir wussten, mit was für einer Magie wir dort konfrontiert werden. Der muss der Geomancer ja er auch erstmal widerstehen, um die Domäne zu schwächen.“

„Puhh, na ich guck erstmal, ob er jetzt schon wieder da ist. Eine der kleinen Drohnen hat genug Saft. Ich flieg sie hin, aber ein bisschen dauert es.“, verkündete Rubber Duck.

Ich ließ Kaffee, Obst, Tee und Gebäck auf die Suite kommen. 

❄❄

«Ich kann nicht sagen, ob er wieder da ist, aber die Tür ist wieder zu und es sieht genau aus, wie heute Morgen, bevor ihr da rein seid.», meldete Rubber Duck am frühen Nachmittag des 6.Oktober 2073.

Mist.

„Ich hab einen Ort gefunden, an dem wir die Drohnen ausleihen können.“, erklärte Bloody Guts kurz darauf. „Aber das allein reicht ja nicht mehr, sagtet ihr grad. Und was nun? Wir können doch nicht einfach so noch mal da rein und die Drohnen können nicht gegen den Geist antreten, hat Gunner gesagt.“, stellte er missmutig fest.

„Wir müssen ihn lange mit einem guten Kampf ablenken, damit die Drohnen die Münze suchen können.“, stellte Gunner fest.

Auf Blackstones Gesicht zeichnete sich eine Menge Entschlossenheit ab, als er sagte, „Ich hab nichts dagegen, mir mit dem Yama König einen ordentlichen Kampf zu liefern. Mir wäre nichts lieber, als ihm aufs Maul zu hauen. Aber wenn er jeden von uns mit einer speziellen Illusion versorgen kann, wird ein Kampf als Ablenkung allein nicht reichen.“

Chang stellte geräuschlos seine Tasse Tee ab, „Ein Feind ist am leichtesten zu besiegen, wenn er nicht zu Hause ist. Ob es wohl einen Zeitpunkt gibt, an dem er nicht da ist?“

Ich überlegte, „Du meinst, ein Tag, an dem die Yama Könige ihr großes Meeting abhalten, um mit der Zahl der Seelen zu prahlen oder etwas in der Art?“

Chang lächelte fein und nickte wortlos.

„Hmm, Ich habe noch nicht davon gehört, was aber nicht heißt, dass es das nicht gibt. Danach müssten wir uns dann noch mal umhören.“

Triple S ließ seinen Blick durch die Runde der Anwesenden schweifen, „Wir müssen dem Geist mehr entgegen setzten. Wenn wir die einzelnen Kräfte genauer definieren, könnte ich sie vielleicht mit der Kraft eines meiner Geister reduzieren.“

Bloody Guts sah ihn leicht skeptisch an, „Habt ihr nicht gesagt, all eure Geister werden klitzeklein, wenn ihr sie damit rein nehmt?“

Der Magier grinste süffisant, „Haben wir, aber nun lassen wir uns Zeit und mit Zeit und entsprechenden Materialien, kann ich einen Geist beschwören, der mächtig genug ist, das etwas übrig bleibt.“

Blackstone warf ein, „Das darf dich dann aber nicht aus den Latschen werfen.“

Triple S erwiderte selbstbewusst, „Das mach ich dann schon.“ Er sah mich lächelnd an, „Und wenn der Geist sich zu sehr wehrt, lass ich mich einfach von Snowcat retten.“

Shark Finn grinste böse, „Könnte dir so passen. Wenn dein Geist dir den Hintern versohlt, ist fürs retten wohl eher Metge zuständig.“

Der Katalane bemerkte sofort, „Nunä, da isch mich auch auf mundänä Mädäzzin verztehe, isst dazz korrekt.“

Ich lächelte Triple S an, „Wenn es mir möglich ist, werde ich dich gerne retten und mich um dich kümmern.“ Er lächelte zurück. Die Antwort hatte ihm gefallen. Im Gegenzug hatte mir die Anfrage und seine Idee mit der hilfreichen Geisterkraft gefallen. Ich dachte wieder laut nach, „Ich werde versuchen herauszubekommen, welche Geisterkraft uns gegen die Kräfte des Yama Königs helfen kann. Wenn der entsprechende Geist nicht in unseren Machtbereich fällt, werden wir jemanden bezahlen, der so einen beschwören kann.“

Bloody Guts hatte beim Wort ‚bezahlen' kurz Luft geholt, sagte dann aber doch nicht noch mal, dass wir Bonzenrunner wären.

‹Wo willst du die Information denn her bekommen, Elfenmädchen?›, fragte Katze nach.

‹Ich könnte Ehran fragen, Katze. Aber ich weiß nicht, ob das eine gute Idee ist. Vielleicht durchsuche ich doch erstmal entsprechende Bibliotheken in der Uni. Das geht zum Teil auch von hier aus.›

Katze sprang auf eine Anrichte, ‹Oh ja, Elfenmädchen, dein hübsches Näschen in Dateien oder Bücher zu vergraben, scheint mir auch viel, viel besser, als deinen Mentor anzurufen und mit ihm zu plaudern. Wozu waren Mentoren gleich noch da, Elfenmädchen?›

Es war schier unglaublich, wie viel Sarkasmus Katze in ihrer Stimme mitklingen lassen konnte. Ich badete gerade darin, ‹Du hast mich ja schon überzeugt Katze.›

Ich sah auf die Uhr, es war jetzt 15.08 Uhr. Der Zeitunterschied zu Boston betrug 13 Stunden. Das war kein Notfall und dafür würde ich meinen Mentor sicher nicht aus dem Schlaf reißen. „Ich kenne einen Experten, der uns mit Informationen aushelfen kann. Ich kann meinen Kontakt aber erst morgen früh anrufen. Vertagen wir unsere Planung bis dahin.“, beschloss ich kurzer Hand.

Anstrengend waren die Stunden 'bei Hofe' alle Mal gewesen. Wir hatten es durchaus verdient, uns auszuruhen. 

❄❄

[Song 4: Linkin Park - Rolling In The Deep] Eine Massage, ein ausgiebiges Bad, Champagner und Früchte, es war mir nicht schwer gefallen, einzuschlafen. 

Jetzt riss mich der Wecker aus einem Albtraum. Ich konnte die negativen Schwingungen noch spüren. Einige Schweißtropfen fanden sich auf meiner Haut. Mich fröstelte.

Die Erinnerungen zerfaserten bereits, doch der Yama König hatte Eindruck bei mir hinterlassen. Der Gedanke, dass sich die eignen Leute gegen einen wenden, war nun einmal beängstigend und ich hatte einen Hauch davon zu spüren bekommen und zwar auf die fiese, kriechende Art. Das Ende der Reaktionskette hatte uns jeder Bewohner gezeigt.

Ich zog meinen kuscheligen Bademantel mit den silbernen Blüten über, bürstete mein derzeit immer noch schwarzes Haar, setzte mich auf einen Sessel und wählte Ehrans Nummer.

«Schön dich zu sehen!», begrüßte mein Mentor mich auf Chinesisch. 

Natürlich, -  er wusste wieder mal, wo ich mich gerade aufhielt und so, wie ich ihn kannte, wusste er das nicht, weil er meinen Anruf getraced hatte. 

Ich verbeugte mich höflich und erwiderte ebenfalls auf Chinesisch, «Ich bin auch sehr erfreut, euch zu sehen, Meister.»

Er lächelte fein, «Ich wusste gar nicht, dass im zweiten Studienjahr bereits Auslandssemester in China auf dem Programm stehen.» 

Das verstärkte mein schlechtes Gewissen sofort. Das musste aufhören. Ich bewunderte und vertraute meinem Mentor, ab jetzt würde ich ihm sagen, wenn ich Boston verließ und ich würde ihm zumindest den groben Ort nennen, an den ich reiste. Meine Arbeitsausflüge würden ihm dann zwar immer noch nicht gefallen, aber er würde es, wie auch jetzt billigen und ich brauchte kein schlechtes Gewissen mehr zu haben.

Jetzt verstärkte ich mein Lächeln erstmal, «Ihr wusstet es nicht, weil das im Studium nicht vorgesehen ist. Ich bin geschäftlich hier und nun bin ich an eine Frage gestoßen und hoffe, ihr könnt mir mit eurem schier unendlichen Wissen weiter helfen.»

Mein Mentor schmunzelte, «Solange es nichts mit Combat Biker zu tun hat … »

Mist, das hatte er also auch mit bekommen.

«… werde ich dir gerne helfen. Nun, dann stelle deine Frage.»

«Ich muss ein wenig ausholen. Wir suchen etwas und ich habe es hier in einer schlechten Gegend, in Kowloon Walled City lokalisiert. Dort leben mächtige Geister mit besonderen Kräften, die von den Einheimischen Dämonen genannt werden. »

Er nickte, «Du sprichst von den Yama Königen.»

Ich begann zu strahlen, er schien wirklich einfach alles zu wissen. «Genau. Das was wir suchen, befindet sich in einer Domäne eines Königs.»

Ehran hob eine Augenbraue, «In einer Domäne sogar. Fahre bitte fort.»

«Dort wirken besondere Kräfte und wir fragen uns, wie wir uns dagegen schützen können. Besonders die Illusionen haben uns zu schaffen gemacht. Sie waren schwer zu durchschauen und hinzu…»

Er hob die Hand, ein Zeichen, dass er mich unterbrechen würde, «Wie? Du warst bereits dort?»

«So ist es.» 

Er deutete ein Kopfschütten an, «Dann bin ich besonders froh, dass wir uns überhaupt unterhalten können. »

«Das bin ich auch Meister. Es war kein schönes Erlebnis und ich bin froh, dass wir alle wieder raus gekommen sind und bevor wir noch mal hin gehen, möchten wir uns vorbereiten.»

Er seufzte dezent, «Es wäre schön, wenn du das nächste mal vorher anrufst.» Es folgte eine kurze Pause, «Ihr müsst also noch mal hin, wollt etwas entwenden und euch vor den Kräften schützen. Die Lösung ist einfach, der Geist darf nicht da sein. Dann kann er seine Kräfte nicht gegen euch einsetzten.»

Ich strich mir durchs Haar, «Und wie bekomme ich einen Yama König dazu, nicht dort zu sein?»

Ehran neigte den Kopf leicht, «Auch er kann nicht an zwei Orten gleichzeitig sein. Wäre er woanders, könnte er also nicht dort sein. Wie bringt man denn normaler Weise einen Geist dazu, an einem Ort seiner Wahl zu erscheinen?»

Das war leicht, «Man beschwört ihn. Aber das ist doch ein freier Geist, um ihn zu beschwören, brauche ich da nicht seinen wahren Namen, den ich nur über eine astrale Queste bekomme?»

Ehran winkte ab, «Ob nun Schattengeist oder sonst etwas, er bleibt ein Geist, löse dich von der Vorstellung freier oder gebundener Geister. Man kann jeden Geist rufen. In seiner eigenen Domäne wird man ihn nicht besiegen können. Von einer astralen Queste auf der Ebene eines Dämons würde ich dir übrigens dringend abraten. Den Namen brauchst du ja vor allem, wenn du ihm Dienste abringen möchtest. Doch darum geht es dir nicht. Um ihn zu rufen, gibt es Rituale und die Gegend, in der du gerade bist, ist bekannt dafür, solche Geschichten zu kennen.»

Ein Hoffnungsschimmer zeichnete sich am Horizont ab, «Ich muss also nur jemanden finden, der ein solches Ritual besitzt, dann kann ich den König rufen und mit ihm verhandeln und in der Zeit ist er nicht an seinem Hof und andere haben Gelegenheit, sich dort umzusehen? »

Ehran nickte, «Obwohl der Verhandlungspart nicht leicht sein dürfte und du das Ritual nicht allein durchführen solltest. Respekt wird das Ah und Oh sein. Immerhin werden die anderen eine Weile brauchen und seine Domäne bleibt es, auch wenn er nicht da ist.»

«An Respekt wird es mir sicher nicht mangeln.»

Ehran lächelte nun freundlich, «Ich weiß. Erwarte kein Ritual von der Stange. Der, der es kennt, wird es nicht einfach so her geben. Du wirst besondere Zutaten, sogenannte Paraphernalien besorgen müssen und der richtige Zeitpunkt und der richtige Ort für das Ritual werden ebenso eine Rolle spielen.» 

Ich verneigte mich, «Ich danke euch Meister, das war eine große Hilfe. Wir werden uns auf die Suche begeben und wenn ich alles beisammen habe, melde ich mich noch mal und stelle es euch vor, wenn es euch recht ist, damit ihr es überprüfen könnt.» 

Ehran nickte, «Sehr gern.»

Mein Lächeln wurde breiter, am liebsten hätte ich ihm einen Kuss zugeworfen, aber ich wusste, dass er das nicht angemessen finden würde. Mir fiel noch etwas ein, «Ehran?»

«Ja.»

«Penelope schickt dir nicht aus Versehen irgendwelche Rechnungen, weil ich mich nicht klar ausgedrückt habe?»

Er schüttelte den Kopf, «Nein, nein.»

«Gut, dann bis bald.»

Ich beendete die Verbindung genau rechtzeitig, es war Zeit für mein Morgenritual. 

❄❄

Bei einem ausgiebigen Frühstück setzte ich meine Mitstreiter über das Erfahrene ins Bild. 

Blackstone fasste zusammen, „Also der Ziegelstein, ist dann wieder ein Ziegelstein, weil die Illusionen nicht mehr wirken, doch die Domäne bleibt. Die Magie ist reduziert, aber wir werden zumindest keine Gier mehr spüren?“

Ich nickte, „Triple S und ich lenken den Geist ab und verschaffen euch die Zeit zur Suche.“

„Ich werde nicht mit suchen.“, bestimmte Shark Finn, „Ich bleibe bei Snowcat.“

Ein warmes Gefühl breitete sich in mir aus, „Ich weiß, die Details klären wir, wenn es soweit ist. Jetzt müssen wir eh erstmal Mr.Johnson informieren, denn schon allein die Zutaten für das Ritual werden etwas kosten und wer weiß schon, wo wir was besorgen müssen?“

Shen bat mich, eine Stunde später zurück zu rufen. Beim Rückruf hatte er eine Zeit für mich. Mr. Johnson würde heute Abend um 18.00 Uhr im Laden sein.

❄❄

Wir wollten fast in der gleichen Besetzung, wie die letzten Male erscheinen. 

Shark Finn, Chang, Blackstone und ich. Da Chang eine Körpermaske trug, würde zudem Triple S mitgekommen.

„Wie möchtest du denn aussehen?“, fragte Triple S Chang.

Rubber Duck grätschte ein, „Na das haben wir doch schon entschieden, wie mein Bruder.“

Bloody Guts verzog das Gesicht, „Das hatten wir noch gar nicht entschieden. Ich finde immer noch, er soll aussehen, wie mein Bruder.“

Rubber Duck rief grinsend, „Aber du hast gar keinen Bruder! Hast du jedenfalls gesagt.“

Bloody Guts nickte, „Stimmt ja auch. Aber ich weiß, wie er aussehen würde, wenn ich einen hätte. - So wie ich, nur nicht so gut.“

Rubber Duck lachte, „Also gut Triple S, lass Chang aussehen, wie seinen Bruder.“

Gunner schüttelte leicht den Kopf, „Jungs, ich bin ja auch für jeden Spaß zu haben, aber wir sind sowieso auffällig und da sollte Chang nicht noch aussehen, wie ein weiterer Gwailo-Troll.“

Bloody Guts seufzte, „Hast ja recht. Aber so auszusehen, wie Rubber Ducks Bruder, finde ich langweilig.“ Dann begann der Troll sich zu freuen, „Ich weiß was, Triple S lässt Chang aussehen, wie Rubber Ducks Schwester.“

Rubber Duck grinste, „Ich hab keine Schwester, aber wie sähe die deiner Meinung nach aus?“

Bloody Guts meinte sofort, „Na so wie du, nur als Mädchen. Da braucht Triple S auch nicht viel Fantasie, du bist doch eh schon metrosexuell.“

„Aber die Haare müssen anderes.“, fügte Blackstone hinzu.

Da Chang nicht protestierte und Triple S die Idee offenbar selbst gut fand, zauberte er eine Körpermaske, die Chang aussehen ließ, wie eine Schwester von Rubber Duck.

„Wow. Ich geb echt auch ein hübsches Mädchen ab.“, kommentierte Rubber Duck erfreut. „Bisschen wenig Oberweite vielleicht, aber passend.“

Bloody Guts grinste, „Sag ich ja immer. Metge kann da bestimmt was machen. Na, wie wäre es?“

Rubber Duck schüttelte den Kopf, „Nee, ich bleib ein Mann, zumindest solange…“

Blackstone beendete den Satz für ihn, „… bis Snowcat lesbisch wird.“

Chang trug die Körpermaske mit der Würde, die ich von ihm erwartet hatte.

Ich setzte Mr. Johnson darüber ins Bild, was wir heraus bekommen hatten, wo die Münze sich befand, an welches Hindernis wir gestoßen waren, wie unsere Lösung aussah und was dafür nötig sein würde.

Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal bei einem Geist so deutlich ein Erstaunen in den Gesichtszügen erkennen würde. „Sie waren bereits dort und nun sind sie gekommen, um mir zu sagen, dass sie schon wissen, wie es weiter gehen kann und es hierfür weitere Ressourcen bedarf, um die neu entstandenen Aufgaben zu bewältigen? Zudem brauchen sie einen Kontakt zu einem Wujen-Zauberer, der sich mit den Yama Königen auskennt?“

Ich nickte charmant lächelnd, „So ist es!“

Mr. Johnson verbeugte sich tief und sein Schlangenunterleib bewegte sich sacht hin und her, „Ich bin beeindruckt und ich werde den Auftraggeber über ihren Mut, ihre Tatkraft und ihre Entschlossenheit informieren. Bei dem Kontakt zu dem Wujen, wird ihnen Shen weiterhelfen.“, sprach Mr. Johnson und verschwand. 

Ich grinste breit, „Das heißt dann wohl, dass wir weiter machen sollen.“

                                              UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

               UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See!

Ob die Runner ein Ritual finden, welche Paraphernalien sie besorgen müssen und was dabei alles geschieht, wird demnächst hier zu lesen sein. Schau also bald wieder vorbei Omae.

Deine Kommentare zur letzten Episode von 2014 passen am Besten unter ‚A Tale So Far, Part IX‘ [LINK].

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*