Episode 21/13 (vom 21.09.) Run 47

Welcome back, omae!

Schön, dass Du auch heute wieder reinschaust.

Derzeit On The Run sind: TriXhot, Starbuck, Shark Finn, Sugmani Walks With Pride und Snowcat.

Datum in unserer SR-Timeline: 24. - 26.1. 2073

Ein neues Jahr hat begonnen und der erste Run steht an. 

Erfahr hier, worum es dabei geht und was es damit auf sich hat. 

Wir erleben fast alles aus den eisblauen Augen von Snowcat mit, doch auch Starbuck* trägt diesmal einen Teil zur Erzählung bei. (*Geschrieben vom Spieler von Starbuck)

Deine Kommentare zum Geschehen passen am Besten unter „A Tale So Far Part V“, [LINK].

Eine Beschreibung der Runner findest Du hier, [LINK].

Hat ein Wort im Text eine andere Farbe, verbirgt sich darunter wahrscheinlich ein Link und es wird im Glossary erklärt. Du kennst ein anderes Wort aus dem Shadowslang nicht? Dann schau doch einfach auf gut Glück im Glossary vorbei, [LINK.]

Bereit, omae? Na dann geht es auch schon los.


Snowcat brütete über einer Tabelle mit Mondphasen und Sternenkonstellationen und trug dann die von ihr errechneten Zahlen in eine weitere Tabelle ein. So mathematisch konnte Magietheorie sein.

Ihr Commlink läutete, was ihrem rauchenden Kopf ein angenehme Ablenkung brachte. Sie lächelte. Vielleicht steckte ja etwas spannendes hinter dem Klingeln. Fing es in ihrer Branche nicht immer mit dem Klingeln eines Commlinks an? Die Person am anderen Ende hatte seinen Namen mitgesandt.

Sie nahm ab. 

Das blasse, fast magere, menschliche Gesicht von Puck erschien auf ihrem Bildschirm. Es war unmöglich sein genaues Alter zu schätzen. Die silberweißen Haare, die er zu Stacheln aufgestellt trug, verstärkten das Problem. Bei Snowcats Anblick begann er kurz zu lächeln, seine leicht finstere Miene erhellte sich für einen Moment und ein Leuchten huschte durch seine grauen Augen, aber gleich darauf nahm sein Gesicht wieder den mitgenommen Ausdruck an, den Puck meistens an den Tag legte. Seine Vergangenheit hatte Spuren an und sicher auch in ihm hinterlassen. Einige davon konnte man sehen. 

Snowcat lächelte erfreut, „Hey Puck. Na, wie geht es?“

„Oh, ähm, danke ganz gut soweit.“  Er kratze sich verlegen am Ohr, „Bist Du in Seattle?“

Snowcat schüttelte den Kopf, „Nein, bin ich nicht, aber das kann ich ändern.“

Der Mann hob die Augenbrauen, „Wirklich? Denn ich würde Dich gern treffen, ich hab da was, wobei ich Hilfe brauche“, er wirkte irgendwie müde, doch nun keimte Hoffnung in ihm auf.

„Ist es dringend?“

„Na, nicht sehr, aber es hat auch nicht ewig Zeit.“

Snowcat blickte auf die Uhr, rief einen Link zu UCAS-Flight auf und meinte, „Wie wäre es mit heute Abend?“

Puck nickte, „Ja, sehr gern. Du sagst wo.“

„Dann 21.00 Uhr im Banshees. Soll ich noch wen mitbringen?“

Puck zuckte mit den Schultern „Du kannst mitbringen, so viele Du willst.“

Snowcat grinste breit, „Okay, mach ich, bis später.“

Im Anschluss des Gesprächs informierte sie Shark Finn und buchte zwei Flüge. Inzwischen hatte sie so viele 1. Klasse-Meilen gesammelt, dass sie Diamant-Status hatte und selbst bei der Buchung bevorzugt behandelt wurde.

Fast ein Jahr war es jetzt her, dass sie und einige anderer Runner von UC Puck im Auftrag von Netcat aus einem MCT-Labor in Boston befreit hatten. (Siehe Termin 18/12 [LINK].) Bald darauf hatten sie mit seiner Hilfe und in seinem Auftrag andere Technomancer hoch im Norden gerettet. (Termine 19-22/12) Die Zusammenarbeit hatte gut funktioniert, auch wenn es vielleicht auf Grund von SpArcades Abneigung gegenüber Puck und dem Tod von Pathfinder in der MCT-Zero Zone nicht ganz einfach gewesen war.

Klar würde Shark Finn mitkommen, doch wer von UC war sonst bereits heute Abend verfügbar? Snowcat checkte das UC-Net und bestellte dann Starbuck und TriXhot zu 18.00 Uhr ins Bootshaus.

Die Tür des Katzenkorbs öffnete sich von Zauberhand und Softpaw setzte sich hinein, sie wollte also mit. „Es geht aber weder zu Harlequin, noch nach Hawaii.“, erklärte Snowcat.

Softpaw kuschelte sich zurecht und schloss die Augen.

❄❄

Snowcat hatte sich heute für ihre schneeweiße Stoffhose und das passende, winterlich gefütterte Long Jacket von Aston entschieden. Dazu kamen eine weiße Bluse, weiße Leder-Handschuhe, ebenso weiße, halbhohe Schnürstiefelletten und eine weiße Handtasche. Ihr schneeweißes Haar hatte sie zu einem simplen Pferdeschwanz gebunden. Das ganze Weiß ließ ihre Haut noch zarter und ungewöhnlicher wirken und brachte die blauen und silbernen Reflexe in ihrem Haar ebenso gut zur Geltung, wie das leuchtende Eisblau ihrer Augen. Das Gesamtbild kam somit exotisch und fast schon ätherisch daher.

Da Snowcat sich nach ihrem Flug nicht umgezogen hatte, behielt auch Shark Finn seinen schwarzen Anzug und sein weißes Hemd an. Auf seiner ebenfalls schwarze Krawatte lief ein roter Punkt auf und ab, was ganz hervorragend zu seiner Sonnenbrille passte, auf der ein roter Punkt hin und her lief.

Da Snowcat fünf Minuten nach Termin das Bootshaus betrat, waren Starbuck und TriXhot bereits da. 

Starbuck trug sein übliches Outfit, eine schwarze Jeans, ein schwarzes T-Shirt und tiefschwarze Schuhe. An der Garderobe hing sein schwarzer Priestermantel aus schwerem Stoff. Jedes Mal wenn Snowcat den jungen Mann erblickte, stellte sie erfreut fest, wie gut er aussah. 

TriXhots Haar erstrahlte jetzt wieder in einem leuchtenden Rot. Sie trug einen schwarze Jeans, einen schwarzen Kapuzenpulli auf dem in orangener Schrift ‘The Best Things In Life Hurt Like Hell’ geschrieben stand und die Stiefel, die Snowcat ihr zum Geburtstag geschenkt hatte. Im Punkt ‘gutem Aussehen’ stand die junge Frau Starbuck in nichts nach. 

Sie setzten sich, genossen den Ausblick über den Pudget und tranken Kaffee. Snowcat bekam ihre Weihnachtsgeschenke - die Essstäbchen und den weißen Origami-Drachen von TriXhot und die gefüllte Keksdose von Starbuck. Die Kekse schmeckten immer noch so gut, dass sie gleich mehrere davon zu ihrem Kaffee aß. 

„Okay,“ begann Snowcat mit einem Lächeln auf den Lippen, „Es könnte sein, dass wir bald wieder was zu tun haben. Ein Kontakt, ein Hacker mit dem Namen Puck,“ Snowcat konnte an den Gesichtern ihrer Kollegen ablesen, dass TriXhot der Name gar nichts sagte, Starbuck aber schon und das schien nicht unbedingt etwas Gutes zu sein, denn seine Miene verfinsterte sich, „hat mich angerufen und er würde mich gerne treffen.“

Starbuck fragte sofort noch mal nach, „Puck hat Dich angerufen und will Dich treffen?“

Als Snowcat nickte, verfinsterte sich seine Miene um noch einen Ton. Seine Augen blickten geistesabwesend in die Ferne.

„Genau so ist es und ich nehme an, dass er einen Job hat. Ich weiß aber noch nicht worum es geht. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass es sich im weitesten Sinn wieder um etwas mit Technomancern dreht.“

„Wer oder was ist ein Puck? Und ich meine damit den Kerl, den ihr ja offensichtlich kennt, ich aber nicht.“, wollte TriXhot wissen, sie strich sich eine ihrer frechen, roten Strähnen ihres modernen Haarschnitts hinters Ohr.

Snowcat setzte sie kurz darüber ins Bild, wer Puck war und welche Probleme zum Beispiel Sparky und Arcade mit ihm oder besser mit seiner Vergangenheit hatten, da sie ihn mit verantwortlich für den Tod ihrer Geschwister und Eltern machten.

❄❄❄ 

„Puck hat Dich angerufen und will Dich treffen?“ Seine Miene verfinsterte sich. Starbuck’s Augen waren für einen kurzen Moment leblos. 

Puck... Puck! Eine Legende ... aber keine Gute! Puck diente lange Zeit DEUS. Er war einer der ‘Whites’. Und das in einer Zeit in der DEUS Experimente mit Menschen und Metamenschen machte. Später wandte er sich von DEUS ab. Manche sagen, er hat den Crash 64 mit verursacht. Viele Technosmancer hassen ihn, wegen seiner Vergangenheit. Aber 2070 war er einer der ersten der Netcat unterstützte – mitten in der Zeit der weltweiten Technomancer-Verfolgung. Es ist unklar was aus ihm geworden ist. Ist er auf der guten Seite? Soll ich ihm eine Chance geben? Was ist die gute Seite? …

„Hey Starbuck!“ Snowcat berührte die Hand von Starbuck. Er war zurück in der Realität. „Ähm ja, ich komme mit!“ stotterte er und hatte das Gefühl, hier beginnt etwas Ungewöhnliches...

❄❄❄

Im Banshees erschienen die Vier pünktlich. Der Zwerg hinter dem vergitterten Schalter am Eingang starrte Snowcat mit aufgerissenen Augen an, bis er sie unter dem vielen Weiß erkannte und entschied, dass sie doch nicht völlig Fehl am Platz war.

Sie gaben ihre Schusswaffen ab und fanden Puck bei einer Cola an der Theke. 

Puck war schüchtern und wortkarg, wie gewohnt. Den kalten Blick von Starbuck registrierte er sicher, aber er schien an solche Blicke gewöhnt, was Snowcat ein wenig traurig fand. Sie munterte ihn mit einer kleinen Anekdote über die Weihnachts-Musik-Tags in der Beuteln heißer Schokolade auf und stellte dabei überrascht fest, dass Velvet Touch nicht allein mit ihrer Theorie über Tracking-TAGs im Essen gewesen war. 

Sie zogen sich an einen kleinen Tisch zurück und Puck kam zur Sache, „Also, ich bin da an was dran. Ich komm gerade aus Europa und die nächste Spur führte eben hierher. Es gibt da eine Gruppe von Technomancern, die unterschiedliche Angriffe durchführen, die zusammen keinen Sinn ergeben, aber bestimmt einen haben. Sie nennen sich ‘Discordians’...“, bei dem letzten Wort war Starbuck unruhig auf seinem Stuhl hin und her gerutscht.

❄❄❄

Oh Mann die Discordier! Für Starbuck waren sie das widerlichste was es gibt. Eris (griechisch) oder auch Discordia (römisch) ist die Göttin der Zwietracht. Die Discordier wollen alle ‘ihre Brüder und Schwestern’ , die der Resonanz folgen, vernichten. Das heißt töten oder auf ihre Seite ziehen.

❄❄❄

„... und sie sind unglaublich gut darin ihre Spuren zu verwischen. Das einzige, was immer wieder auftaucht ist die Beschreibung einer grausem, brutalen Frau. MTC schein Hinweise über die Discordians zu haben. Die Spur zu den Informationen führt hierher zu einer Tochter-Firma von MCT in ein Research-Labor in Bellevue. Ich wollte Euch nun anheuern, mich beim Einbruch zu unterstützen und zu schützen. Und wenn es geht, dann auch danach noch, egal wohin die Spur führt. Ich kann jedem von Euch 5000¥ pro Woche zahlen.“

Snowcat sah Puck direkt in die Augen. Ihr war schon klar, dass UC, dass sie selbst, diesen Job machen wollte. Starbuck würde bei all seiner Ablehnung gegen Puck auch bei dem Job mitmachen, das konnte sie aus seiner Körpersprache lesen. Es konnte aber durchaus sein, dass die vier, die hier saßen, zu wenige oder nicht die richtigen für den Job waren. Zum Einbruch in ein Labor in Bellevue konnten sie zum Beispiel noch Magie gebrauchen. Also sagte Snowcat zu Puck: „Kannst Du auch 25.000 ¥ pro Woche aufbringen?“

Er überlegte kurz, nickte dann aber.

„Gut, dann hast Du jetzt ein Team, dass Dich unterstützt. Du zahlst also nicht pro Person, sondern für das gesamte Team, wir entscheiden, wenn wir für einen Part des Jobs brauchen. Ob nun zwei, vier oder zehn.“

Nun nickte Puck, „Das ist sehr fair.“

„Gut, dann ist das geschäftliche geklärt. Weißt du schon etwas über das Labor?“

Puck nickte heftig, „Ja klar. Das Labor befindet sich auf einer Art kleinem Campus, mit Bürokomplex und Forschungsanlagen. Es wird von viel Rasen und Büschen umgeben. Ein drei Meter hoher Zaun führt rundherum. Der Zaun steht nicht unter Strom und ist nicht vernetzt. Es könnte aber Bewegungsmelder am Zaun geben. Es gibt da genau eine Auffahrt und ein Gate. Das Gelände ist WiFi-negating, sprich, da kommt nichts wireless raus. Um an das System zu kommen, muss mal also rein. Sie verwenden MCT Hardware und es ist ein MCT Knoten. An den Türen sind Kartenleser Maglocks. Kategorie 4 im Bürogebäude und 6 im Forschungsgebäude. Nachts gibt es Patrouillen. Das sind immer 2 Mann mit einem Barghest. Die Sicherheit stellt Eagle Security. Wir müssen im Forschungsteil eine bestimmte Workstation aufspüren und finden und da muss ich dann ran und die Infos runter holen.“

Snowcat war beeindruckt, Puck hatte hervorragende Vorarbeit geleistet. Die vier Runner von UC begannen mit einer groben Planung und sie erörterten einiges an für und wieder. Da Starbuck es nicht so mit dem heimlichen Bewegen hatte und sie die Kameras und Bewegungsmelder frühestens ausschalten konnten, wenn sie Zugang zu einem Stück Hardware am Gebäude hatten, beschlossen sie sich augenblicklich Magie in Form von Sugmani mit ins Boot zu holen. 

Als die Orkin eine halbe Stunde später mit ihrem Vertrauten in manifestierter Gestalt als Vorzeige-Native im Banshees erschien, setzten sie sie schnell ins Bild. 

Etwas später erklärte Snowcat, „Der Barghest ist Dual, was heißt, dass er Geister oder Zauber bemerken kann. Verschleierung wirkt aber auch im Astralraum und gegen den Geruchssinn, also sollte das gehen, aber man sollte die Kraft nie als absolut sicheren Weg sehen, unbemerkt zu bleiben! Außerdem kann ihr Heulen paralysierend wirken, zudem ist ihre Erscheinung beängstigend.- Also wir lassen uns verschleiern und brechen dann ins Gebäude ein und suchen die Workstation. Wir kommen wir über den Zaun?“

TriXhot meinte, „Na so wie beim letzten Mal. Diesmal wirft uns aber Shark Finn.“

Shark Finn hob langsam eine Augenbraue, „Klein Problem, aber wie komm ich dann über den Zaun?“

Eine Frage, die sie mehrere Minuten diskutierten und bei der sie nicht sonderlich weiter kamen. Levitationsmagie hatten sie nicht. Zwischenzeitlich kamen sie sogar komplett vom Plan ab. 

„Klar kann ich darüber klettern.“, bestätigte Shark, „aber ich hab Sorge, dass der Zaun dann nachgibt. Ach, ich frag einfach den Oheim. Der lacht dann zwar, aber gibt mir was, um über den Zaun zu kommen.“

Snowcat lächelte, „Hatten wir vorhin nicht gesagt, dass der Zaun gar nicht unter Strom steht? Dann schneiden wir ihn einfach auf und zaubern uns auf die Art einen Eingang.“

Damit war auch das geklärt.

Zu siebend machten sie sich in zwei Wagen, - Snowcat war mit dem Panamera da und hatte TriXhot, Shark Finn und Starbuck mitgebracht und Suggi war mit ihrem SUV gekommen - auf, um sich das alles vor Ort anzusehen und vor allem nach Wachgeistern Ausschau zu halten. 

TriXhot fuhr nur allzu gern bei Suggi mit, da Looks Like Bear versprochen hatte, manifestiert zu bleiben. So konnte sie seine Gegenwart und vor allem die seines perfekten männlichen Körpers noch eine Weile genießen. Snowcat war sich nicht ganz sicher, aber hatte Looks Like Bear da nicht gerade mit TriXhot geflirtet? Das warf bei Snowcat die interessante Frage auf, ob dies auf Sugmanis Anweisung geschah oder ob der Geist bereits so viel Eigenleben entwickelt hatte?

Ein vorsichtiger astraler Blick, gefolgt von einer intensiven astralen Beobachtung verriet, dass es auf dem Gelände keine Wachgeister gab. Die Patrouille mit dem Barghest umrundete das Gebäude, welches die Runner nur von der einen Seite aus gut einsehen konnten. Von der, die an der Strasse lag. Wenn die Patrouille hinter dem Gebäudekomplex war, konnten die Runner sie nicht sehen. Immer wenn die Männer hinter dem Gebäude waren, verschwanden die Signale ihrer Commlinks irgendwann.

Looks Like Bear verschleierte seine Präsenz und folgte der Patrouille ums Haus. Es wurde bestätigt, was die Runner vermutet hatten, die Männer machten Pause im Haus und zwar genau 15 Minuten lang.

Sie blieben noch weitere Stunden vor Ort, aber es geschah nichts, weswegen sie ihren Plan anpassen oder gar ändern mussten. Morgen Nacht würden sie die Aktion starten.

Snowcat brachte Starbuck und TriXhot noch zurück ins Safehouse, schließlich hatten sie ihre Fahrzeuge dort zu stehen, da es schon fast dämmerte, würden die beiden vielleicht sogar hier übernachten.

Starbuck war anzusehen, dass er noch etwas auf den Herzen hatte. Snowcat lächelte ihn an, „Komm, wir setzten uns noch mal in die Küche und plaudern ein bisschen.“

Starbuck lächelte leicht, aber es war kein unbeschwertes Lächeln.

Snowcat ging an den Kühlschrank, stellte Starbuck eine Dose Cola hin und nahm sich selbst ein Cranberry-Kirsch Nuke It™. Sie setzte sich auf einen der Barhocker am Küchentresen und sagte sanft, „Also was ist los? Raus mit der Sprache!“

Er zögerte kurz, er schien nicht ganz zu wissen, womit er beginnen sollte, dann kamen die Worte schnell, so als müssten sie dringend raus. „ Also, wenn ich gegen Diskordier vorgehe, dann nehme ich kein Geld. Verteile es an andere im Team oder nutze es für Equipment.“

Starbuck machte eine längere Pause, darum sagte Snowcat, „Okay, das ist kein Problem.“ Sie lächelte ihn an und sah ihm in die Augen, dann wartete sie, bis er bereit war, weiter zu reden.

Er holte tief Luft: „Für mich wird es ein Kampf auf Leben und Tod. Nicht so wie sonst... Die Diskordier werden meine Fähigkeiten erkennen und mich versuchen auf ihre Seite zu ziehen oder zu töten. Das ist ihr Ziel!“

Starbuck blickte zu ihr und Snowcat erkannte in seinen Augen große Sorge, vielleicht war es sogar Angst, etwas leiser sagte er, „Stell Dir vor, sie können mich manipulieren und mich für Dinge missbrauchen, die Welt nach ihren Vorstellungen zu verändern.“ Sein Tonfall wurde flehentlich, „Snowcat - bevor ich der Dissonanz diene, will ich lieber sterben! Snowcat bitte – wenn ich Dir den Code ‘Firefly’ sende, dann haben sie mich. Egal was ich dann sage – bitte töte mich!“ 

Verdammt, das war viel ernster, als sie erwartet hatte. 

„Töte mich sobald Du die Gelegenheit dazu hast! Du musst es tun – für mich! Versprich es mir! Lass mich nicht einer von ihnen werden!“

Snowcat trat dicht an Starbuck heran, was er gesagt hatte, war unmissverständlich gewesen. Er war niemand, der das leichtfertig wünschen würde. Sie legte ihm ihre rechte Hand zart auf die Wange, „Du musst Dir keine Sorgen machen. Sollten sie Dich in ihre Gewalt bekommen, dann werde ich nicht zulassen, dass Du für sie arbeitest. Und notfalls werde ich Dich töten oder töten lassen, falls ich es selber nicht schaffe. Versprochen!“

Erst als sie ihm das Versprechen ihn zu töten gegeben hatte, war er eine Spur erleichtert gewesen.

Generell hielt Snowcat nichts vom freiwilligen Tod ihrer Freunde. Gab es nicht immer andere Wege? Aber sie hatte gewusst, dass sie Starbuck nur mit dem Versprechen hatte beruhigen können und wenn es nötig war, würde sie sich sogar an ihr Versprechen halten.

Sie ließ ihre Hand noch einem Moment wo sie war, trat zurück und angelte sich dann einen vom Starbuck gebackenen Keks aus ihrer Dose. „Die sind Dir wirklich gelungen, weiß Du?“, meinte sie zart.

Katze sprang auf den Tresen, schnüffelt an der Nuke It™ Dose, rümpfte dann die Nase und schüttelte sich kurz, ‹Das hast Du eben sehr clever gelöst Elfenmädchen, denn wann es notwendig ist, entscheidest ja Du. Und nun lass uns die theatralische Szene verlassen, damit Du noch vor dem Mittagessen ins Bett kommst.›

Snowcat nickte Katze zu und sagte zu Starbuck, „Ich mach mich jetzt auf den Heimweg.“

Starbuck fragte, „Willst Du nicht hier schlafen?“

Sie schüttelte den Kopf, „Nichts gegen den Whirlpool draußen, aber im Winter kann er gegen meine Badewanne einfach nicht mithalten.“

Starbuck grinste schief, „Schade eigentlich, aber ist gut, bis nachher!“

Shark Finn wartete bereits auf Snowcat, um sie nach Hause zu begleiten. Er bestand darauf sie jedes Mal bis vor die Tür ihres Appartements zu bringen.

❄❄

Es nieselte, als sie sich in der Nacht zum 26.Januar 2073, bis auf Looks Like Bear alle in schwarz gekleidet, verteilt im Schutz eines Baumes hockten, um durch den Zaun auf das Gelände zu gelangen. Die Patrouille hatte gerade mit ihrer Pause begonnen und befand sich im Haus.

Snowcat trug einen ihrer CatSuits in Lederoptik, das moderne Material gab keinen Laut von sich, wenn sie sich bewegte. Ihr schneeweißes Haar war unter einem Bandana im Stadttarnmuster verborgen. Zusätzlich hatte sie ihr Daypack übergeschnallt, in dem sich auch das meiste ihres Equipment befand. 

Zwischen ihnen tanzte eine wirbelnde Luftsäule und zeugte von der Anwesenheit des Geistes, der die Gruppe von sechs Runnern verschleierte.

TriXhot fand es ein wenig bedauerlich, dass Looks Like Bear noch auf seiner Ebene im Astralraum rumhang und ihr darum nicht mit dem Anblick seiner baren Brust die lange Zeit vertrieb, bis der Zaun endlich offen bar.

Sugmani hatte zuvor die Reflexe von Snowcat und Shark Finn gesteigert. Bei Shark war sie deutlich ins Schwitzen geraten, was nicht nur an seiner Cyberware lag, wie sie vehement betont hatte.

Shark zog nun also in einer hohen Geschwindigkeit ein Stück breite, flache Schnur aus seinem Slingback und drückte sie geschickt gegen den Zaun, „Hat mir der Oheim mitgegeben.“, kommentierte er.

Die Schnur zischte heiß und nachdem der Effekt verschwunden war, konnte der Fomori ein ausreichend großes Stück Zaun beiseite drücken, durch das sie hindurch konnten.

TriXhot grinste, «Das ging schnell, da blieb mir ja keine Zeit zum langweilen, danke an den Oheim!»

«Richte ich aus!», erwiderte Shark Finn, während er von der anderen Seite die ‘Tür’ aufhielt.

Snowcat schlüpfte zuerst hindurch, dann folgten TriXhot, Puck, Starbuck und zum Schluss Sugmani.

Shark Finn zog Plasik-Stripes aus seinem Overall und präparierte damit den Zaun provisorisch. Nun musste schon jemand nahe am Zaun stehen, um ihre Tür zu bemerken.

Trotz Verschleierung huschten sie geduckt und so leise wie möglich über das Gelände zu einem Seiteneingang am Forschungsbereich. Vorsichtshalber blieben sie dabei auf den Wegen und achteten darauf, nicht auf die großflächigen Bereiche mit Rasen zu treten, sie wussten nicht sicher, dass es dort keine Drucksensoren gab.

Nachdem sie die gut 100 Meter überwunden hatten, fächerten sie sich ein wenig auf und behielten die Umgebung im Auge.

Puck zeigte auf das Magschloss und fragte, «Du oder ich?»

Starbuck erwiderte leise, «Ich mach schon!», und dann legte er einfach die Hand auf das Schloss.

❄❄❄

Starbuck berührte das Magschloss. Sofort öffnete sich vor ihm die Matrixwelt des Knotens. Er begann sich in das Netzwerk zu hacken und wollte einen Admin-Account für sich anlegen. Verdammt, das Netz ging in den Alarmzustand. Aber er war jetzt Admin. Zu seinem Team sagte er: „Vorsicht, sie haben mich entdeckt!“ Jetzt musste er das Schloss finden, vor dem wir alle standen. Vor ihm sah er ein großes dreidimensionales Labyrinth. Wo ist die Tür und das Schloss dazu? Da! Ein roter Faden führte durch das Labyrinth. Am Ende des Fadens war das Schloss und Starbuck öffnete es. Ein grünes Signallicht und ein leises Summen zeigte für alle in RL das die Tür nun offen war.

❄❄❄

Ohne, dass Starbuck auch nur an einer Schraube gedreht hatte, sprang die Lampe des Schlosses auf Grün. Aber man hatte ihn entdeckt. Das war nicht gut. Snowcat sah Puck fragend an.

Der antwortete auf die unausgesprochene Frage, «Ich kann erst eingreifen, nachdem wir die Tür aufgemacht haben. Dann kommt ein Signal raus, an das ich kann.»

«Copy, aber Moment noch. Ich will erst sehen, ob dahinter jemand ist.»

Shark Finn zog zwei Zigaretten aus der Brusttasche seines dunklen Overalls. «Will wer? Die sind auch vom Oheim, der Rauch verhindert, dass die Barghests unsere Spur aufnehmen.“ Da keiner wollte, steckte er sich selber beide Zigaretten in den Mund und zündete sie an. 

Snowcat hob den Daumen und konzentrierte sich dann auf die Bewegung in ihrer Umgebung, doch hinter der Tür war ihre Wahrnehmung wie abgeschnitten. Da war entweder mit einem Hüter oder mit Magie-abschirmenden Material gearbeitet worden.

Sie sagte das an, «Also müssen wir wohl einfach aufmachen.»

Sugmani sicherte nach hinten, Shark fasste an die Tür und die anderen machten sich bereit.

❄❄❄

Starbuck sagte «Vorsicht! Das Netzwerk ist im Alarmzustand, aber sie haben mich noch nicht entdeckt. Ich werde jetzt einen Account für Puck anlegen und dann die Überwachungskameras auf unserem Weg manipulieren. Hacker und ICE werde ich versuchen abzulenken.» 

Starbuck sah einen großen schwarzen Sheriff. Der große Sheriffhut verdeckte einen Großteil seines Gesichts. Das musste der Hacker sein, der für die Sicherheit sorgen sollte. Aufmerksam lies der Sheriff seinen Blick schweifen. Plötzlich entdeckte Starbuck an seiner Seite drei riesige Schäferhunde. Mit grimmigen Blick durchsuchten sie sehr gründlich die Umgebung. Starbuck erkannte die Variante des sogenannten Musktier-IC. Zwei Icons werden angreifen und ein Icon wird versuchen den Eindringling – ihn – zu verfolgen. Starbuck ruft Queequeg, seinen Paladin. Der tätowierte Südsee-Insulaner erscheint mit seiner großen Harpune. “Q. Du musst das IC und den Hacker ablenken. Sie werden Dich eher finden, als mich. Beschäftige sie!“ Der Plan gelingt. Starbuck übergibt Puck den Admin-Account. Das IC und der Hacker finden Q. und kämpfen mit ihm.

❄❄❄

Shark Finn riss die Tür auf. Dahinter befand sich ein leerer Gang, in dem eine Notbeleuchtung ihr schummriges Licht verbreitete, einige Meter weiter hinten kreuzte ein weiterer Gang. Lebewesen oder gar Metamenschen waren keine zu sehen.

Puck meldete, «Jetzt hab ich ein Signal, dass ich nutzen kann, außerdem hat Starbuck mir schon einen Account gelegt. Ich such nach dem kürzestem Weg zu Workstation. »

«Copy. Wenn wir uns nicht all zu viel Zeit lassen, sollte die Patrouille auch keine Chance haben, die offene Tür zu sehen. »

Shark stand bereits mit einem Fuss in der Tür, Snowcat sah noch einmal in den Gang und entdeckte, dass in eine der Wände ein Bullauge gelassen war, in dem ein Kristall lag. 

Der Kristall diente sicher als Anker für den Hüter, sie sagte sofort, «Hab einen Anker für den Hüter gefunden, wenn das ein Alarmhüter ist, dann wurden wir vielleicht auch auf diesem Weg entdeckt.»

Sugmani erwiderte trocken, «Na dann ist es sowieso schon zu spät. Also los, rein da. Ich bleib bei Starbuck.»

In leicht angespannten Tonfall sagte der schwarz gekleidete Technomancer, «Jetzt wo die Tür offen ist, kann ich laufen und hacken.»

Also gut. Snowcat machte einen Schritt in den Gang. Shark stand ein Stück links hinter ihr. Dann kamen Trixhot und Puck, danach, noch vor der Tür direkt beim Magschloss, Starbuck und Sugmani.

In Snowcats AR-Bild kam Leben, Puck lud eine Karte hoch, ein grüner Punkt blinkte, der genaue Weg wurde noch gesucht. 

Dann war da plötzlich ein Flimmern in der Luft. Vor ihnen auf den Gang manifestierte sich ein riesiger Hund, der Shark locker bis an die Brust reichte. Der Monsterhund fletschte die Zähne. Weißer Sabber tropfte ihm dabei aus dem Maul. Sein schwarz-braunes Fell war gesträubt.

Fragg, das war nun wirklich ein ziemlich großer und mächtiger Beast-Geist. 

Der Geister-Hund knurrte und eine Welle von Furcht zog über die Runner wie eine eisige Nebelwand hinweg. 

Von Trixhots Lippen löste sich ein gehauchtes, «Mist.»

Snowcats Nackenhaare stäubten sich, aber sie konnte der Versuchung zu fliehen widerstehen und zog ihren Dolch.

Das Geräusch von zwei Paar rennenden Füssen in festen Schuhen verriet ihr, dass nicht alle in der Lage gewesen waren, den Angriff des Geistes so abzuschütteln. Doch Snowcat blickte sich nicht um, um zu schauen wen es erwischt hatte. Stattdessen machte sie ihrem Team Mut und rief mit glockenklarer, fester Stimme, „Haltet stand, das ist nur Geist der unbegründete Angst in Euch schürt. Doch Ihr seid aus härterem Holz geschnitzt!“

Zumindest TriXhot blieb und sie feuerte zwei mal auf den Geisterhund. Die junge Frau hatte echt was drauf, denn die zweite Kugel traf ihm an Kopf, der daraufhin deutlich zur Seite ruckte.

Auch Shark Finn hatte eine Waffe gezogen, doch die Kugel aus seinem riesigen Revolver schluckte das Biest ohne mit der Wimper zu zucken. 

Das Biest setzte sich nun in Bewegung, es riss das Maul auf und kam schnell näher.

Shark Finn griff nach hinten in sein Slingback und zog einen Raketenwerfer daraus hervor. Ohne zu zögern trat er einen Schritt vor und feuerte.

Es zischte und die Rakete traf das Biest in der Brust. Der Geist verpuffte in der Explosion. 

Shark pustete grinsend gegen die Mündung des Werfers, bevor er ihn wieder weg steckte.  Shark hatte den Geist auf seine Ebene zurück geblasen und dank der Verschleierung hatte es für Außenstehende sicher nur leise Puff gemacht.

Inzwischen war aus dem blinkenden AR-Punkt ein Pfeil geworden, der den Weg zur Workstation markierte.

Starbuck und Puck folgten den drei Runner in den Gang. Starbucks Augen wirkten eine Spur glasig, ein Zeichen dafür, dass er gleichzeitig in der Matrix werkelte. 

Von etwas weiter weg kam Sugmani angelaufen, sie war außer Atem, als sie hinter sich die Tür zu zog. Breit grinsend schnaufte sie, „Da hab ich euch aber mal gezeigt, wie schnell so ein alter Ork rennen kann, ich war schon bis zum Zaun. - Da staunt ihr, was?“

Snowcat lächelte amüsiert, „Wow, das ist schnell. Und ob ich da staune.“

Der Rest des Runs war fast schon ein Kinderspiel. Sie schlichen zur Workstation, wobei sich alle Türen auf ihrem Weg öffneten. Puck zog die Information runter und bereits nach wenigen Minuten verließen sie das Gebäude wieder.

❄❄❄

Inzwischen ruft Starbuck den Waschbären Rip, seinen Crack-Sprite. “Rip, auf mein Zeichen platziere einen falschen Alarm im Bürokomplex, um von uns abzulenken. Danach crashe den Node, wenn ich ihn verlassen habe. Alles klar?“. Als Puck meldet, das er fertig ist, gibt Starbuck das Zeichen für den falschen Alarm. Als sie die Tür verlassen, durch die sie rein gekommen sind, gibt Starbuck noch einmal Rip ein Zeichen und sie verlassen das Gebäude.

❄❄❄

Am Zaun zerschnitt Shark Finn die Stribes, wartete bis alle durch das Loch waren, folgte dann selbst und befestigte dann neue Stribes. Im Anschluss zog er eine Dose aus seinem Slingback und vernichte mit dem Spray daraus jegliche DNA-Spuren, die sie beim Durchschlüpfen hinterlassen haben konnten. 

Zurück im Team-SUV meinte Trixhot fröhlich, „Man, ausgerechnet ein Geist, ich konnt‘ kaum was tun. Aber ich hab ja auch keine Superkräfte. Ich kann weder mit nackter Brust durch ein Feuergefecht laufen, noch ein Riesenkanone aus der Hosentasche ziehen, das kommt erst noch, wenn ich größer bin.“

Snowcat musste lachen und die anderen fielen mit ein.

Die Spur, die Puck aus der Workstation gezogen hatte, führte nach Genf, was zunächst keine guten Neuigkeiten waren. Genf hatte in den letzten Jahren ein besonderes Schicksal erfahren, wie Snowcat nach ein wenig Recherche von Puck und Starbuck lernte. 

Genf:

Es begann mit Technomancer-Demonstrationen vor dem UN Hauptquartier in Genf, um die Diskussion über die Anwendbarkeit von Metamenschenrechten auf AI's zu befürworten eine Registrierungspflicht für Technomancer zu verhindern. Als Einsatzteams und UN-Gardisten erschienen, eskalierte die Situation. Radikale Spittergruppen griffen die Polizei an und setzten Autos in Brand. Währenddessen starteten einige Technomancer ihren Hauptangriff auf die UN. In der virtuellen Welt wurden Agenten, Sprites und andere Konstrukte auf das Netzwerk der Uno losgelassen und schnitten es langsam aber sicher von der Umgebung ab. Weder Hacker von GOD (Corporate Court’s Grid Overwatch Division) oder ARM (Artificial Resource Management) konnten etwas tun und schon bald war der Nexus der UN nicht mehr zu erreichen.

Nachdem die Oberhand in der Matrix gewonnen war, störten die TM‘s die Kommunikation der Truppen, vereinzelten Squads, übernehmen Geräte, etc. Bald war auch nach außen klar, dass die Terroristen über AI‘s und Technomancer verfügten. Da weder eine Führungsperson auszumachen war, noch Sprecher existierten, bekam die Gruppe von den Medien den Namen ‘Legion’.

Die Aktionen ließen die UN isoliert dastehen. Während Hacker von ARM und GOD versuchten, die nahe liegenden Grids sauber zu halten, versuchte die Pro-Technomancer Fraktion der UN Kontakt mit den Aktivisten aufzunehmen. Einer heißen Spur folgend, schickten sie Abgesandte in ein bekannten Hacker-Hangout in Lausanne. Als der Kontakt zu den Diplomaten abbrach, schickte man SWAT-Teams und Truppen aus, um jegliche Hacker Hangouts in Genf zu stürmen. Sie konzentrierten sich besonders auf die Universität.

Während die Autoritäten beschäftigt waren, weiteten die E-Terroristen die Infektion der Matrix auf weitere Grids in Genf aus. Wichtige Systeme wurden mit Viren infiziert. Es kam u.a. zu Blackouts und Crashs in Finanzsystemen. Diese Aktionen betrafen und bedrohten direkt die Bevölkerung von Genf und kein SWAT-Team konnte das verhindern oder der Lage Herr werden. Als Konsequenz schalteten die Bewohner von Genf ihre Commlinks ab.

Innerhalb weniger Wochen geriet die Lage in der Stadt total außer Kontrolle.

- Status

Die Stadt steht unter virtuellem Belagerungszustand. Die Bewohner können ihrer Technik nicht mehr trauen. Krankenhäuser müssen auf technische Unterstützung verzichten. Geräte machen plötzlich das Gegenteil. Es wurde auf Bargeld oder Tauschhandel zurückgegriffen.

Systeme, die Satelliten-Uplink hatten und sich rechtzeitig abschirmten, wie die Konzerne in den EBZ (Geneva Exterritorial Business Zones) sind von dem Virus nicht betroffen und wurden abgeriegelt. Doch Bürger kommen weiterhin nicht an ihre Konten.

Da die Behörden weiter analysierten, säuberten und Systeme neu starteten, entdeckten sie das wahre Ziel der Terroristen, es ging darum eine Heimat/Zuflucht für freie AI‘s zu schaffen.

Das UN-Grid wurde zum Herz der korrumpierten Matrix in Genf. Die Systeme in der Stadt laufen teilweise wieder, sind aber unberechenbar. Manchmal sind Hosts zu erreichen, manchmal nicht, etc.

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Ausgerechnet in dem Chaos hatte sich also eine Gruppe durchgeknallter, dissonanter Technomancer, die Discordians, versteckt, die ausgezogen waren, um die Matrix zu vergiften, das versprach eine ... spannende Reise zu werden.

Zu Hause im Appartement kuschelte sich Snowcat in ihren Lieblingssessel und wählte Harlequins ID. Er nahm nach dem vierten Signalton ab. 

Sie grinste ihn an, „Hey. Ich rufe nur an, um Dir zu sagen, dass ich nach Genf fahre.“

Er hob eine Augenbraue, „Nach Genf? …


                                                             UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

                              UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See!


Wie die Lage in Genf ist, ob die Discordinans sich dort tatsächlich verstecken und wer alles mit auf die Reise geht, wird schon bald hier zu lesen sein. Schau also mal wieder vorbei, omae.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*