Episode 12/13 (vom 31.05.) Run 42/7

Welcome back, omae!

Schön, dass Du auch heute wieder reinschaust!

Derzeit On The Run sind: Average*, Blackstone, Butcher, Doc, FTW*, Mystère, Starbuck, TriXhot*, Tuareg*, Sugmani Walks With Pride und Snowcat. (*Spieler war nicht anwesend.)

Datum in unserer SR Timeline: 01.-03.08.2072

Was bisher geschah: Die Runner befinden sich im Besitz des Shroud auf Shadows, den sie in Québec City aus den Händen der New Knight Templer rissen. Während des Runs verwandelt sich Blackstone in einen Drake und kann sich nicht zurück verwandeln. Nun werden die Runner gleich aus zwei Gründen gejagt. Zum einen wegen des Artefakts, zum anderen wegen des noch ungebundenen Drakes. Sie beschließen nach ,da‘ zu fahren. 

Zwei Gruppen verfolgen die Runner definitiv. Zum einen Alexander Tintagel, Elf und Paladin von Ex Tir Prinz Lugh Surehand und die Leute, die er engagiert. Zum anderen ein Team aus 6 Infizierten. Bisher konnten sich die Runner erfolgreich aller Überfälle erwehren. Doch ihre Ressourcen schwinden und bisher sind gerade gut über die Hälfte der 4000 km der Strecke geschafft. 

Wir blenden uns genau in dem Augenblick wieder in das Geschehen ein, an dem wir die Runner das letzte Mal verlassen haben. Der jüngste Angriff von der Gruppe Infizierter ist einige Minuten her. Das Team hat an einem See halt gemacht, um im Astralraum leuchtende Farbe vom Bison abzuwaschen, mit denen man sie markierte. 

Wie immer erleben wir fast alles aus den eisblauen Augen von Snowcat mit.

Über Deine Kommentare freuen wir uns in „A Tale So Far Part III“ [LINK]

Und nun geht die Jagd weiter, bereit omae?


Snowcat streckte sich. Bei ihrem kleinem magischen Team-Meeting waren sie eben übereingekommen, dass es nur eine Möglichkeit gab, sich gegen einen ,Detect Drake‘ Zauber zu schützen, mit permanenter Spruchabwehr. So würde Butcher nun Blackstone und Tuareg Snowcat die gesamte weitere Fahrt im Auge behalten müssen. Da Sugmani FTW wieder ziemlich gut hinbekommen hatte, hatten sie bei ihrem Kampf im Wald nur den Buggy und FTWs Waffe verloren, das war zu verschmerzen. Doch so wie der Bison aussah, würde er wohl nicht mehr lange halten.

Sie schalteten kurz die Satelliten-Antenne ein, um ihre Nachrichten abzufragen. Average stürzte sich wie ein Durstender in der Wüste auf seine Werbung und beschwerte sich leise darüber, dass er mehrere ,All You Can Eat‘-Angebote verpassen würde.

Bei Snowcat kehrte eine Anfrage von Liam ein, ,Wo seid ihr? Meldet euch mal.‘

Sie tippte eine schnelle Antwort ein, „Irgendwo zwischen TB und Win. Wir sind einen Umweg gefahren und brauchen länger. Sind nur gelegentlich erreichbar.‘

Starbuck kam zu Sugmani rüber und fragte, „Sag mal der See hier, ist es ungefährlich darin zu baden?“

Sugmanis Mund verzog sich zu einem breiten Lächeln, die vielen Falten in ihrem Gesicht bewegten sich in gewohnten Bahnen und erfüllten das Lächeln mit einer unglaublichen Echtheit. „Wenn man schwimmen kann, klar. Es gibt Fische, aber keine Haie oder so was.“ Starbuck schien sich darüber zu freuen und Butcher nahm dies wiederum erfreut zur Kenntnis. Sugmani fuhr fort, „Wenn das aber die Frage war, ob du jetzt schwimmen gehen kannst, dazu würde ich dir nicht raten. Das Wasser ist sicher, aber wenn ein Angriff kommt, bist du ... nackt. “

Doc ergänzte zynisch, „Und du gibst ein fantastisches Ziel auf deinem Weg aus dem Wasser raus ab.“

Starbuck wirkte ein wenig enttäuscht, „Ja natürlich. Solche Dinge sind generell eine schlechte Idee, wenn man Verfolger hat!“ Dem jungen Mann war anzusehen, dass er jetzt all zu gerne geschwommen wäre. 

Snowcat bemerkte aus dem Augenwinkel, dass auch Butcher irgendwie enttäuscht darüber schien, dass Starbuck nun doch nicht schwimmen gehen würde. Snowcat lächelte Starbuck aufmunternd zu, „An unserem Zielort ist das Wasser auch klar und du kannst dort sicher schwimmen gehen. Wir haben es ja bald geschafft.“

Es war Zeit aufzubrechen. TriXhot meinte fröhlich zu Average, „Sieh‘s doch mal so, wir müssen jetzt zwar wieder offline fahren, aber mit jeder Meile nähern wir uns definitiv einem Drive In und jeder Menge anderem Essen und wenn wir das hier wirklich durchgezogen haben, kann man sich von der Kohle jede Menge leckeres Essen kaufen.“

Average brummte etwas in seinen nicht vorhandenen Bart, stimmte TriXhot dann aber zu, „Hast ja Recht.“, dann sah er Sugmani mit einem Hundeblick an, „Kannst Du mir nachher vielleicht noch mal die Geschichte von dem Feuer und so erzählen.“

Sugmani meinte nur, „Aber klar.“

Zurück auf den Hauptstrassen ging es wieder schneller voran und die Aussicht auf ein nahendes Fahrtende hob die Stimmung. Obwohl nah natürlich ein dehnbarer Begriff war. Snowcat wollte gern auch während der Fahrt einen Blick nach oben in den Himmel werfen können. Starbuck erklärte sich schweren Herzens dazu bereit seinen PIP für diese Aufgabe zu missbrauchen. Sie fuhren kurz rechts an, damit der junge, gut aussehende Mann seine Haustier-Drohne auf dem Dach des Prarie Cats befestigen konnte. 

Die Sonne schien strahlend vom Himmel, Sugmani brachte Average ein wenig Kultur der Natives bei und TriXhot lernte fleißig Französisch, eigentlich wäre das eine schöne Überlandreise gewesen, hätten sie nicht immer wieder Blicke nach oben, nach vorne, nach hinten und in den Astralraum geworfen, um nach etwaige Verfolger Ausschau zu halten.

Nach einer Weile entdeckte Starbuck dann tatsächlich einen Punkt am Himmel, den sie kurz darauf als Drohne identifizierten, die ihnen folgte. Das dämpfte die gute Stimmung wieder ein wenig. Sie hatten also immer noch jemanden an sich dran. Um wen es sich dabei handelte klärte sich noch bevor sie überein gekommen waren, ob sie versuchen sollten die Drohne abzuschießen oder nicht.

In geschätzten 2 Kilometer Abstand entdeckten sie zwei schwarze Wagen, die langsam aufschlossen und die dann, als sie auf einen Kilometer ran waren, nicht mehr näher kamen. Zwei schwarze Tata Hotspur. 

Average hatte offenbar keine Lust mehr, „Wollen wir nicht wenden und sie platt machen? Wenn die uns jagen, dann halten wir doch wieder nirgends an, um was zu Essen zu kaufen.“

Snowcat empfand den Gedanken gar nicht mal als so schlecht. 

TriXhot sah es ebenso, denn sie meinte, „Hey, gute Idee, die haben doch ein Problem mit Sonnenlicht. Wenn wir die Fenster zerschießen und die Sonne sie trifft, fangen die dann nicht an zu brennen? Neulich im Trideo kam ein Bericht dazu. “

Sugmani antwortete, „Nee, leider nicht. Sonnenlicht kann sie zwar verletzen, aber ganz so heftig ist das nicht. Außerdem haben sie Magier dabei, die können die Allergie aufheben. Dass das im Trideo so kam, liegt an der Vampir-Verschwörung. Infizierte haben eine Menge Trideokanäle unterwandert und sorgen für Fehlinformationen.“

TriXhot rief überrascht aus, „Echt?“

Bevor Sugmani ihre Theorie weiter ausführen konnte, grätschte Doc ein. „Ich bin absolut gegen einen Angriff hier auf offener Strasse, da uns nicht damit geholfen wäre, wenn wir die örtlichen Einsatzkräfte auf den Plan rufen. Dann könnten wir auch gleich eine Signalrakete in den Himmel schicken.“

„Okay, verstehe ich. Keinen Kampf hier auf der Strasse,“ bestätigte Sugmani, „aber ich finde die Idee, irgendetwas zu tun gut. Südlich, also unter uns, liegt die Grenze zu den Sioux und bald kommt da Winnipeg. Über uns liegt der Winnipegsee. Der ist mit über 24.000 Quadratkilometern übrigens wirklich groß. Wie wäre es, wenn wir bei der nächsten Tankmöglichkeit alle in den Prairie Cat umsteigen, den fast zerstörten Bison weiter fahren lassen und uns übers Wasser verdrücken. Wenn ich mich nicht irre ist der Rolls doch seetüchtig.“

„Ähm,“ meinte Average vorsichtig, „also erstens wäre das ziemlich eng und zweitens, nur weil man alles wasserdicht machen kann, ist es noch lange kein Boot.“

Snowcat hingegen war begeistert von diesem Vorschlag, „Ich find die Idee sehr gut. Wenn wir beim Umsteigen und beim Eindringen in den See Verschleierung einsetzten, sollte das ein ganz hervorragende Irreführung sein. Zumindest können uns die Hotspurs nicht ins Wasser folgen und sie können nicht berechnen, wo wir wieder an Land fahren. Der Weg außen rum ist um ein vielfaches länger, also werden sie schwer auf Abfangkurz gehen können. Und Average, nur weil etwas nicht für eine bestimmte Sache gedacht ist, heißt das nicht, dass man es nicht trotzdem tun kann.“

So ziemlich alle fanden die Idee gut, innerhalb weniger Minuten war der Plan dazu fertig.

„Na gut. Probieren wir es so,“ meinte Average schließlich, dem am Ende auch lieber gewesen war, etwas zu tun, als gar nicht zu machen, „Hauptsache ihr kauft an der großen Tankstelle auch was zu essen.“

Starbuck fügte hinzu, „Und wenn ihr bekommen könnt, dann kauft noch welche von diesen kleinen Gaskartuschen zum Camping. Wenn wir die verteilen und TriXhot trifft sie mit ihre Kugeln aus ihren Pistolen, dann könnte das ein gute Ablenkung darstellen, oder TriXhot?“

„Yeah, Ganz bestimmt kann ich die treffen und ganz bestimmt ist das eine Ablenkung.“, antwortete TriXhot selbstsicher.

Looks Like Bear stieg als Fahrer des Bisons aus, betankte beide Wagen und lud dann einiges an Equipment um. Währenddessen wechselten Mystère, TriXhot, Avergae, Chido, Starbuck und FTW verschleiert durch einen von Mystères Geistern das Gefährt. 

Sugmanis Verbündeter war noch nicht ganz mit dem Tanken fertig, als die beiden Hotspurs ebenfalls auf die große Tankstelle fuhren und frech in Sichtweite an automatischen Zapfsäulen mit Drohnen hielten, um sich ebenfalls betanken zu lassen.

Butcher hatte unterdes das Aussehen eines Natives angenommen, er wollte Sugmani beim Einkaufen begleiten. Da die Infizierten nun so nahe waren, ließen sich die beiden für den Weg bis hin zum Shop durch eine Geist von Sugmani verschleiern. Sie warteten an der Tür, bis jemand hindurch trat und wurden dann erst wieder im Laden sichtbar. Auf dem Rückweg hielten sie es ebenso. Vollbepackt mit vier Tüten, die auf TriXhots Wunsch auch Lufterfrischer enthielten, stiegen sie ein ohne dass es einen Zwischenfall gegeben hatte. Alles schien ganz hervorragend zu laufen. 

Average nörgelte zwar ein wenig, da man ihm weder Burger noch Steaks mitgebracht hatte, aber die Sandwiches und die kalte Cola stimmten ihn friedlich. 

Looks Like Bear stieg in den Ford und führte dann die kleine Kolonne an. Die Hotspurs hatten wieder den alten Abstand von gut einem Kilometer hergestellt. Nach zwei Meilen schaltete der Geist den Autopiloten ein, den Starbuck zuvor programmiert hatte. Dann löste sich Looks Like Bear in Luft auf, um sich im Prarie Cat wieder zu manifestieren. Bei der nächsten Möglichkeit bogen die Runner nach Norden in Richtung des Sees ab. 

Die feindliche Überwachungsdrohne über ihnen begann damit große Kreise zu ziehen, um beide Fahrzeuge im Auge behalten zu können. Die Hotspurs hinter ihnen gaben Gas, um aufzuholen. 

Die letzte Meldung der Sensoren des ramponierten Bisons traf bald darauf im Netzwerk des Teams ein, auch die Hotspurs hatten sich geteilt, einer fuhr dem Bison auf dem Highway hinterher, der andere bog auf die kleinere Strasse ab, um ihnen zu folgen. Danach befand sich der Ford außerhalb der Reichweite ihrer Commlinks.

Das war der Moment an dem Sugmani ihren Geist darum bat, den Rolls zu verschleiern. Natürlich waren sie so nicht unauffindbar, aber es würde sowohl für die Drohne als auch für jeden natürlichen Sinn schwerer werden, sie wieder zu finden. 

Average steuerte den Prarie Cat nun auf einen schmalen Weg und sie holperten darauf zum See hinunter. 

Auf der nun langsamen Fahrt öffnete Starbuck eine der Türen und warf nach und nach eine der gekauften Gaskartuschen in Richtung Gebüsch. Selbstverständlich hätte TriXhot die Kartuschen noch im Flug treffen können, aber das wäre nicht der Sinn der Sache gewesen. Es ging um eine hohe Rauchentwicklung für eine größtmögliche Sinnestäuschung und sei es auch nur darum, es allen Nasen schwerer zu machen ihrer Fährte zu folgen. 

Im Anschluss daran bogen sie ein weiteres Mal ab, schlossen alle Fenster und Türen, Average schaltete die Versiegelung ein und dann fuhren sie direkt in den See. 

Auch wenn sie nun kein U-Bott waren, war es schon ein merkwürdiges Gefühl quasi in einem See herumzufahren. Als sie vom See aus sahen, wie der Hotspur eine Zeit lang stehen blieb und sich dann für eine der kleinen Strassen entschied, war klar, dass sich der Aufwand gelohnt hatte. 

„Yes!“, jubelte TriXhot erfreut. 

Sie sahen die Drohne noch das eine oder andere Mal am Himmel umher kreisen. Während einer ihrer Schleifen überflog sie sogar den See, konnte den Rolls aber nicht entdecken. 

Average hielt sich so weit wie möglich am Rand des Sees. Sie kamen langsam voran, doch da sie dabei eine Ecke des Sees abschnitten, verloren sie nicht all zu viel Zeit. Ein gutes Stück unterhalb von Winnipeg Beach fuhren sie wieder an Land, legten die gut 120 km bis zum Manitoba-See trocken und auf einer annehmbaren Strasse zurück und schlugen sich dann in beinah gerade Linie bis nach Rose Du Lac durch, wobei sie zwei weitere Male nasse Reifen bekamen, da sie nicht die einzige Strasse zwischen dem Manitoba-See und dem Winnipegosis-See hatten nehmen wollen.

Bei Rose Du Lac tankte Sugmani den Rolls auf einer großen Tankstelle am Highway auf. Der Rolls war natürlich mit einer Fahrzeugmaske durch Mystère getarnt. Die Orkin hatte sich von Butcher das Aussehen einer jungen Indianerin verpassen lassen. Das Team hatte zuvor erwogen die automatische Betankung zu nutzen, sich dann aber dagegen entschieden, da es mit einer Illusion und der materiellen Verschiebung auf der physischen Ebene immer so einen Sache war. Inzwischen war es später Nachmittag. Zum Leidwesen von Average verzichteten sie darauf erneut Vorräte auszunehmen. 

Von den Hotspurs oder der Drohne fehlte weiter jede Spur. Bis Saskatoon hatten sie 548 Kilometer Highway vor sich. Dort angekommen, würden sie gut Dreiviertel der Strecke hinter sich gebracht haben. Da sie nun alle in einem Wagen fuhren, bekam jeder von ihnen mehr Schlaf und Ruhe. Nur wenn sie sich einer Stadt näherten, wurden alle geweckt und sie machten sich kampfbereit. Außerdem führten sie eine Art Ritual ein, welches sie dann jedes mal ausführten. Sugmani verpasste Butcher gesteigerte Reflexe, Tuareg übernahm das bei Snowcat und Looks Like Bear verhalf Doc dazu.

Ungefähr ein halbe Stunde vor Saskatoon erklärte Sugmani, „Die Hauptstadt gilt zugleich als die gefährlichste Stadt des AMC. Die Aussage relativiert sich aber, wenn man dann hört, dass die Verbrechensrate noch weit unter der von jeder großen Stadt in den UCAS liegt. Man nennt Saskatoon auch gerne Stadt der Brücken, weil es genau sieben Brücken über den Saskatchewan River gibt. Sieben, nicht mehr und nicht weniger. Es gibt dort so um die 300.000 Einwohner. Landwirtschaftspflege wird hier ebenso groß geschrieben, wie der Handel mit allem drumherum. Früher ging es in der Gegend mal um Rohstoffgewinnung, aber seit die Natives das Land übernommen haben, ist das kaum noch nennenswert. Gibt dort viel Kultur und das Bildungsniveau ist hoch. Saskatoon gilt als eine der kältesten Städte der Welt. Jetzt im August stört uns das nicht besonders, weil das einer der zwei wärmsten Monate mit eine Durchschnittstemperatur von 18°C ist. Die Stadt erlebte vor vier Jahren denn wärmsten Sommertag seit Wetterauszeichnung mit einer Höchsttemperatur von 25,01°C. Elfen mit native Blut sind hier besonders unbeliebt, weil die Manitou-Elfen sich immer noch in so einer Art Widerstandsbewegung gegen die Regierung befinden. Und mehr gibt‘s über Saskatoon nicht zu sagen.“

Doc meinte darauf, „Sieben Brücken und welche sollten wir deiner Meinung nach nehmen, Sugmani?“

Die Orkin zuckte mit den Schultern, „Ist eigentlich egal, da sie alle mehr oder weniger Zentrumsnah liegen.“

Average sagte sofort, „Na dann nehmen wir die Brücke mit einem Drive In.“

TriXhot grinste breit, „Komm schon Average, jetzt hast du schon so lange durchgehalten, jetzt wird es wohl auch noch den letzten Streckenteil mit Sandwichen gehen.“ 

„Hey, ich hab ne Idee.“, warf Butcher ein, „wir würfeln die Brücke aus. Dann ist das reiner Zufall und niemand kann unseren Weg aus irgendwelchen Gründen ableiten.“

Die Würfel entschieden sich für die vierte der sieben Brücken. Noch bevor sich das AR-System der Stadt mit den Worten „Willkommen in Saskatoon!“, gemeldet hatte, hatten die Runner ihre Waffen bereit gelegt und die Reflexe gesteigert. 

Nur den Bruchteil einer Sekunde nachdem Snowcats Commlink wieder online war, schlugen zwei Nachrichten bei ihr ein, die erste war von Liam, sie war mehrere Stunden alt und lautete, ,Die Twins und ich jagen euren dreiköpfigen Verehrer durch die Trix.‘

Auch die zweite Nachricht war bereits vor mehrere Stunden an sie geschickt worden, sie war von Harlequin, ,Ich kümmere mich in Calgary um einen gefiederten Agenten von Aztechnology.‘ Snowcat lächelte in sich hinein, mit 900 Kilometern waren sie und der Ritter ihres Herzen gar nicht mal so weit von einander entfernt.

Als sich der Prarie Cat der Brücke näherte nahm ihre Anspannung deutlich zu und sie ließ erst wieder nach, nachdem sie von der Brücke herunter waren. Ab jetzt gab es wieder die Möglichkeit auszuweichen und auszusteigen, sollte es nötig sein. Einen Großteil ihrer Commlinks stellten sie zurück in den Hidden Mode, aber nicht alle, denn ein unangemeldetes Fahrzeug in dem sich keinerlei an das System angemeldete Personen befanden, würde viel zu schnell die Aufmerksamkeit der Überwachungsdrohnen in der Innenstadt auf sich ziehen. 

Mitten in der Nacht war im Industriegebiet und Arbeiterviertel am Rande von Saskatoon nichts mehr los. Da die Stadt wirklich weitaus weniger heruntergekommen war, als Snowcat es von anderen Städten kannte, fehlten in der schlechten Gegend sogar die sonst so üblichen brennenden Mülltonnen. Wahrscheinlich gab es hier nicht mal Teufelsratten, dafür könnte man hier jedoch vielleicht Wölfe und andere Tiere treffen, die sich aus der Umgebung hierher verirrt hatten. Snowcat wollte gerade Sugmani danach fragen, als sich ihr die Nackenhaare aufstellten und Katze warnend fauchte. Sie hatte gerade noch Zeit ihre Muskeln anzuspannen, da schlug auch schon ein gewaltiger, elektrischer Impuls in den Wagen ein. 

Der Motor des Rolls Royce ging augenblicklich aus. Außerdem hatte es Average und Tuareg voll erwischt. Kleine blaue Blitze huschten über die beiden Metamenschen und das Armaturenbrett des Wagens hinweg. Der behäbige Mann und der verhüllte Elfe zuckten epileptisch und unfähig zu einer auch nur halbwegs kontrollierten Bewegung umher. Average wurde sogar ohnmächtig, doch Tuareg biss die Zähne zusammen und schaffte es zum Glück den Reflexe steigernden Zauber auf Snowcat aufrecht zu erhalten. 

Ozongeruch breitete sich aus. 

Snowcat saß neben Average und griff nun ins Lenkrad. Sie konnte gerade noch verhindern, dass der ausrollende Wagen mit einem parkenden LKW kollidierte. Sie spürte nach Magie und konnte Foki entdecken, die ihr bereits bekannt waren, schnell sagte sie an: „Tintagels Second auf 1 Uhr, 30 Meter voraus.“

Doc lud seine Waffen durch und kommandierte, „Los, macht euch wieder kampfbereit.“

Mystère warf TriXhot ihre Waffen zu, die diese lässig auffing. Die junge Frau kommentierte das mit, „Ich hab meine Babys wieder. Es kann los gehen.“, gleichzeitig sprang sie zu einer der Türen. 

Butcher zog seine Nahkampfwaffe, ein Katar und meinte, „Ich mach mich unsichtbar!“

Auch die anderen folgten Docs Anweisung und machten sich kampfbereit. 

Dann vernahm Snowcat vier verräterische ,KLONKs‘ an der Karosserie. Sie spürte nach Bewegung, Verdammt waren die nah dran. „Je zwei Gegner dicht dran auf jeder Seite des Wagens. Sie haben uns grad was angeklebt.“

Doc befahl, „Luft anhalten.“, noch bevor er einen Angreifer durch das Fenster erschoss. 

Das ,Pffft‘ war unüberhörbar. Thermit fräste Löcher in die Wagenwand und Gas wurde eingeleitet. 

Sugmani sagte einen Atemzauber auf TriXhot an. 

Snowcat griff in ihren Rucksack und zog eine Breezer daraus hervor, den sie schnell aufsetzte. 

Doc riss die Tür auf der Beifahrerseite auf und sprang feuernd aus dem Wagen, er erwischte einen zweiten Angreifer und streckte ihn nieder. 

TriXhot folgte seinem Beispiel. Sie sprang aus der Tür auf der Fahrerseite und schoss, nun waren bereits drei der Gegner ausgeschaltet. 

Butcher flüsterte ins Commlink, „Folge TriXhot, schnappe mir einen im Nahkampf.“, doch die Erfolgsmeldung blieb aus. 

Sugmani rief laut und etwas atemlos, „Achtung Scharfschützen auf den Dächern.“

„Shit.“, kommentierte Doc.

Womit er Recht hatte, nicht nur weil Scharfschützen auf den Dächern ein Problem waren, sondern auch, weil sich die Anzahl ihrer Feinde gerade wieder auf sieben plus Tintagel und seinem Second erhöht hatte.

Sugmani sandte einem Mann auf den Dächern einen Zauber entgegen, sie fluchte kurz, offenbar hatte sie ihn nicht sonderlich gut getroffen. 

Snowcat bewegte sich im Wagen, sie setzte ihr Daypack auf, riss die Tür unter der Spüle auf und zog den Eimer mit Lebendköder daraus hervor. 

Starbuck sagte an, „Habe mit Suche nach versteckten Nodes begonnen.“

Von Doc kam, „Bin getroffen, mir schwinden langsam die Sinne.“, doch seine reduzierten Sinne hatten noch gereicht, um einen weiteren Gegner auszuschalten. 

TriXhot meldete, „Hab einen weiteren down.“

Mystère gab laut und deutlich bekannt, „Das ist Neurostan, wird über Atmung und Haut aufgenommen, alle raus hier.“

Der Schafschütze auf der linken Seite stürzte schreiend vom Dach. 

Starbuck sprang auf, schulterte sich ächzend den immer noch zuckenden Tuareg, sprang auf der Fahrerseite aus dem Rolls und sprintete so schnell er konnte hinter einem Wagen in Deckung. 

FTW stieg aus der Beifahrerseite aus, hatte seine Waffe im Anschlag und ging ballernd vorne um den Wagen herum. „Zwei down!“, verkündete er kurz darauf. 

Snowcat schnappte sich den Eimer, nickte Blackstone zu und gemeinsam verließen sie den Wagen ebenfalls auf der rechten Seite. Blackstone hätte Snowcat mit seinem Flugsprung locker überholen können, doch das tat er nicht, er flog neben ihr und schirmte sie so gegen Tintagels zweiten Mann 30 Meter voraus ab.

Sugmani sagte an, „Looki hat auch den zweiten Scharfschützen ausgeschaltet. Nehme Average mit.“, dann hievte sie Average hoch und trug ihn zu Starbuck und Tuareg links in Deckung. Die alte Frau war viel stärker, als man ihr ansah, so locker wie sie mit dem Gewicht von Average klar kam. Chido begleitete sie und hielt dann über dem bewusstlosen Average Wache.

FTW gab nach vorne in Richtung ein Uhr Deckungsfeuer. 

Doc nutze die Gelegenheit und rannte geduckt über die Strasse zu Starbuck. Doc war wirklich angeschlagen, denn er torkelte dabei beträchtlich.

FTW und Mystère trafen neben Snowcat ein.

Trixhot meldete, „Wir haben hinter dem Wagen die zwei ausgeschaltet, aber irgendwas hat Butcher erwischt, er ist ohnmächtig.“ Die zwar athletisch gebaute, aber doch eher zierliche Frau griff dem zum Glück ebenfalls schlanken Mann unter die Arme und zog ihn in Deckung, nur seine Schuhe schabten dabei über den Boden.

Nach einer Atempause für alle meinte Sugmani, „Kommt, holen wir uns den Typ vorne auch noch, dann hat das ein Ende.“

Snowcat wollte gerade einwenden, dass irgendwo auch noch Tintagel sein musste, als sie plötzlich die Kontrolle über ihren Körper verlor und sich mit dem Eimer in der Hand in Bewegung setzte. Sie lief gegen ihren Willen die Strasse hinunter. Verdammt. Zum Glück konnte sie noch sprechen, leise sagte sie ins Commlink, „Ich bewege mich unfreiwillig.“ Dann rief sie laut, „Wir haben das Artefakt nicht mehr. Es wurde bereits übergeben.“

Tintagel, ein Schwert lässig über der Schulter tragend, kam aus seiner Deckung hervor. 

Doc zischte ins Commlink, „Keiner greift ohne mein Kommando ein. Mystère, Sugmani, versucht den Zauber zu brechen. “

Snowcat bewegte sich noch ein paar langsame Schritte auf die Strasse, dann ließ Tinatgel sie mitten auf der Fahrbahn ein Stück ihm gegenüber stehenbleiben.

Der Elf in voller Panzerung deutete eine Verbeugung an und sagte, „Schön sie schon so bald wieder zu sehen.“

Snowcat deutete ihrerseits ein Lächeln an und holte in einer extrem weiblichen, ein wenig verlegen wirkenden Geste ihr langes, schneeweißes Haar über die rechte Schulter nach vorn, um dann gleich darauf alles hinter ihr extrem spitzes Ohr zu streichen. Erstens wusste sie genau, wie einnehmend das auf ihr Gegenüber wirkte, zweitens teilte sie Doc und ihrem Team dadurch mit, dass sie nun wieder die Kontrolle über ihren Körper hatte. „Ich kann das ehrlich gesagt, leider nicht behaupten.“

Doc hatte verstanden und schlenderte zu Snowcat hinüber.

Tintagel nickte, „Das kann ich sogar nachvollziehen. Sie haben gut gekämpft und 10 meiner besten Männer ausgeschaltet.“

Snowcat erwiderte, „Auch darauf hätte ich lieber verzichtet.“

In dem Moment meldete Starbuck, „Mist, ich hab noch zwei mal fünf Commlink-Nodes rechts und links die Strasse runter entdeckt.“ Demzufolge hatten sie es noch einmal mit insgesamt 12 Gegnern zu tun. 

Wie zur Bestätigung sagte Tintagel, „Ich möchte nur ungern in eine zweite Runde gehen.“, er blickte Snowcat in die eisblauen Augen, „Denn ich fürchte, Sie könnten dabei ernsthaft verletzt werden, was ich in jedem Fall lieber vermeiden würde. Also geben sie mir einfach das Artefakt, dann können sie unbeschadet ziehen. Ich bin sogar immer noch bereit dafür zu zahlen.“

Snowcat seufzte, „Aber ich sagte ihnen doch bereits, wir haben das Artfakt nicht mehr. Es wurde inzwischen übergeben und wir sind jetzt nur noch unterwegs, um unseren Kollegen in Sicherheit zu bringen.“

Snowcat erkannte in Tintagels Augen, dass er ihr glaubte oder ihr zumindest gerne glauben wollte, aber er war viel zu sehr Profi, um sich davon beeinflussen zu lassen. Der Elf überlegte kurz und meinte dann, „Dann lassen sie uns den Wagen und sie alle durchsuchen und wenn sie es wirklich nicht haben, werden wir gehen.“

Doc verzog das Gesicht und machte ein abfälliges Geräusch.  

Snowcat übersetzte dies in, „Das kann ich nicht zulassen. Sie könnten sonst was über uns erfahren.“

Tintagel tat als überlegte er angestrengt, „Gut, eine Möglichkeit kann ich ihnen noch anbieten, ich befrage sie und überprüfe mit einem Zauber, ob Sie die Wahrheit sagen.“

Das war zwar ein nettes Angebot, aber keine gute Idee, da man einen Zauber nicht belügen konnte, also antwortete Snowcat. „Auch das geht nicht. Ich kann nur schwer feststellen, welchen Zauber sie einsetzten.“ Sie seufzte herzzerreißend, „Ich hatte wirklich einen langen harten Tag, wenn Sie mir jetzt nicht einfach glauben können, dann wird das wohl auf einen weiteren Kampf hinauslaufen.“ 

Tintagel machte ein Zeichen und seine 10 Männer traten aus ihren Verstecken, das war eine deutliche Ansage.

Snowcat sah Tintagel fest in die Augen, „Sollte mir dabei wirklich etwas passieren und sie das Artefakt dann nicht finden können, bedauern sie hoffentlich, dass das für Nichts und wieder Nichts geschehen ist.“

Snowcat hatte genau aufgepasst und dabei tatsächlich ein Schlucken, sogar ein richtiges Zögern bei Tintagel bemerkt, oh ja, er würde es bedauern und nicht nur dies, er würde es tatsächlich bevorzugen, sie nicht zu verletzen. Dennoch riss er sich zusammen und seine Gesichtszüge verhärteten sich. 

Er setzte gerade zu einer Erwiderung an, als das Geräusch eines fürchterlich knatternden Motors an ihre aller Ohren drang. Ein alter Pick Up holperte über die dunkle Strasse, ignorierte die bewaffneten Männer an einer Seite und fuhr einfach an ihnen vorbei. Eine männliche Stimme rief auf Englisch, „Ich hab mich verfahren. Vielleicht kann mir einer von euch helfen?“

Tintagel sagte deutlich erzürnt, „Verschwinde, du gerätst hier in was rein, was dir nicht gut bekommen wird.“ Als der zerbeulte Wagen weiter auf sie zufuhr, langsamer wurde und anhielt, brodelte Tintagel vor Wut, „Hau ab!“

Snowcat kam an dem Neuankömmling irgend etwas bekannt vor, sie kannte die Stimme zwar nicht, aber diese Sprachmelodie erinnerte sie an jemanden ganz Bestimmten. 

TriXhot fragte, „Was soll das jetzt?“

„Abwarten.“, war Docs kurze Antwort.

Die Tür des Pick Ups öffnete sich und aus dem Dunkeln schälten sich ein paar Beine in Jeans und Cowbowstiefeln. Selbst wenn der Elf, der des weiteren ein T-Shirt und eine Lederjacke mit Pins darauf trug, jetzt nicht wieder mit der für Snowcat bekannten Stimme gesprochen hätte, hätte sie gewusst, um wen es sich dabei handelte. Sie musste einen Freudenschrei unterdrücken und sagte Doc non verbal bescheid, dass es sich bei Harlequin um den Auftraggeber handelte. 

Doc gab das umgehend an das Team weiter und wies alle an, sich völlig ruhig zu verhalten. 

Noch hielt Harlequin sein Rollenspiel aufrecht. Er ignorierte Tintagel, ging mit einer Landkarte aus Papier auf Snowcat zu und meinte, „Ich suche den Vision Quest Theme Park. Kannst du mir da weiter helfen?“

Snowcat lächelte bezaubernd und meinte, „Dazu müssen Sie einfach wenden und der Strasse nach Calgary folgen.“ Sie deutete unauffällig auf den Eimer mit dem Lebendköder, wenn Harlequin den jetzt einfach mitnahm, konnte sie den Zauber ,Wahrheit erkennen‘ zu lassen und sie alle würden hier ohne Kampf weg kommen.

Harlequin lächelte sie an und löste in Snowcat ein wohliges Schaudern aus. Dann sagte er mit leichter Verzweiflung in der Stimme, „Aber von dort komme ich doch gerade, bist du dir sicher?“

Tintagel verlor die Geduld. „Hey, verschwinde von hier, du Freak! Misch dich nicht in fremde Angelegenheiten ein!“

Harlequin versteifte sich, nahm den Kopf ein Stück weit nach unten und drehte sich dann langsam um. Sein geschminktes Gesicht grinste bösartig und irgendwie wirkte das Weiß plötzlich leicht grün und die roten Karos und sein rotes Haar schienen ein wenig zu glühen, als er den Kopf wieder hob und sich sich Tintagel zuwandte. Er starrte den Paladin einen Moment lang an und bemerkte dann das Schwert, dass dieser bei sich trug. Alles diabolische verschwand aus seinem Gesicht und mit schon beinahe kindlicher Freude in der Stimme fragte er, „Oh ein Schwert, ist das nur Zierde oder kannst du damit auch umgehen?“ Harlequin fasste sich an die Hüfte und zog aus dem Nichts ein Schwert hervor. „Wie wäre es mit einem kleinen Duell?“

Tintagel war für einen Moment lang so verblüfft, dass er nichts erwiderte. Snowcat erahnte, wie es in im arbeitete, dann entschied er offenbar, dass es besser sei, abzuwarten.

Harlequin sah ihn belustigt an und steckte das Schwert wieder ins Nichts zurück. „Während du noch überlegst, kümmere ich mich um etwas Wichtiges.“ Beiläufig griff Harlequin nach dem Eimer mit dem Köder, in dem sich auch das Artefakt befand, stellte ihn auf die offene Ladefläche des Pick Up‘s, holte ein Strauss Rosen hervor und kehrte dann zu Snowcat zurück. „So viel Zeit muss sein.“, sagte er lächelnd, als er Snowcat die wunderschönen, duftenden und entdornten Rosen überreichte. Dann beugte er sich vor um sie leidenschaftlich für einige Sekunden zu küssen. 

Snowcat lächelte glücklich und flüsterte, „Ich freue mich, dich wieder zu sehen, My Knight.“, dann schürzte sie noch einmal verträumt die Lippen. 

Als Harlequin sich im Anschluss wieder Tintagel zuwandte, war der grünlich-diabolische Schimmer in sein weißes Make Up zurück gekehrt. Sein Ton klang überheblich, „Du wärest eh hoffnungslos unterlegen. Du hast gehört, was die Lady vorhin zu dir gesagt hat Tintagel, sie hat das Artefakt nicht mehr. Es ist an der Zeit für dich zu gehen. Kehre zurück zu Lugh und erzähl ihm, dass du gescheitert bist!“

Tintagel zog wütend die Augen zusammen und zischte, „Ich glaube, du schätzt das Kräfteverhältnis falsch ein!“

Harlequin schüttelte den Kopf und sagte langsam und deutlich, „Nein, das tue ich nicht!“, seine Worte hatten sehr bedrohlich geklungen, nun fuhr er etwas leiser fort, „Aber ich will es dir einfacher machen.“ Harlequin stieß einen Pfiff aus. 

Fünf Drakes zeigten ihre Köpfe und blickten vom dem Dach herab, auf dem kurz zuvor noch einer von Tinatgels Scharfschützen gelegen hatten. Bei einem der Drakes handelte es sich um Trouble, wie Snowcat sofort erkannte. Außerdem tauchte kein geringerer als Liam am Dachrand auf und winkte zu ihnen herunter. 

Tintagel blickte leicht verbittert drein.

Harlequin meinte, „So und nun hast du genug von der Zeit der Lady verschwendet. Ihr zieht euch jetzt zurück. Du darfst später noch mal wieder kommen, um deine Gefallenen und Verwundeten einzusammeln.“

Tintagel zögerte kurz, nickte dann aber und gab seinen Männern ein Zeichen, worauf hin sie sich langsam und wortlos rückwärts zurück zogen, die Waffen weiter im Anschlag.

Snowcat überlegte noch, ob sie ein paar persönliche Worte an Tintagel richten sollte, entschied sich aber dagegen. Nachdem Harlequin sie geküsst hatte, wäre das unangemessen gewesen. 

Sugmani und Liam begrüßten sich kurz, nachdem der Ire vom Dach herunter gekommen war. Dann kam Liam zu Snowcat rüber und umarmte sie fest. 

Die gesamte Zeit die sie dazu brauchten ihre eignen Verletzten, -Butcher, Tuareg, Average und etwas weniger schwer, Doc,- zu behandeln, kreisten die Drakes über der Szenerie. 

Snowcat hatte sich zuerst um Butcher gekümmert, da er nicht mehr bei Bewusstsein gewesen war. Nach der Behandlung machte er sich unauffällig daran, in eine Seitengasse zu verschwinden. Snowcat verhalf ihm mit geschicktem Smalltalk dazu für einige Minuten ungestört zu bleiben. Natürlich hoffte sie, dass Tintagel später nicht die richtigen Schlüsse aus dem Ergebnis ziehen würde.

Zu Snowcat Überraschung ging Harlequin zu Sugmani hinüber und umarmte sie herzlich. Die alte Orkin beäugte ihn grinsend und meinte dann, „Du bist aber ganz schön alt geworden!“

Er reagierte darauf mit einem Lachen, welches Snowcat bisher selten bei ihm gesehen hatte. „Dir sieht man die letzte Jahren dafür überhaupt nicht an, du bist schön und stark wie eh und je. Wie lange ist es jetzt her Suggi? 20 Jahre?“ 

Sugmani schüttelte den Kopf, „Nee, weniger, das war kurz nach der Geburt meines zweiten Wurfs, also irgendwas um die 15 Jahre.“

Interessant, die beiden kannten sich also schon richtig lange. Als Butcher wieder zurück war, rief Snowcat zum Aufbruch. 

Harlequin fragte, „Möchtest Du vielleicht bei mir mitfahren Snowcat?“

Snowcat wog ihren Kopf keck hin und her und meinte dann, „Ja, warum eigentlich nicht.“ Natürlich würde der alte Pick Up während der nächsten 900 km weit aus weniger Komfort bieten, als der Rolls, aber Harlequins Gegenwart würde das aufwiegen, dessen war sie sich sicher. Sie brachte die Rosen noch schnell in den Prarie Cat und stellte sie dort in eine Vase.

Liam war mit seiner Blitzkrieg hier und fuhr voraus. Die Drakes folgen entweder fliegend oder hielten sich an dem Wohnmobil fest, um sich mitziehen zu lassen. 

In Pick Up flocht Snowcat ihr langes schneeweißes Haar zu einem seitlichen Fischgräten-Zopf und genoss das Gefühl von Sicherheit eine zeitlang schweigend. Dann fragte sie unvermittelt, „Sag mal, weißt du, ob es in dieser Gegend Wildtiere wie Bären oder Wölfe gibt, die sich bis in die Städte wagen?“

Gegen 9.00 am 2.8.2072 erreichten sie den Vision Quest Themepark am Lake Louise. Im Hotel des Vergnügungspark hatte ,Mr.Quinn‘ 10 Zimmer für sie reservieren lassen. Average, Butcher, Doc, Mystère, Starbuck, TriXhot, Sugmani, FTW und Tuareg checkten ein, während Snowcat mit Liam, und Harlequin zu Bootssteg hinunter ging, um mit dem Boot bis zu der anderen, privaten Seite des Lake Louise nach ,da‘ zu schippern, wo Assets seinen Sitz und sein Trainingsgelände hatte.  

Blackstone flog mit Trouble und den anderen Drakes vor. 

Als sie mit den Boot anlegten, wurden sie von Quicksilver aka Ryan Mercury und Azadey in ihren metamenschlichen Gestalten empfangen. Ohne zu zögern ging Snowcat zunächst auf Ryan zu und umarmte ihn. „Ich hätte vor ein paar Tagen wohl nicht erahnen können, dass ich so schnell wieder hier sein würde, aber ich freue mich, dich wieder zu sehen.“

Auf Azadeys Gesicht zeichnete sich ein wechselhaftes Minenspiel ab, welches jedoch nur so lange anhielt, bis Snowcat auch die Frau umarmte, „Danke dass ihr mich empfangt.“

Mercury lächelte leicht, „Ich hatte doch gesagt, dass du jederzeit wiederkommen kannst.“

Liam und Harlequin begrüßte er mit Handschlag.

„Was ist mit Blackstone?“, fragte Snowcat.

„Der ist mit den anderen auf dem Platz neben dem Haupthaus, ich hab noch nicht mit ihm gesprochen. Wir wollten noch damit warten, bis du dabei bist.“, erklärte der Kopf von Assets.

Sie schlenderten zum Platz.

Ryan Mercury kam ohne Umschweife zur Sache, so wie es seine Art war, „Okay Blackstone, wir, Assets Inc, machen dir folgendes Angebot. Du kannst Mitglied bei uns werden. Das bindet dich praktisch im Nachhinein an Dunkelzahn und nimmt dich vom ,Markt‘, was andere Drachen angeht. Assets würde dich zu UC abstellen, so dass du weiter mit ihnen arbeiten kannst. Wir bringen dir hier alles bei, was nötig und möglich ist. Im Gegenzug kommst du immer mal wieder her und hilfst uns dabei die unerfahrenen Drakes in anderen Bereichen auszubilden. Es kommt nämlich nur sehr selten vor, dass ein frisch erwachter Drake ein erfahrener Runner ist. Wenn du das Angebot nicht annehmen möchtest, dann wird man dir hier nur beibringen, wie das mit dem Hin- und Herwandeln funktioniert. Dafür schuldest du uns dann einen Gefallen. Danach trennen sich unsere Wege. Ich glaube Liam wird dir dann schon allein wegen Snowcat dennoch ein Daypack und eine Drake-Rüstung geben, aber das war es dann. Du hast natürlich Zeit für deine Entscheidung.“

Blackstone antwortete sofort, „Da muss ich nicht lange überlegen. Ich nehme das Angebot Mitglied bei Assets Inc zu werden gerne an.“

Ryan schien sich darüber zu freuen, „Gut, alles weitere klären wir dann, wenn du das mit der Gestaltwandlung beherrschst.“ Er wandte sich Snowcat zu, „Was ist mit Dir?“, er ließ die Frage absichtlich einen Moment offen im Raum schweben und ergänzte sie erst nachdem Snowcat nicht darauf einging, „Möchtest du zumindest so lange hier bei uns bleiben?“ 

Snowcat nickte, „Wenn das möglich ist, ja sehr gern, danke.“

„Na wie gut, dass wir hier schon ein Zimmer für dich hergerichtet haben.“ Ryan sah zu Harlequin, „Mit dir hatte ich jetzt weniger gerechnet. Magst du auch noch bleiben?“

Harlequin nickte, „Ich bin eben immer für eine Überraschung gut. Ja, ich bleib noch. Aber du brauchst mir kein Extra-Zimmer herzurichten. Snowcat nimmt mich bestimmt bei sich auf, wenn ich frage.“

Die Aussage, sie hätten hier genug Zimmer, stand Quicksilver ins Gesicht geschrieben, aber er besann sich eines Besseren. 

Trouble rief Snowcat fröhlich zu, „Hey, dann können wir ja wieder zusammen trainieren, wenn du magst.“

Sie nickte, „Ich freu mich schon darauf.“

Ein wenig später trat Snowcat im Bademantel und mit Handtuch um den Kopf aus der Dusche, das Zimmer war sicher weniger luxuriös, als die Zimmer drüben im Hotel, aber sie mochte den Geruch und den Ausblick. Sie hätte um nichts in der Welt mit den anderen drüben tauschen mögen. Harlequin stand am Fenster und sah Blackstone beim Training mit dem Drachen Rainwalker zu. Sie trat zu ihm, umarmte ihn von hinten, schmulte nach unten und lehnte ihren Kopf an Harlequins Schulter an.

„Na Liebste, geht es dir gut?“, fragte er in sanftem Tonfall. 

Sie schmiegte sich eng an ihn, „Ja, My Knight. Es könnte kaum besser sein.- Wie macht Blackstone sich?“, fragte sie dann.

Harlequin zuckte ganz leicht mit den Schultern, „Hmm? Er ist immer noch in seiner Drakegestalt und ich bin mir nicht sicher, ob er überhaupt einen Feueratem hat. Was da rauskommt, reicht kaum für ein Streichholz, aber das wird schon.“ Er drehte sich zu ihr um.

Snowcat hob den Kopf, um ihn zu küssen, wobei sich das Handtuch von ihrem Haar löste und zu Boden fiel. Nach einer Weile fragte sie hauchend: „Wie wäre es, wenn wir ihm noch eine oder zwei Stunden Zeit geben und seinen Fortschritt dann noch mal beurteilen, My Knight?“

Harlequin strich Snowcat zärtlich über das Gesicht und machte sich mit seiner anderen Hand bereits am Knoten ihres Gürtels zu schaffen, „Das ist ein ganz ausgezeichnete Idee Liebste.“

Einige Zeit später lag Snowcat mit leicht erhobenem Oberkörper im Bett in Harlequins Arm und fuhr mit ihrem Zeigefinger zärtlich und verspielt über seine nackte Brust und malte ein imaginäres Bild. Sie umkreiste dabei mehrmals die kleine Narbe links dicht neben seinem Herzen. Es mochte vielleicht merkwürdig klingen, aber das kleine blasse Ding, das irgendwie selbst wie ein kleines stilisiertes Herz aussah, war Snowcat Lieblingsnarbe. Sie hatte ihn noch nicht danach gefragt, wie es zu dieser Narbe gekommen war, aber sie stellte sich selber gerne vor, dass sie von eine Frau stammte, die ihm einst sein Herz gebrochen hatte und dass sie selbst den immer noch existierenden, wenn inzwischen auch ebenfalls verblassten Schmerz irgendwann völlig zu heilen vermochte. Es gab nämlich Momente, in denen Snowcat in Harlequin eine Menge tief Verborgenes spüren konnte. So tief und dunkel, dass es einem schwarzen Loch glich. Das klang alles vielleicht ziemlich albern, aber alberne Gedanken waren unter Verliebten weit verbreitet und sie war sich inzwischen sicher, ziemlich verliebt in Harlequin zu sein. Vielleicht würde daraus eines Tages sogar mehr werden. Irgendwann. Selbstverständlich teilte sie diese Gedanken mit niemandem.

Harlequin hob zart ihr Kinn und sah ihr tief in die Augen, „Ich wollte dir noch ein Lob aussprechen, Liebste.“

„Etwa für die zuvor vergangene Zeit eben, My Lord?“, fragte sie im neckischen Ton.

„Nein, das Lob könnte selbst ich nur schwer in Worte fassen, obwohl es mir wahrscheinlich irgendwann grandios gelingen würde. Ich wollte dich für die Idee loben, den Shroud Of Shadows in einem Eimer voll lebender Köder zu transportieren.“

„Oh, dafür. Schön, dass Ihr es bemerkt habt, My Lord. Ich glaube allerdings, dass ihr mir auch das andere Lob eines Tages vortragen müsst.“

Harlequin hob spöttisch eine Augenbraue, „So muss ich das. Und warum muss ich das wohl?“

Ein lauter Jubelschrei aus Blackstone Kehle, der durch das offene Fenster zu ihnen hallte, ersparte Snowcat die Antwort. Er hatte es also geschafft, wieder seine zwergische Gestalt anzunehmen. 


❅❅❅


Average geht bereits zum dritten Mal zu diesem Barbecue-Buffet und holt sich Nachschlag. An dem Ess-Tempo kann sich sogar manch junger Ork ne Scheibe abschneiden. Das Essen ist aber auch lecker. Starbuck, Butcher und TriXhot haben sich schon vor ner halben Stunde aus unserer Runde verabschiedet. Sie wollten erst zum See und dann ne Runde in den Unterhaltungspark und dort das eine oder andere Programm ausprobieren. Das Kennerauge in mir entdeckt zwischen der niedlichen TriXhot und Starbuck Kisten-Potenzial. FTW sieht noch mitgenommen aus, genießt das Essen aber dennoch. Wenn er satt ist, gehört er aber ins Bett zu Erholung. Der eine oder andere Verband muss auch erneuert werden. 

Dieser Tuareg in seinen Roben zieht mehr merkwürdige Blicke auf sich, als ein schwer-bewaffneter, nackter Elf in einer Kneipe im Orkuntergrund. Mit dem werd ich schlecht warm, ist mir zu viel Elf in dem Elf, was er anhat, ist mir aber egal. Auch was er nicht anhat natürlich.

Hab mich vorhin gefreut Harlequin, die alte Socke, wieder zu sehen. Der ist immer noch genauso freaky wie früher. Ich hab ihn sogar schon mal mit der einen oder anderen Frau abhängen sehen, aber Snowcat scheint es ihm irgendwie besonders angetan zu haben. Mütter und erst recht Großmütter haben ein Gespür für so was. Wundert mich eigentlich ein bisschen. Ja, sie ist schön, aber die alte Socke legt auf solche Äußerlichkeiten keinen Wert. Die Kleine muss also noch was anderes an sich haben. Vielleicht krieg ich ja noch raus, was das ist. Was ich mit Sicherheit aber nicht mehr erlebe, ist, ob sich zwischen der alten Socke und der Schneekatze war Ernsthaftes entwickelt. Die Elfen brauchen für so was einfach viel zu lange. 

Doc und Mystère werfen sich Bälle zu und spielen, ,Horch Sugmani aus.‘ Das machen sie gut. Ich mach‘s ihnen aber auch nicht schwer, weil ich ja gerne was erzähl. Wenn man nichts erzählt, kann die Jugend auch nichts lernen. Außerdem wende ich beim Ausfragen Sugmanis Spezialtaktik an, ,Erzähle so viel, bis sie nicht mehr wissen, was wichtig ist und was nicht.‘ Obwohl ich glaub, dieser Doc kann sehr wohl einfach zuhören und Wichtiges und Unwichtiges von einander trennen. 

Jetzt fragt Doc, „Du kennst Harlequin also von früher Sugmani? Wie ist er denn so?“

„Kann man bei dem nie so genau sagen, der wechselt seine Stimmung öfter als andere Elfen.“ Ich gähne. Zeit das Thema zu wechseln, Doc versteht.

„Danke für Deine Hilfe. Wir schulden dir was dafür“, meint er. 

Ich wink ab, „Schulden tust du mir erst was, wenn ich deinen knackigen Hintern zum dritten Mal von den Toten zurück geholt habe. Bis dahin ist alles ,all inklusive‘. Bär und so, verstehst Du?“

Doc versteht, na klar und Mystère horcht auf, wenn‘s um Magie geht, dann will er alles wissen. Über Magie erzähl ich Mystère gerne was. Wenn man der Jugend nichts erzählt... naja, das wisst ihr ja inzwischen. 

Schon am Abend kommt Liam von drüben zurück, allein, ohne Snowcat, Harlequin und Blackstone. Wir setzten uns zusammen und trinken ein paar Bier. Ich erzähl ihm, dass es mir wirklich gefallen hat, wieder mal auf nem Run zu sein und das war ja ein Run im wahrsten Sinn des Wortes. Als Starbuck und der Rest der Bande aus dem Park zurückkommen und Starbuck Liam sieht, kommt er gleich zu uns an den Tisch. 

„Kann ich dich mal sprechen?“, fragt er.

Liam nickt und macht keine Anstalten von hier wegzugehen. Wir haben kaum Geheimnisse vor einander, aber das kann Starbuck nicht wissen. Dennoch fährt er fort, „Snowcat hat erzählt, dass ihr euch um Cerberus gekümmert habt. Wie schätzt du das ein? Was hat meine Begegnung mit ihm nun für Folgen?“

„Schwer zu sagen. Was den Drake angeht, wird die Sache erledigt sein, aber Ceberus weiß jetzt wer du bist. Er wird sich umhören und weiter ein Auge drauf haben und wenn er glaubt, dass du was hast oder weißt, was ihn interessiert, wird er nicht zögern, sondern dich schnappen lassen. Aber bei Drachen weiß man eben nie, wer kann die Motive da schon kennen.“

Starbuck nickt ernst und dann fragt er mich, „Und? Kommst du weiter mit uns mit oder war das ne einmalige Sache? Danke übrigens.“

Ich überleg ne Weile. „Auf jeden Fall werd ich euch Pinkskins noch dabei helfen die Präriekatze runter nach Seattle zu bringen. Vielleicht bring ich unterwegs Butcher noch einen Zauber bei, wenn er was zum Tauschen hat. Und dann, mal sehen, es lohnt sich im meinem Alter nicht mehr besonders langfristige Pläne zu machen und mit langfristig mein ich jetzt eine Zeit, die Orks darunter verstehen, also mehr als zwei bis drei Wochen.“

Genauso ist es nämlich.

Hoka Hey!


❅❅❅


Blackstone hatte sich in ungewohnt legere Klamotten geworfen. Er setzte sich neben Snowcat an den Steg, die gerade ihre Füsse ins eiskalte Wasser des Sees gesteckt hatte. Sie trug ein bodenlanges weißes Sommerkleid mit schwarzen Streifen, das links einen Ärmel hatte und rechts Schulterfrei war. Die Streifen liefen schräg über den Oberkörper und fielen dann entlang des weiten Rockes senkrecht zu Boden. 

Die Sonne war bereits untergegangen. Snowcat sah nicht zu Blackstone und sagte nur, „Wir beide also.“

„Yep.“

Sie stupste ihn an, wieder ohne hinzusehen, „Du musst an deinem Timing arbeiten.“

„Yep!“

Snowcat sah Blackstone nun an und lächelte. Er zögerte kurz und sagte dann, „Wenn ich jetzt öfter mal hier bin, dann kann ich aber nicht die ganze Zeit auf dich aufpassen.“

Sie nickte, „Stimmt, es sei denn natürlich, ich bin auch gerade hier. Was durchaus sein kann.“

„Worauf ich hinaus will ist, dass du dann auf dich aufpassen musst und keine Dummheiten machen darfst. Ich kann dir nämlich leider keine Karte geben, so wie ich sie für den Notfall von Harlequin bekommen habe.“ Er zog eine Spielkarte aus Papier aus der hinteren Tasche seiner schwarzen Jeans. Ein Joker, den der Kopf eines mittelalterlichen Narren mit rot-weißer Schellenkappe zeigte. 

Snowcat sah die Karte an und meinte, „Ah-ha.“

„Damit kann ich Harlequin im Notfall irgendwie erreichen, ich weiß zwar nicht wie das geht, aber es geht.“, erklärte der Zwerg.

Sie grinste, „Das ist also eine Telefonkarte. Und warum in aller Welt, hast du die in Québec nicht benutzt?“

Er zuckte mit den Schultern, „Na weil sie da auch in meiner Tasche war und als ich in dann wieder ran gekonnt hätte, hatten wir doch alles ganz prima alleine im Griff.“

Womit er irgendwie Recht hatte. Es kommt eben immer darauf an, wie man die Geschichte erzählt.


                                                             UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

                              UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See!


Ob Sugmani noch mal auf einen Run geht, wen UC fest bei sich auf nimmt, ob sie es jemals wieder mit Cerberus oder dem Team aus Infizierten zu tun bekommen, was die Runner in Zukunft so erwartet und ob Tinatagel Snowcat trotz allem noch zum Essen gehen einlädt, wird demnächst hier zu lesen sein. Schau also bald mal wieder rein, omae!

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*