Teil 5

5

Gegen frühen Nachmittag des nächsten Tages saß Snowcat nach einem ausgiebigen Bad auf der Fensterbank und genoss eine Tasse guten Kaffee mit Milchschaum im Farbenspiel des herein scheinenden Lichts. 

Wie fast immer, wenn sie hier saß, gesellte sich Katze zu ihr. „Bekomme ich etwas von dem Milchschaum ab, Elfenmädchen?“

„Gerne doch Katze!“ Snowcat hielt Katze die große Tasse hin und kraulte sie am Kopf während sie daran schleckte.

Anschließend kuschelte sich Katze gemütlich in Snowcats Schoß zusammen und schnurrte: „Und Elfenmädchen, hat die der Job gestern Nacht Spaß gemacht.“

„Ja, hat er Katze. Er war ein bisschen aufregend, aber nicht zu gefährlich und weil wir in einer Nacht fertig waren, war es irgendwie schnell verdientes Geld. Außerdem ist das Team ganz nett. Bis auf diesen Clicks, der ist irgendwie... hässlich.“

„Und weil er hässlich ist, magst du ihn nicht Elfenmädchen?“

„Naja, nicht nur. Aber sagen wir mal so, sein Aussehen sorgt nicht gerade dafür, dass ich ihn mehr mag. Eigentlich ist er mir egal. Würde es dich denn stören, wenn ich jemanden weniger mag der hässlich ist, als den, der hübsch ist Katze?“

„Nein, Elfenmädchen, es stört mich nicht, wenn du jemanden wegen seines Aussehens weniger magst. Es würde mich allerdings stören, wenn du deshalb jemanden für wertloser hältst. Immerhin ist dieser Clicks doch magisch und ich finde, damit ist er mehr wert, als so mancher aus deinem großen Rudel. Egal wie hübsch der auch ist. Er hat doch das Talent, oder?“

„Ja Katze, hat er. Ich glaube, er folgt Hai.“

„Siehst du, Elfenmädchen, Hai hat ihn für würdig erachtet. Dann solltest du das vielleicht auch!“

„Ich halte ihn doch auch nicht für unwürdig. Eben nur für hässlich. - Aber Moment mal Katze, bist du nicht die, die  sonst immer darauf besteht, wie unglaublich wichtig es ist, dass man ständig auf sein Äußeres und seine Wirkung auf andere achtet?“

„Ja und ich finde das auch besonders wichtig. Ich sage aber auch, dass Hai ihn nun mal ausgewählt hat und das solltest du respektieren. Außerdem kann ja nicht jeder immer so ein gutes Näschen haben wie ich, mein liebes Elfenmädchen.“

Snowcat lächelte sanft und kuschelte sich gemütlich in den Berg von Kissen, zufrieden schloss sie die Augen. „Da hast du Recht Katze.“

Auch Katze kuschelte sich in Position, schon fast eingedöst meinte sie noch: „Natürlich habe ich Recht.“, sie gähnte, „Ich habe immer Recht, Elfenmädchen!“


Der folgende Abend verlief ganz nach Plan. Sie trafen sich um 19.00. Die drei Männer waren wieder in Starbucks Auto gekommen. Snowcat und Craven fuhren heute hingegen nur auf einer Maschine, der von Craven.

Snowcat hatte ihren gestern getragenen Catsuit gegen Lederhose, Korsage und Mantel, komplett in schwarz, eingetauscht und ein wenig mehr Make-up aufgelegt, extrem schwarz getuschte Wimpern mit neonblauen Spitzen als Highlight. 

Craven trug zu seiner Lederhose ein dunkelgrünes, fast schwarz wirkendes T-Shirt,  mit metallenen Effekten. Das Outfit von Duke und Starbuck glich ihrem gestrigen aufs Haar, obwohl Snowcat sicher war, dass Dukes heutiger Anzug einen etwas anderen Schnitt hatte.

Clicks trug zur Abwechslung einen dunkelgrauen Taucheranzug mit schmalen, gelben Seitenstreifen.  

Zunächst genossen sie Pasta bei Giorgio, einem weiterem Mafia-nahen Restaurant in Puyallup in dem Snowcat und Craven gerne aßen. Giorgio war wie immer erfreut die beiden zu sehen und aufs Beste um ihr Wohlbefinden bemüht. 

Satt und zufrieden fuhren sie zum Mano à Mano, einer vergitterten Strassen-Kampf-Arena der übelsten Sorte, in der in den unterschiedlichsten Kampfsportarten blutige Kämpfe ausgetragen wurden auf die man wetten konnte. Clicks wollte nicht selbst kämpfen. Er wollte nur wetten, was er auch fleißig tat. 

Snowcat war die untere Etage für das „normale“ Publikum viel zu schmutzig und deshalb verschaffte sie sich mit viel Charme am südländisch aussehenden Türsteher vorbei, Zugang zur VIP-Ebene. Dort wurde sie zu Champagner eingeladen und gewann beim Wetten 1000 New Yen. Als die Angebote der anwesenden Teure-Anzug-Träger-mit-megaviel-New Yen eindeutiger wurden, kehrte Snowcat zu ihren Freunden zurück. Clicks seinerseits hatte beim Wetten kein Glück gehabt und wirkte kurze Zeit niedergeschlagen.

Dann ging es weiter ins Underworld. Starbuck versuchte zwar noch, die anderen zu überzeugen nochmals ins Court zu fahren, er hatte anscheinend Gefallen an Larissa gefunden, aber da Snowcat unbedingt Tanzen wollte, wurde er auf den morgigen Samstag vertröstet. Damit war er einverstanden, zumal das bedeutete, dass sie alle morgen wieder  gemeinsam  ausgehen würden.

Snowcat war wie immer gerne im Underworld. Die Stimmung war ausgesprochen gut und selbst Clicks schien sich irgendwie zu amüsieren. Snowcat versuchte herauszufinden, auf welchen Typ von Frauen Starbuck so stand und kam schnell zu dem Schluss, dass er wohl Elfen bevorzugte. 

Obwohl sie sich erst seit etwas mehr als 24 Stunden kannten, schien Snowcat sich vor allem mit Duke gut zu verstehen.

In einer Tanzpause bestellten sie eine Flasche Whisky und Clicks wollte wissen: „Wer bezahlt die?“

Duke sagte: „Ich, wieso?“

„Nur so. Ich hab halt net so viel Kohle, ich kann mir sone teure Pulle nicht leisten.“

Craven verzog das Gesicht. „Häh? Du hast doch gestern erst 3K gekriegt und da hast du heute schon Probleme?“

„Naja, son Mann hat halt seine Ausgaben.“

Craven spitzte die Lippen und rümpfte die Nase. „Verstehe, hast die Kohle für ne Nummer mit ner Frau ausgegeben. Aber da muss ich dich enttäuschen, da hast du dich übers Ohr hauen lassen. In Loveland stehen hunderte von Nutten rum, die es auch dir für nen Fuffi,“ nun blickte er Clicks von oben nach unten an, „na gut, für nen Hunni besorgen.“

Clicks widersprach: „Nein Craven, im Gegensatz zu dir, braucht nicht jeder jeden Tag Sex und nicht jeder muss dafür bezahlen. Ich hatte einfach meine Ausgaben.“

„So, so“, Craven blickte überlegen drein, „Und genau da liegt auch dein Problem, du glaubst fälschlicher Weise, dass du keinen Sex brauchst. Wahrscheinlich wärst du viel lockerer, wenn du gelegentlich mal Sex hättest.“

Clicks schüttelte den Kopf.

„Auf jeden Fall zahlt Duke die Flasche, und da kannst du dann was abhaben.“, Craven goss jedem ein Glas ein. Dann sagte er fröhlich: „Sineáh oder Prost, ganz wie es euch beliebt.“ Nach dem sie ausgetrunken hatten, fragte Craven nett lächelnd: „Du sag mal Locke, jetzt ist doch nach dem Run, oder?“

Clicks zögerte, antwortete dann aber: „Jaah?“

Cravens Gesicht wurde schlagartig ernst. Er stand auf, er hatte immer noch seinen Mantel an, ging um den Tisch und baute sich groß und breit vor Clicks auf: „Was ist Clicks, wollen wir das gleich hier klären, oder wollen wir raus gehen?“

Clicks zuckte mit den Schulter: „Ich wüsste nicht, was er überhaupt zu klären gibt?“

Craven zog bedrohlich die Augenbrauen zusammen und bleckte die Zähne: „Also hier! - Du weißt nicht was es zu klären gibt. Willst du mich verarschen? Du hast Snowcat die Tür vor der Nase zugeschlagen und riskiert sie zu verletzen und...“, seine Stimme hatte einen äußerst harten Unterton angenommen, „sag jetzt nicht, du hast sie nicht gesehen oder sonst nen Müll. Das nehm ich dir eh nicht ab.“

Duke blickt Clicks erwartungsvoll an, es war ihm anzusehen, dass er das gestrige Verhalten von Clicks ebenfalls unangebracht fand.

Clicks seufzte: „Mach ich ja gar nicht. Würde es was nützen, wenn ich sage, es tut mir leid?“

Craven schnaufte leise: „Ja, aber nicht bei mir. Du musst dich bei Snowcat entschuldigen.“

Clicks stand auf, da Craven keinen Millimeter Platz machte und sich in aller Seelenruhe eine Zigarette anzündete, musste er sich vorsichtig an ihm vorbeischlängeln, um ihn nicht zu berühren oder gar zu schubsen. Clicks sah dabei zwar etwas ungeschickt aus, schaffte es aber. Als sich die beiden dicht an dicht gegenüber standen, blies Craven ihm Rauch ins Gesicht. Doch Clicks lies sich nicht aus der Ruhe bringen. Gefasst ging er zu Snowcat und sagte, so freundlich er nach der Reizung noch vermochte: „Snowcat, es tut mir leid, dass ich dir gestern die Tür vor der Nase zugeschlagen habe.“

„Gut, danke. Ich nehme die Entschuldigung an.“ Snowcat lächelte.

Alle Anspannung wich mit einem Mal aus Cravens Körperhaltung, er streckte lässig seine Schultern, schüttelte seinen Mantel zurecht und sagte dann: „Schade... aber so ist die Sache auch erledigt.“ Er warf Snowcat sein wölfisches Grinsen zu, „Komm mein süsses Herz, lass uns den Leuten heute wieder mal zeigen, wie man wirklich aufregend tanzt.“


Ungefähr zu selben Zeit am nächsten Abend warteten Snowcat und Craven an Cravens Bike gelehnt an einer Strassenecke in Loveland auf die anderen. Wie sie es Starbuck versprochen hatten, wollten sie heute nochmals ins Court. Zur Feier des Tages, des Samstages, hatte Snowcat ihre Leder-Hotpants angezogen. 

„Meinst du, sie schaffen es ohne uns bis hier?“ fragte Snowcat besorgt.

„Klar, Five macht das schon, der ist zwar nur halb so groß, dafür aber doppelt so clever.“ Craven schnippte seinen Zigarettenstummel direkt in eine Pfütze.

„Aber ist er auch clever genug die Naivität von Starbuck und das schlechte Benehmen von Clicks zusammen auszugleichen?“

„Ich hoffe doch, aber falls ihm das doch zu viel ist, hab ich vorsichtshalber den heutigen Patrouillen in der Gegend die Beschreibung von Starbucks Karre gegeben.“

Snowcat küsste ihn: „Du bist soo umsichtig.“

Er strich ihr zärtlich eine Strähne aus dem Gesicht und legte sie hinter ihr Ohr. „Ja, aber ich hab keine Lust jedes Mal so‘n Aufstand zu machen, und da Starbuck auf Elfen steht, werden wir seinem Wagen einen passenden Anstrich verpassen lassen. - Da kommen sie.“

Gemeinsam fuhren sie zum Court. Diesmal parkten Snowcat und Craven nicht so dicht an Starbucks Auto. Craven fragte Starbuck: „Kann ich mal die Schlüssel zu deiner Karre haben Einstein?“

„Äh, ja, aber wieso.“

„Vertrau mir!“ 

Starbuck nickte und gab ihm den Schlüssel.

Das Court war gut gefüllt und es waren nur Elfen hier. Alle blickten die gemischte Gruppe an. Manche sahen aus, als hätten sie nie zuvor einen Zwerg oder Menschen gesehen, diesmal verstummten die Gespräche  aber nicht.

Rinellé saß mit Larissa, einer weiteren Elfe und zwei Elfen, allesamt in Schwarz und Silber gekleidet, an einem Tisch im hinteren Bereich der Bar, genau zwischen dem etwas altertümlichen Billardtisch und dem modernen Multi-Spieltisch. 

Starbuck grinste breit als er Larissa erblickte. Sie lächelte ihn an. 

Rinellé winkte sie zu seinem Tisch und noch ehe die Fünf dort angekommen waren, hatten sich die beiden männlichen Elfen an die Bar verzogen. Der Name der anderen Elfe war Celine.

Sie setzen sich allesamt hinzu und plauderten kurz mit Rinellé. Nach wenigen Sekunden waren Starbuck und Larissa in ein Gespräch vertieft. 

Duke bestellte Tequilla und fragte nach Zitronen und Salz. 

Nach drei Runden war die Stimmung deutlich aufgelockert, und Duke schlug vor an dem altertümlichen Tisch Billard zu spielen. 

Starbuck versuchte zwar ihn zu überzeugen an den modernen AR-Tisch zu gehen, aber nur kurz. Dann fragte er sofort Larissa, ob sie Lust hätte mit ihm in einem Team zu sein. Mit einem süßen Lächeln willigte sie ein.

Duke bat Snowcat, mit ihm zusammen zu spielen, und sie versuchte mit ihrem Lächeln unbedingt das von Larissa zu übertreffen, als sie Duke an die Hand nahm und sagte: „Klar, komm!“

Celine wollte sich gern beim Billard anschließen und fragte Rinellé. Snowcat blickte ihn verführerisch an: „Ja, los. Spiel mit uns!“

Doch Rinellé schüttelte den Kopf. „Nein danke, ich unterhalt mich lieber noch mit Craven und, äh Clicks. Richtig? - Frag Sling.“

Celine ging zu Bar und kam mit Sling, einem der Elfen, der vorher schon an diesem Tisch gesessen hatte, zurück.

Die drei Teams inszenierten ein Mini-Turnier, wobei der Verlierer jedes Mal die nächste Runde Tequilla für alle, Clicks, Rinellé und Craven eingeschlossen, zahlen musste.

Snowcat versuchte mit allen Mitteln zu gewinnen. Sie lenkte ihre männlichen Gegner mit ihren weiblichen Reizen und zweideutigen Kommentaren ab, ärgerte die Mädchen mit bissigen Sprüchen und veränderte notfalls geschickt und unbemerkt die Position der Kugeln ein wenig. Mit ihrer Art sich über den Tisch zu beugen oder das Queue zu führen zog sie sämtliche Blicke aller anwesenden Männer auf sich. Hin und wieder warf sie Rinellé einen Augenaufschlag zu, aber der blieb gelassen. 

Starbuck versuchte sich auf seine Weise einen Vorteil zu verschaffen. Er blendete sich die besten Laufwege der Kugeln über AR auf den Tisch und half Larissa mit Orientierungspunkten. Niemand beschwerte sich.

Duke schien das Spiel viel Spaß zu machen. Obwohl er sich strecken musste, lehnte er jedes Hilfsangebot geduldig ab und spielte wirklich gut. Wenn er nicht dran war, machte er Smalltalk mit Snowcat, irgendwann fragte er sie beiläufig: „Seid oder waren Craven und du mal bei den Ancients?“

Snowcat grinste unschuldig: „Ich hab gehört, dass man nicht mal bei den Ancients gewesen sein kann, denn es heißt ‚Einmal ein Ancient, immer ein Ancient‘! - Noch einen Tequilla gefällig?“

Duke lächelte und fragte nicht weiter nach. Gemeinsam tranken sie „Auf Drei“. 

Snowcat schüttelte sich. „Sag mal, du hast dich ja heute so in Schale geworfen,“ sie deutete auf das schwarze T-Shirt, dass er zu seinem legeren schwarzen Anzug und seinen blitzblanken Schuhen trug. Nachdem er zum Spielen das Sakko ausgezogen hatte, konnte man sehen, dass auf dem T-Shirt lustiger Weise Five stand, allerdings schrieb es sich F.I.v.E. . „Extra für das Court?“ Duke lächelte schelmisch und nickte. „Sieht gut aus, bringt deine Muskeln zur Geltung.“ Snowcat strich Duke über die Brust und zwinkerte ihm zu. Dann legte sie den Kopf schief und zog mit dem Zeigerfinger ihrer linken Hand spielerisch dem Schriftzug nach. „Wofür steht F.I.v.E?“

Craven rief plötzlich: „Hey Duke, amüsierst du dich gut? - Wenn‘s schlimmer wird, dann muss ich dazwischen gehen!“

Snowcat zog ohne Hektik ihre Hand weg. Duke flüsterte: „Das erzähl ich dir ein anderes Mal.“

Snowcat und Duke gewannen das Turnier knapp. Ausschlaggebend war dabei, dass Starbuck einen seiner letzten Spielzüge komplett versaut hatte.

Snowcat küsste Starbuck auf die Stirn und sagte witzelnd: „Dankeschön!“

Starbuck kicherte „Na klar, ich lass die Kleinen doch gern mal gewinnen.“

„Was?“ quietschte Larissa auf, „Ich fass es nicht. Du hast sie absichtlich gewinnen lassen.“ Vor Wut lief sie rot an. „Ich glaub es einfach nicht, was bist du denn für ein Arsch?“

Starbuck wusste überhaupt nicht wie ihm geschah, missmutig verteidigte er sich: „Hey Larissa, das war ein Scherz!“

Snowcat konnte nicht anders und goss Öl ins Feuer, sie zwinkerte Larissa zu und sagte: „Klar, war nur ein Scherz!“

Larissa schnaufte ärgerlich und warf Snowcat einen verachtungsvollen Blick zu. Angespannt ging sie auf Snowcat zu.

Snowcat machte sich ihrerseits zum Sprung bereit und dabei lächelte sie höhnisch über das ganze Gesicht: „Was denn Larissa, warum bist du denn jetzt sauer auf mich?“ 

Larissa war so wütend, dass ihr schon jedes Wort von Snowcat zu viel war: „Du miese...“

Weiter kam sie nicht. Rinellé ging dazwischen und stellte sich ihr in den Weg. „Larissa, lass dich doch nicht verarschen. Starbuck hat einen Scherz gemacht. Er würde nie mit Absicht verlieren, jedenfalls nicht, wenn du mit ihm in einem Team bist. Er steht total auf dich.“

Larissa beruhigte sich und blickte Starbuck an. Der lächelte schüchtern. Dann ging sie zu ihm rüber und erklärte: „Sorry, dass ich so‘n Fass aufgemacht hab. Ich kann es eben auf den Tod nicht leiden, wenn man mit Absicht verliert.“ Sie küsste ihn und alles war vergessen.

„Seht euch den Starbuck an!“ bemerkte Craven gelassen, „Schleppt hier so mir nichts, dir nichts, die zweit-schärfste Braut ab.“

Celine und Sling gingen gemeinsam zur Bar und blieben dort.

Craven nahm Starbuck zu Seite: „Komm mal kurz mit raus.“ 

Snowcat begleitete die beiden. Draußen wartete eine Überraschung auf Starbuck. Dort stand sein Honda Spirit und erstrahlte im blanken Schwarz mit aparten neongrünen Streifen. Ein an- und abschaltbares Ancient-Symbol leuchtete auf der Motorhaube. Starbuck war begeistert.

Craven lächelte: „Wenn du jetzt in diese Gegend kommst und das A einschaltest, dann bist du ziemlich sicher. Jedenfalls so lange bis du aussteigst.“

  Wieder zurück im Court tranken die Sieben zwei weitere Runden Tequilla. Larissa steckte sich dabei in der dritten Runde die Zitronenscheibe ins Dekolletee und nahm sie von da mit den Zähnen ab.

Craven grinste: „Was für eine Einladung! In Runde vier darfst du sie bestimmt rausholen, Einstein.“

Snowcat wartete, bis Craven fertig war, legte ihm dann ihre Zitronenscheibe in den Mund und steckte sich selbst das Tequillaglas ins Dekolletee. In einer akrobatischen Aktion trank sie ihr Glas leer.

„Wow.“, bemerkte Duke.

Der inzwischen beschwipste Starbuck schlug vor: „Wie wärs, wenn die Mädels die Jungs mit Tequilla füttern?“

Snowcat freute sich: „Auja, ich nehm Duke, Rinellé und Craven. Larissa bekommt Starbuck und Clicks! Wer am wenigsten verschüttet, gewinnt!“

Alle waren einverstanden, nur Rinellé meinte: „Ich mach nicht mit, dann geht‘s auch besser auf.“ Mit seinem Blick machte er unmissverständlich klar, dass er keinen Überredungsversuch zu lassen würde.

Snowcat war beleidig. Gerade hatte Rinellé abgelehnt mit ihr Körperkontakt aufzunehmen. 

Larissa stöhnte: „Man, du Spielverderber, nie machst du bei so was mit.“

Snowcat überlegte und fand, dass dieser Kommentar es keinen Deut besser machte.

Clicks trank fleißig mit, als der feucht-fröhliche Abend sich langsam dem Ende neigte, sagte er: „Bevor wir uns für morgen gleich wieder für ne Party verabreden, wie wärs, wenn wir zwischendurch mal wieder was arbeiten.“

Craven sah ihn nachdenklich an: „Brauchst du so dringend Kohle, Locke?“

„Nee, ich würd‘ nur gerne mehr verdienen, als ausgeben. Und außerdem finde ich, dass die richtige Art von Job ein Job ist, bei dem es ordentlich was zu kämpfen gibt, und das macht mehr Spaß, als das hier.“

„Okay, ich besorg nen neuen Job. Vielleicht sogar bis morgen.“, versprach Craven.

Als sie sich gegen drei Uhr morgens von Rinellé verabschiedeten, ging dieser zunächst zu Snowcat und sagte leise: „Entschuldige wegen vorhin Snowcat, du bewegst dich wirklich aufregend, aber du trägst die falschen Farben.“

Snowcat stellte sich auf die Zehenspitzen, federleicht legte sie ihre Hand in Rinellés Nacken und spielte kaum merklich  mit den Fingerspitzen an seinem Zopf, dann hauchte sie auf Sperethiel in sein Ohr: „Du musst dich nicht für etwas entschuldigen, was du verpasst hast. Doch in einem irrst du dich, Rebell, es ist vollkommen egal, was ich anhabe, ICH trage niemals die falschen Farben!“

Snowcat war ihm so nahe, dass sie sehen konnte, wie sich Rinellés zarte Haare am Hals erregt aufstellten. Zufrieden tänzelte sie hüftschwingend zum Ausgang.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*