Episode 11/13 (vom 24.05.) Run 42/6

Welcome back, omae!

Schön, dass Du auch heute wieder reinschaust!

Derzeit On The Run sind: Average, Blackstone, Butcher, Doc, FTW, Mystère, Starbuck*, TriXhot*, Tuareg*, Sugmani Walks With Pride und Snowcat. (*Spieler war nicht anwesend.)

Datum in unserer SR Timeline: 01.08.2072

Was bisher geschah: Die Runner haben in Québec den Shroud Of Shadows für ihren Auftraggeber, von dem nur Snowcat weiß, dass es sich bei ihm um Harlequin handelt, besorgt. Im Verlauf der Aktion bricht in Blackstone sein Drake-Gen aus und er verwandelt sich zum ersten Mal. Wie die meisten frisch erwachten Drakes kann er sich nicht zurückverwandeln. Als Folge beginnt eine Jagd im doppelten Sinn auf das Team. Einige wollen das Artefakt, andere den Drake. Liam organisiert den Runnern auf die Schnelle einen Guide, Sugmani Walks With Pride. Die Gruppe muss sich auf ihren Weg zum Lake Louise bereits mehrerer Angriffe erwehren. Sie können zwei Verfolger-Gruppen ausmachen. Zum einen Alexander Tintagel,- der im Auftrag von Lugh Surehand dem Ex-Tir Taingire Prinzen arbeitet- und stets neue Kräfte engagiert. Zum anderen ein Team von sechs HMHVV-Infizierten, die wahrscheinlich im weitesten Sinn für den Großdrachen Celedyr arbeiten. 

Wir schalten uns genau in dem Moment wieder ein, an dem wir die Runner das letzte Mal verlassen haben. Gerade fuhren sie durch eine astrale Barriere, die Butcher und Blackstone ohnmächtig werden ließ. 

Wie immer erleben wir alles aus den eisblauen Augen von Snowcat mit. 

Deine Kommentare hierzu passen unter The Tale So Far Part III [LINK]

Und nun geht es weiter, bereit omae?

Snowcat warf einen nervösen Blick auf die Uhr, „Wir sollten zusehen, dass wir bald von der Strasse runterkommen, um es unseren Verfolgern wenigstens ein bisschen schwerer zu machen. Bevor wir die Strasse verlassen, muss ich aber noch nach Blackstone und Butcher sehen.“ 

Snowcat wusste, dass Doc weder das Steuer übernehmen würde, noch sonderlich viel Ahnung von Erste Hilfe hatte. Leider war dies bei Tuareg ebenso und alle anderen Runner waren nicht verfügbar, da sie in einem anderen Wagen saßen. Also schaltete Snowcat den Autopiloten ein und wies ihn an, hinter FTW her zu fahren. Solange sie auf der Strasse blieben, sollte das genügen. 

Nach gut 10 Minuten schlug Butcher die Augen auf. Sie lächelte ihn an und meinte: „Wir sind durch eine astrale Barriere gefahren, du bist ohnmächtig geworden, dein Zauberspeicher ist ausgegangen und...“, weiter kam Snowcat nicht.

Doc zielte mit einer Pistole auf den Kopf von Butcher und setze den Satz, den Snowcat angefangen hatte, fort, „ Du bewegst dich nicht, bis ich es dir erlaube. Du verstehst sicher, dass ich Dir gerade in der jetzigen Situation nicht traue. Das ist für dich ein Dilemma und für mich ein Problem.“

Snowcat wandte ein, „Aber ich wusste schon vorher, dass er ist, was er ist.“

Doc lächelte, allerdings ließ er Butcher dabei nicht aus den Augen, „Auch zu diesem Glauben könnte er dich durch Beeinflussung gebracht haben. Vielleicht kümmerst du dich schon mal um Blackstone, während ich das hier kläre. Und nein Tuareg, dir traue ich auch nicht ausreichend, du kannst also nicht helfen.“

Butcher sah Doc offen an, „Klar verstehe ich das, aber du kannst Snowcat und mich getrennt befragen und dann wirst du erkennen, dass wir beide die selbe Geschichte erzählen.“

Doc grinste wölfisch, „Natürlich könnte ich das tun, aber das wäre nicht aussagekräftig, da du ihr das vorher in den Kopf gesetzt haben könntest.“

Butcher nickte und holte dann tief Luft, „Was kann ich denn tun, damit du mir glaubst?“

Doc machte einen übertrieben nachdenklichen Gesichtsausdruck, „Nun, du setzt dich da aufs Bett und beantwortest meine Fragen. Wenn du das zu meiner Zufriedenheit tust, ist alles gut. Wenn nicht, bekommen wir ein Blut besudeltes Bett.“

Butcher reagierte ohne Argwohn, er war sich sicher, nichts zu befürchten zu haben, obwohl die harten Worte von Doc genauso bedrohlich angekommen waren, wie er sie gemeint hatte. 

Snowcat machte sich daran Blackstone wieder wach zu bekommen und während sie das tat, stellte Doc Butcher Frage um Frage, die teilweise völlig aus dem Zusammenhang gerissen waren. Eigentlich hätte Snowcat gerne genauer zugehört um etwas zu lernen, aber der Wagen schlingerte, sie war angespannt und sie hatte noch nie zuvor einen Drake behandelt, da konnte sie sich keine weitere Ablenkung leisten. 

Snowcat war wirklich froh darüber, Blackstone bald darauf die Augen aufschlagen zu sehen. Sie nahm astral wahr, um mit ihm kommunizieren zu können und erklärte ihm schnell was geschehen war. 

„Hätte ich das verhindern können?“, fragte er nach.

Snowcat schüttelte den Kopf, „Nicht wirklich, man kann versuchen sich geistig dagegen zu wappnen, aber es ist eben so, als würdest du einem Zauber widerstehen.“

Blackstone nickte. 

„Gut, das genügt mir.“, sagte Doc in diesem Augenblick und nahm die Waffe runter.

Butcher freute sich, „Prima. Dann füll ich jetzt mal wieder meinen Zauberspeicher.“

Auch Snowcat hatte keine Zeit zu verschwenden, sie gehörte schleunigst ans Steuer zurück. Sie war mehr als froh darüber, dass es während der letzten Minuten keinen Überfall gegeben hatte. Sie ging allerdings nicht davon aus, dass es dabei bleiben würde. 

Sugmani nannte ihnen die nächste Gelegenheit von der Hauptstrasse abzubiegen, dann setzten sie ihre Fahrt auf schmaleren Wegen und durch schwierigeres Gelände fort. Der Rolls war gut gefedert, so war es zumindest bequem. Dennoch steuerte man eben ein großes Wohnmobil in der Nacht über eine schmale, unebene Strasse, das war nicht gerade einfach. 

Hinter ihr hatte Average noch mehr zu tun. Der Bison war durch den Säurezauber und das Rammmanöver schwer beschädigt. Hätte Starbuck Average nicht eines seiner kleinen Helferlein zur Verfügung gestellt und wäre Mystère nicht auf die Idee gekommen, Average durch einen Zauber zu helfen, hätte sich die Karre irgendwann einfach irgendwo festgefahren. 

Der Weg gestaltete sich für die drei Fahrer Average, FTW und Snowcat immens anstrengend, aber was tat man nicht alles, um die Jäger abzuschütteln. 

Hochkonzentriert und mit angespannten Nerven fuhren sie mit bis zu 60 km/h durch die Landschaft. 

An einigen Stellen war die Strasse kaum noch von der Umgebung zu unterscheiden. Bremsen, lenken, Gas geben. Dunkle Schatten jagten an den Fenstern vorbei. Es war unmöglich zu erkennen, ob darin etwas lauerte. Snowcats Augen brannten und in Schultern und Nacken machte sich eine Verspannung breit. Die Elfe senkte die Temperatur im Wagen, um der aufziehenden Müdigkeit entgegen zu wirken. Doc brachte ihr einen Kaffeebecher und rationierte das Getränk vorsichtshalber für all jene, die nicht fuhren. 

Nach gut 1 1/2 Stunden lies Snowcat halt machen. Sie musste dringend das WC aufsuchen. Anschließend spritze sie sich noch Wasser ins Gesicht und sprang ein paar Mal auf und ab. 

Das hatte geholfen. Jedenfalls für die nächsten paar Minuten.

Average nörgelte, „Das ist aber auch wirklich eine Scheiß-Strecke. Nirgends kommt man hier an einer Futterluke vorbei.“

Snowcat musste herzlich lachen. Die Beschaffenheit der Strasse war mies, aber das schien für Average nicht weiter von Belang zu sein. Von Belang war, dass es kein Drive Inn gab.

Gelegentlich klatschten Äste gegen die Karosserie weil ein vorwitziger Baum die kleine Strasse zurück zu erobern versuchte und über das eigentlich Mass hinausragte. Manchmal mussten sie völlig vom Gas gehen, um eine Kurve oder ein Loch im Boden zu bewältigen. Vor die Schönheit der nächtlichen Natur bekam Snowcat kaum etwas mit. Abgesehen davon, dass sie immer noch viel zu schnell fuhren, um sich Details ansehen zu können, hatte sie genug damit zu tun die Strecke zu bewältigen. Sie musste immer öfter kurz die Augen zumachen, damit das Bild nicht vor ihren Augen verschwamm. Es war als wenn sie durch eine Camouflage-Welt in Dunkelgrün, Schwarz und Braun fahren würde. 

Nach weiteren eineinhalb Stunden Fahrt legte Doc Snowcat die Hand auf die Schulter, „Geht‘s noch?“

Sie konnte einfach nur ehrlich antworten, alles andere wäre unverantwortlich gewesen. „Nicht mehr sonderlich lange. Ich kann kaum noch die Augen offen halten.“

Doc nickte, „Average und FTW wird es ähnlich gehen.“ An alle gewandt sagte er, „Wir sollten für zwei Stunden eine Pause einlegen, damit die Fahrer ein wenig schlafen und neue Kräfte sammeln können.“

Sugmani meldete sich, „Ich glaub, auch die meisten Fahrgäste könnten ne Pause vertragen. So vier Kilometer voraus steigt das Gelände an, ab da sollte dann Platz sein, damit wir uns irgendwo zum Parken zwischen die Bäume drücken können.“

Nachdem Snowcat den Motor ausgeschaltet hatte und einen Blick aus dem Fenster warf, fiel ihr auf wie schön und friedlich die Landschaft hier eigentlich war. Irgendwo in der Ferne schrie eine Eule. 

Doc berührte Snowcat sanft am Arm, „Leg dich lieber richtig hin. Es reicht, wenn FTW im Sitzen schlafen muss.“

Snowcat war tatsächlich in einen Sekundenschlaf gefallen, sie hatten also gerade rechtzeitig Halt gemacht. 

Sie nickte und begab sich zu einem der Betten. Wie zuvor führte sie den Prozedur mit ihrem Daypack durch, allerdings verzichtete sie darauf die Kette mit der Katze zu streicheln. 

Sugmani sagte, „Ich werde einen Geist beschwören, der unsere Wagen verschleiert. Jetzt wo wir nicht fahren, ist das bestimmt ne‘ gute Idee,“

Butcher fragte, „Kannst du mich bitte auch verschleiern lassen? Ich würde lieber vor den Wagen bleiben. Mein Gehör ist mein bester Sinn und ich kann von ihr drinnen nicht gut hören, was draußen abgeht.“

„Gut, mach ich, dann halten wir, Butcher, ich und meine beiden Geister, Wache. Der Rest sollte sich ausruhen.“, erklärte Sugmani bestimmt. Auch wenn der Orkin die Ausstrahlung von Doc oder Snowcat selbst fehlten, so waren ihre Stimme und ihre Art etwas vorzutragen doch Zeichen dafür, dass sie es gewöhnt war Entscheidungen für mehrere zu treffen und mit Respekt behandelt zu werden.

Tuareg meldete sich auf die ihm so eigene, ruhige Art, „Ich werde auch wach bleiben, da ich noch keine große Müdigkeit verspüre und auch noch später während der Weiterfahrt schlafen kann.“

Doc nickte und Tuareg deutete eine Verbeugung an. Butcher verließ leise den Prairie Cat. Doc lehnte sich auf dem Beifahrersitz zurück und zog seinen Stetson tief ins Gesicht.

Katze sprang aufs Bett und ließ sich neben Snowcats Kopf auf dem Kissen nieder. Sie hielt Wache, so wie sie es immer tat, wenn Snowcat keinen sicheren Schlaf finden konnte. 

Das Bett war eigentlich sehr bequem. Die Dusche hier im Rolls war klein, aber es war nichts an ihr auszusetzen. Wenn das hier vorbei war und das Wohnmobil heil blieb, würde Snowcat gerne einmal damit eine Reise in die NAN unternehmen. Mit diesem Gedanken fielen ihr die Augen zu.

„Elfenmädchen, wach auf!“, rief Katze.

Snowcat war augenblicklich hell wach. Hatte sie die Augen nicht gerade erst zugemacht? Es konnten doch nur ein paar Sekunden vergangen sein? Ein schneller Blick auf die Uhr belehrte sie eines besseren, sie hatte knapp eine Stunde geschlafen. 

Auch Doc hatte gerade, „Snowcat, wach bitte auf.“, gesagt.

Snowcat trug ihr Daypack im Arm und machte sich auf den kurzen Weg zurück ans Steuer. 

Sugmani erklärte ruhig über Commlink, „Butcher hat einen großen Wolf bemerkt, der sich schnüffelnd den Wagen nähert.“

Butcher war noch draußen und auch wenn die Geisterkraft Geräusche mit verhüllte, flüsterte er, „Er sucht definitiv was. Ist groß, grau, Schulterhöhe von 1,30 und...“ es entstand eine kurze Pause, so als würde er sich noch vergewissern„... er ist ein Beast-Geist.“

Fragg, „Lasst uns abhauen! Wagen starten und los“, wies Snowcat sofort an.

Doch da begann das Biest auch schon zu heulen. Der Laut ging Snowcat durch Mark und Bein. Es hatte gefunden, wonach es gesucht hatte.

Sie startete den Motor und sandte ihren Sinn nach Magie aus, „10 Meter schräg hinter Geist ist ein Wesen, vermutlich Dzoo Noo Qua.“, rasselte sie runter, was sie entdeckt hatte. Das Duale Wesen war Troll-groß gewesen. Snowcat fiel ein, dass Dzoo Noo Qua eigentlich gar nicht dual waren, aber das spielte jetzt keine Rolle, wichtig war, das dort offenbar noch einer der Infizierten steckte. „Außerdem fühle ich weiter weg auf 4 Uhr drei Foki.“

TriXhot meldete, „Hab Waffen startklar.“

Suggi sagte ruhig, „Zaubere Detect Ememies auf TriXhot.“

Gleich darauf meinte TriXhot, „Mist, ich bekomm keinen von denen die Snowcat angesagt hat angezeigt. Aber auf der Waldseite der Wagen hab ich drei Blips, die sich nähern.“

Tuareg murmelte etwas in seiner Heimatsprache, offenbar rief er einen Geist, dann sagte er auf Englisch, „Stelle Spruchabwehr bereit.“

Doc trat vorsichtig an die Tür, um Butcher zu öffnen. Butcher sprang in den Wagen und wurde mitten im Türrahmen von etwas im Rücken getroffen, was ihn einen kleinen Ruck nach vorne machen ließ. Ein Zischen erklang und Schaum breitete sich aus. Im Nu wurde der Schaum fest. Butcher war bewegungslos eingeschlossen und der Tür versperrt, da sie nach außen aufging, hing sie nun in den Angeln. 

Average scherte hinter Snowcat aus, fuhr aber nicht auf dem Weg an ihr vorbei. Er wartete darauf, dass sie losfahren würde. 

Suggi verkündete, „Looks Like Bear setzt seine ,Fear‘-Kraft ein“. Der Biest-Geist heulte auf und rannte höchstwahrscheinlich sogar mit eingekniffenen Schwanz davon. 

FTW schaltete den Motor ein, trat voll aufs Gas und entfernte sich schnell. Er rief beinah euphorisch, „Voll Speed hier weg, ich werde der Erste sein!“

Starbuck klang angespannt, als er meinte, „Schicke Average wieder ein Sprite zur Hilfe.“

TriXhot sagte an, „Die drei Feinde rennen aus dem Wald direkt auf euren Wagen zu, Snowcat. Noch 10-15 Meter entfernt.“

KLONK!

Da war bereits etwas auf dem Dach des Rolls Royce gelandet. 

Von Sugmani kam: „Ich schick euch Looks Like Bear rüber.“

Tuareg erläuterte, „Ich sende meinen Krieger zu den Feinden draußen.“

Nun meine TriXhot in ihrer lockeren und somit aufmunternden Art, „Da ist ja mein Potthässliches Opfer wieder.“

Sie schoss zwei Mal auf den Goblin, dann zwei weitere Male und kommentierte nach dem dritten Schuss, „Volltreffer, guten Flug, Arschloch.“

Average bewegte sich ein Stück mit dem Bison, wartete aber weiter darauf, dass Snowcat vor fuhr, „Snowcat ,mach hinne!“, drängelte er.

Während von rechts neben den Wagen Kampfgeräusche zu hören waren, manifestierte sich der Chippendale unter den Natives, Looks Like Bear, hinter Snowcat. 

Doc fragte, „Sugmani, kannst du Snowcat auch irgendwie schneller machen?“

Sugmani schien zu grinsen, als sie antwortete, „Ich nicht, aber Looky kann das.“

Der Geist trat an Snowcat heran und berührte sie am Rücken. Es kribbelte leicht.

Tuareg begann damit Butcher von seinem Gefängnis auf Bauschaum zu befreien.

TriXhot gab bekannt, „Hab kein weiteres Ziel, Tuaregs Krieger scheint alles im Griff zu haben.“

Doc fing nun ebenfalls an am Bauschaum zu zerren. Butcher versuchte von innen mit magischen Fingern zu helfen.

Es war nicht das erste Mal, dass Snowcat unter der Wirkung eines Reflexe steigernden Zaubers stand. Alles um sie herum wurde langsamer, jedenfalls nahm sie es so wahr. 

FTW brüllte freudig ins Commlink: „Jaaa! Ich hab schon 120 drauf. Und werde immer schneller.“

Verdammt, da stimmte doch etwas nicht. 

Jetzt, da sie selber so schnell war, nahm sie auf mehreren Ebenen wahr und setzte das Fahrzeug in Bewegung.

„Na endlich.“, meinte Average.

Als Snowcat an dem wartenden Bison vorbeifuhr, bemerkte sie ein seltsames Glitzern hinten am Wagen. Die Fragger hatten vorhin doch nicht etwa...? Dafür war jetzt keine Zeit. Das musste sie sich später noch einmal genauer ansehen. 

Sugmani sagte an, „Ich lass die Verschleierung noch an, hebe sie erst auf euer Kommando auf.“

Looks Like Bear wandte sich an Doc, „Soll ich dich auch schneller machen?“

Doc nickt, „Eine gute Idee!“

Im Anschluss schafften es Tuareg und Doc Butcher zu befreien. Doc angelte nach der Tür und schlug sie zu. 

Starbuck schickte auch Snowcat einen Sprite.

Snowcat spürte Foki an sich vorbeiziehen. Die waren schneller, als die beiden Wagen gerade. 

Viel schneller sogar und sie jagten FTW hinterher. 

Snowcat sagte, „FTW, ich glaube du hast zwei Verfolger an dir dran. Mach dich kampfbereit, sie werden dich einholen.“

FTW lachte, „Niemals, ich bin viel zu schnell! Ich werde der Erste sein!“

Doc hob eine Augenbraue. 

„Geben wir auch Vollgas?“, fragte Average nach.

Snowcat erwiderte sofort, „Negativ, im dunklen Wald und mit dem kaputten Bison können wir das nicht riskieren. Wir fahren so schnell wir können, aber es nutzt niemandem etwas, wenn wir einen Unfall bauen.“ Auch nicht FTW, der sicher beeinflusst wurde, fügte sie im Stillen hinzu. 

Bald heizten sie wieder mit 60 km/h durch den Wald. Nach schier endlosen Sekunden sahen sie hinter einer Kurve den völlig zerstörten und qualmenden Buggy liegen. FTW war darin eingeklemmt, schaffte es aber dennoch, dem Kampfstab mit der der Dzoo Noo Qua gerade nach ihm schlug, auszuweichen. 

Snowcat sagte gefasst, „Ich bremse.“

„Copy.“, erwiderte Average darauf, „Bremse auch.“

Eine pelzige, hochgewachsene Gestalt stand dem infizierten Troll gut 20 Meter entfernt gegenüber. Das war zweifelsohne ein Wendigo, ein infizierter Ork. Snowcat musste ein Angstschaudern unterdrücken, sie hatte schon ein paar Mal mit einem Wendigo zu tun gehabt und es war nie einfach gewesen, ihn zu besiegen. 

Tuareg hatte die gesamte Fahrt über hinter Snowcat gestanden, er blieb dort, schon allein um sie für Spruchabwehr im Blick zu haben.

Weder der Wendigo noch der Dzoo Noo Qua schienen die beiden Fahrzeuge bemerkt zu haben. 

Der Wendigo beugte sich dem im Buggy gefangenen Ork ein Stück entgegen. Snowcat hielt den Atem an. Bitte spring jetzt nicht vor, um FTW den Kopf ab zu reißen.

Sie stieß den Atem geräuschvoll wieder aus. Er war nicht gesprungen. Es sah mehr so aus, als habe der Wendigo FTW etwas zugerufen. Ein solches Fell würde FTW auch wachsen, wenn er sich den Virus einfing, fuhr es Snowcat durch den Kopf, aber sie schob den Gedanken beiseite, bevor er zu eine Gruselgeschichte wachsen konnte. 

FTW quetschte sich aus dem Wrack, bewegte sich schnell und rannte dann orientierungslos davon. Er hatte Glück im Unglück, denn er rannte genau auf ihre Position zu. 

Der Bremsweg war geschafft, beiden Fahrzeuge kamen kurz hintereinander zum Stehen. Sugmani ließ die Verschleierung fallen, damit weder FTW noch die Runner, die nun aus und wieder einsteigen würden, Gefahr liefen, die Wagen nicht zu finden. 

Die Panzerung von FTW sah schlimm aus und nicht alle Dellen schienen von dem Unfall herzurühren. Auch sein Torkeln stammte nicht nur von seiner Orientierungslosigkeit. 

Der Wendigo hatte offenbar keine Lust, FTWs Vorsprung größer werden zu lassen. Er setzte ihm nach.

TriXhot sprang aus der Tür des Bisons, rollte sich akrobatisch über den Waldboden, landete elegant in der Hocke, richtete sich auf und schoss während dieser Bewegung bereits vier mal aus zwei Pistolen auf den Wendigo. Die junge Frau rief FTW laut zu, „Kneif die Arschbacken zusammen und beweg deinen Alabasterkörper in den Wagen, los!“ Sie hatte mit jedem Schuss getroffen, doch der pelzige Feind hatte jeden Schuss einfach geschluckt. Seinen wütenden Schreien nach, schienen ihm die Treffer zumindest weh getan zu haben. Hut so.

Doc verließ den Rolls schnellen, aber irgendwie dennoch gelassenen Schrittes. Er nahm den Dzoo Noo Qua unter Feuer und verhinderte so, dass dieser lossprang, um sich FTW oder TriXhot zu schnappen.

Looks Like Bear erschien neben Tuareg, der immer noch hinter Snowcat stand. Mit seiner männlichen Stimme und leichtem Salish Akzent sagte der manifestierte Geist „Ich werde den Troll beeinflussen.“

Kurz darauf hob der hässlich aussehende Dzoo Noo Qua eine merkwürdig aussehende Waffe und schoss auf den Wendigo, der darauf zu Snowcats großer Freude in eine Schaumkugel eingeschlossen wurde. Das nahm ihm deutlich an optischer Gefährlichkeit, egal wie laut er in seiner Wut brüllte. Nur seine Hände und sein Kopf blickten aus der Kugel hervor. 

FTW schien dennoch weiterhin Respekt zu haben. Völlig zu Recht natürlich, denn noch konnte der Wendigo einen Zauber vom Stapel lassen, auch wenn der Fakt der freien Sicht vielleicht nicht immer gegeben sein würde. FTW stand die Angst jedenfalls ins Gesicht geschrieben und er hatte die Wagen als seinen Zufluchtsort erkannt. Er hechtete durch die Tür, aus der kurz zuvor TiXhot gesprungen war. 

Sugmani begrüßte ihn mit, „Stoß dich bloß nirgends, so wie du aussiehst, bringt dich das noch um.“

TriXhot grinste den Wendigo beinah neckisch an, „Eigentlich ist das ja fast unfair, aber wo du schon mal still hältst.“ Dann schoss sie ihm zwei Mal gezielt in den Kopf. Fell, Blut, Knochen und jede Menge Hirnmasse spritze aus zwei großen Löchern im Schädel des Orks.

Butcher hatte unterdes Stellung in der Tür des Bisons bezogen, um TriXhot im Auge zu behalten.

Sugmani sagte an, „Manablitz auf Dzoo.“, woraufhin dieser zusammenzuckte und beinah wie in Zeitlupe umfiel. Er fiel jedoch nicht schnell genug. Jedenfalls nicht für Docs Kugeln, denn er wurde gleich von mehreren von ihnen nacheinander am Kopf getroffen, bis er völlig leblos hinter dem Wrack des Buggys verschwand.

Snowcat meldete, „Lasst uns abhauen. Ich spüre noch die Foki am Rande meiner Wahrnehmung.“  

„Aber meine Waffe! Jemand muss meine Waffe holen.“, rief FTW entsetzt. 

TriXhot sagte sofort, „Ich mach das, ich bin schnell. Ihr könnt schon mal den 1. Gang einlegen.“

Doc sagte nur, „Gut!“

TriXhot verfiel in einen hübsch anzusehenden Trab. Sie hatte beide Waffen im Anschlag und lief auf den Buggy zu. 

Sie war schon fast am Bison vorbei, als sie plötzlich stehen blieb, mit den Waffen auf Doc zielte und ohne zu zögern in schneller Abfolge vier mal auf ihn schoss.

Verdammt, das war sicher der Nosferatu gewesen, aber wie hatte er TriXhot von seiner Position aus nur sehen können?

Doc bewegte sich ruckartig. Er war schnell genug um drei der vier Kugeln auszuweichen, die letzte traf ihn an der linken Schulter. 

Snowcat befahl mit ihrer Kommandostimme durch die Tür, die Doc offen gelassen hatte, „TriXhot, lass deine Waffen fallen!“ Das rothaarige Mädchen gehorchte.

Snowcat spürte im Anschluss an den Befehl nach Magie. Der Nosferatu musste sich unglaublich schnell bewegt haben, denn von dort aus, wo sie ihn jetzt im Wald in Deckung vermutete, hatte er sehr wohl Sicht auf TriXhot gehabt.

Sugmani rief, „Wir müssen den Blick auf TriXhot und Doc sperren.“

Der Bison hüpfte förmlich ein Stück vor und stand nun Stoßstange an Stoßstange am Rolls.

Doc befahl: „TriXhot steig in den Bison!“

TriXhot gehorchte abermals. 

Mystère sagte, „Ich übernehme TriXhot jetzt.“

„Gute Idee, so eine Einflusskraft kann lange wirken.“, erklärte Sugmani.

Doc hob TriXhots Waffen auf und sprang dann lässig zu Snowcat in den Wagen. 

Sie gaben Gas und machten, dass sie Abstand zwischen sich und den Nosferatu und wem noch immer brachten.

Starbuck fragte besorgt, „Was ist denn mit den anderen drei Infizierten, einen hat TriXhot von Dach gepustet, davon weiß ich, aber was ist mit den anderen beiden?“

Tuareg antwortete, „Der Geist, den ich gerufen und ihnen entgegen geschickt habe, ist sehr mächtig gewesen, selbst wenn er sie nicht zu töten vermochte, so bin ich doch gewiss, dass sie zunächst beschäftigt waren und Zeit brauchen, um sich zu erholen.“

Snowcat lächelte, „Gut, jede Sekunde zählt.“ 

Einen zweiten Versuch FTWs Waffe aus dem Wrack des Buggys zu bergen, starteten sie selbstverständlich nicht. 

„Wie haben uns die denn eigentlich wieder gefunden?“, wollte Butcher wissen. „Der Geist kann doch unmöglich so ein großes Gebiet durchsucht haben. Oder?“

„Nein. Aber das Gebiet, dass er durchsuchen musste war nicht sonderlich groß.“, erklärte Snowcat. „Sie haben den Bison bei dem Rammmanöver nämlich großzügig mit Astralpigmenten bestrichen, denen man dann astral leicht und sogar mit Abstand folgen konnte und als dann während der Pause Verschleierung gewirkt hat, musste der Geist eben kurz suchen.“ Snowcat ließ ihre Worte wirken und fuhr dann fort, „Was mich darauf bringt, dass wir nun dringend eine Wasserstelle brauchen, um das Zeug loszuwerden.“

Von Sugmani kam sogleich, „Na damit kann ich aushelfen. Hier gibt es genug Seen. An der nächsten Möglichkeit einfach nach Norden abdrehen.“

Average murmelte über den Teamkanal, „Wasserstelle, Wasserstelle. Futterstellen brauchen wir noch dringender!“

Sie hielten bei Morgengrauen des 1.August 2072 an einem der vielen, kleinen und überaus klaren Seen des AMC. Ein Geist von Tuareg hielt astral Wache, den Schutz auf der mondänen Ebene übernahmen Chido, Tuareg und die Drohnen, sowohl die erbeuteten, als auch die, die sie selber dabei hatten, während Butcher und Starbuck sich daran machten die Farbe vom Bison zu wachen. 

Snowcat umrundete beide Wagen, fand aber keine weiteren Spuren von Pigmenten. 

Dabei wurde ihr zum ersten Mal bewusst, wie stark der Bison beschädigt war. 

Mystère hatte TriXhot gestattet den Bison zu verlassen. Starbuck fragte sie, „Na, wie geht es dir?“

„Breiig.“, lautete die erste Antwort der jungen Frau. „ Nee, also bis auf dem Umstand, dass es sich echt scheiße anfühlt, wenn irgendwie jeder die Kontrolle über dein Hirn übernimmt und dir seinen Willen aufzwingt, eigentlich ganz gut. Aber solche Erfahrungen sind auch hilfreich, denn nun ist klar, woran ich ganz bestimmt arbeiten werde. An meinem Dickkopf.“

TriXhot ging zu Doc, „Na, besonders gut scheint der Zauber oder die Kraft ja nicht gewirkt zu haben, sonst würdest du jetzt aussehen wie ein Sieb.“

Doc grinste sie böse an, „Das glaube ich kaum.“

TriXhot wurde ernst, „Ja, hast ja recht, du bist ja auch mein Mentor und so und ich kann noch eine Menge von Dir lernen, das ist mir schon bewusst. Ich bin übrigens froh, dass du so gut ausgewichen bist.“

Doc tippte sich an seinen Hut, „Ich auch. - Deine Waffen bekommst du trotzdem nicht gleich wieder, die gebe ich erstmal Mystère.“

Sugmani beorderte FTW sich draußen ins Gras zu setzten, „Dann schau ich mal, was ich tun kann, aber ich glaube, alles werde ich nicht heilen können.“

Snowcat trat an Doc heran. „Der Ford ist fast hinüber, wir sollten zusehen, dass wir doch bald wieder auf die Hauptstrassen kommen. Zumal wir in dem Tempo noch 5 Tage bis zum Zielort brauchen würden.“

Average hatte zugehört und schrie entsetzt auf, „Dann würden wir ja den Hungertot sterben, was Chido?“

Snowcat lächelte kurz zu ihm rüber, „Das würden wir verhindern, aber ja unsere Ressourcen sind mit ein Grund, warum wir jetzt doch wieder auf die Strasse sollten.“

Doc nickte, „Das denke ich auch. Die Vorteile überwiegen seit dem letzten Angriff. Wir können sowieso kaum völlig verhindern, dass man uns aufspürt. Was ist zum Beispiel, wenn einer den Zauber ,Detect Drake‘ hat?“

An die Möglichkeit eines solchen Zaubers hatte Snowcat noch gar nicht gedacht. Ehrlich gesagt, wusste sie spontan auch nicht, wie sie Blackstone oder gar sich selbst davor schützen konnte. Zum Glück hatte ein solcher Zauber keine sonderlich große Reichweite, wenn es hoch kam vielleicht 200 Meter. Aber was war da doch gleich mit ritueller Hexerei?

„Mystère, Tuareg, Sugmani und Butcher, können wir uns vielleicht zu einer kleinen Konferenz zusammensetzten?“

Abgesehen davon, dass FTW eine Menge hatte einstecken müssen, hatten sie den Buggy und FTWs Waffe verloren und es war nicht ganz sichergestellt, dass der Wendigo und der Dzoo Noo Qua wirklich tot waren. Snowcat hatte einen Wendigo schon mal nach einem Kopfschuss wieder aufstehen sehen. Dann waren da noch Tintagel und seine Leute, denen sie es mit ihrem Ritt durch die Wälder vielleicht nur etwas schwerer gemacht hatten.

Sie hatten gerade mal ein wenig über die Hälfte der Strecke zurück gelegt. 

Snowcat korrigierte sich selbst, so wie TriXhot es getan hätte, hätte die Elfe das eben laut gesagt. 

Immerhin hatten sie schon über die Hälfte der Strecke zurückgelegt. Sie waren alle am Leben und noch im Besitz des Shroud Of Shadows. Das lief doch ganz hervorragend. Sie lächelte. 

Es kommt eben immer darauf an, wie man eine Geschichte erzählt.


                                                             UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

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Ob die Runner eine Lösung finden, ob sie noch weitere Male gefunden und überfallen werden und ob sie es mit dem Shroud Of Shadows und einem ungebunden Blackstone bis nach ,da‘ schaffen, wird demnächst hier zu lesen sein. Schau also bald mal wieder rein, omae.

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*