11.07.11/Im Nachhinein

Hallo Ihr Lieben!

Im Nachhinein lassen sich Fehler immer leichter finden und sogar Beheben, beim Sport ändert das am Ergebnis nichts. 

Nun sind die Damen also bei der WM im eigenen Land ausgeschieden, früher als die Männer damals, und viel früher, als die meisten Menschen gedacht hätten.

Eine mögliche Ursache: der zu hohe Druck. Hört man bei den Männern auch gelegentlich, gibt also keinen Unterschied. Die Frauen waren die vollen Stadien und die große Aufmerksamkeit nicht gewohnt. Und nun bedeutet das also, dass wir hätten besser nicht mitfiebern sollen? Aber größere Aufmerksamkeit wurde doch gewünscht. Die, die den Frauenfussball nicht ansehen mögen, sind eh froh, dass der Hype nun vorbei ist.  

Ja, der Druck war groß, gingen doch viele davon aus, dass der Weltmeistertitel schon sicher sei und die anderen Teilnehmer nur um die Plätze spielen. Außerdem stand hier nicht nur der Ruf der Mannschaft, sondern der des gesamten Frauenfussballs auf dem Spiel.

Betrachtet man die Pässe des letzten Spiels gegen Japan, die alle Chancen verpassen ließen, könnte man schon glauben, dass die 12.Frau- die Zuschauer- eher gehemmt haben, als beflügelt.

Ich fand die Kampagne "Dritter Platz, ist was für Männer" schon ziemlich bedenklich und befürchte, dass aus ihr ein großer Teil des Drucks entstand. Wäre das erste Spiel anders gelaufen, dann hätte es vielleicht noch klappen können, aber so kam zu der hohen Aufmerksamkeit- fast dem Männerfussball gleich- die hohe Kritik hinzu. In dem Maße "ausgepfiffen" zu werden, kannten die Mädchen schon mal gar nicht. 

Meine Meinung steht fest: Man hätte darauf verzichten sollen, eine Kampagne zu führen, die dafür sorgt, dass alle denken, die Frauen werden Weltmeister und auf eine, die sich über die Männer lustig macht. 

Denn über einen dritten Platz ähnlich toll erworben -wie die Männer-  hätten wir uns sicher alle gefreut. 

Können wir noch was daraus lernen? Nun, zumindest, dass Frauenfussball in einem Punkt sicher nicht ist, wie der der Männer. Danach zeigen die Mädchen Tränen, trösten, herzen und umarmen sich und die (männlichen) Reporter treten bei Frauen mit Tränen in den Augen, mit ihren Fragen nicht nach. Die Mädchen dürfen einfach traurig sein.

Ich hoffe jedenfalls, man wird nicht eines Tages sagen: "Erinnert Ihr Euch noch, als der Frauenfussball es in Deutschland fast geschafft hätte, dann aber durch die vermurkste WM den Bach runter ging?"

Bei mir ändert sich nix, ich gucke weiter mit großem Interesse die Länderspiele der Frauen im Fussball, und wenn eine WM ansteht, dann fiebere ich mit. Aber auch ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich die Länderspiele der Männer wichtiger nehme. 

Ach ja, wer nun Weltmeister wird, ist mir eigentlich egal.

Habt eine tolle Woche.

Eure Snowcat

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*