Termin 06/12 am 09.03.12 Run 34/3

Spieler D. nimmt weiterhin eine Spielpause. Spieler M. führt einen neuen Charakter ein, der in Zukunft mehr sein  'da-und-wieder-nicht-da-Problem' lösen könnte. Der Spieler F. konnte nicht, darum nehmen seine Charaktere "nur" Überwachungs- und Schutzaufträge wahr. 

Die Ereignisse fügen sich direkt an die des vorangegangenen Termins an und sich aus der Sicht von Snowcat beschrieben. 

Das Team befindet sich weiter mit Frosty und für Ehran auf der Suche nach dem Phaistus Diskus. (Teil 3 der Dawn Of The Artifacts Kampagne von Catalyst Game Labs. )


Europort also. 

Vor etwas mehr als einem Jahr war Snowcat schon einmal in Europort gewesen. Zum Team hatte da noch Craven gehört. Craven, der Gedanke an ihn versetzte ihr kurz einen heftigen Stich.

Zu Beginn diesen Jahres hatten sie Europort erneut passiert, sie waren über die Seeseite eingereist. 

Sie gingen nicht davon aus, noch einmal zurück nach Hamburg zu müssen, außerdem wussten sie nicht, was sie in Europprt erwarten würde, sie brauchten also ihr komplettes Zeug, darum organisierten sie eine Seereise für Average, Blackstone, Chido, Strupp-i und die Transportkisten. Sie brachten die Gruppe zum Hafen, wo sie von ein paar Wasser-Speedern und einem Schlauchboot abgeholt wurden. Strupp-i saß in einem Rucksack und sah sehr zufrieden aus. 

Für alle anderen, also für Twinbow, Llamé, Doc, Mystère, Frosty, Hardy und sie selbst, kauften sie im Anschluss Bahn-Ticktes nach Europort, die Fahrt mit dem Zug dorthin würde ungefähr vier Stunden dauern. 

Snowcat war nicht sonderlich traurig darüber, aus Hamburg wegzukommen. Die Stadt an sich hatte zwar schon irgendwas, vor allem der trockene Teil, in dem sie sich die meiste Zeit über bewegt hatten, aber das stinkende verdreckte Wasser überall ringsherum war einfach unerträglich und diese Art von Seeluft war sicher mehr als schlecht für Haar und Teint. Sie hatte sowieso schon das Gefühl den Gestank nie wieder aus ihren langen schneeweißen Haaren heraus zu bekommen, und dass die Haare derzeit blond waren, machte es keinen Deut besser. Sie bat Mystère noch vor dem Aussteigen aus dem VW-Bus um einen 'Healthy Glow' und dann musste sie doch tatsächlich den Impuls unterdrücken, zum Zug zu rennen.

Zumindest wurden sie nicht verfolgt. Snowcat konnte weder Vory noch Samriel in dem Menschengedränge am Bahnhof Altona ausmachen. 

Hardy Wagner schien das Verlassen der Stadt genauso herbei zu sehnen, wie die Elfe, wenn auch aus anderen Gründen. Er presste das Gesicht immer wieder an die Scheibe, um zu sehen wie viel sie von der Stadt bereits hinter sich gelassen hatten. Bevor sie tatsächlich völlig aus Hamburg raus waren, verlor er über den Aufenthalt des Diskus kein Wort. Er sprach eigentlich überhaupt wenig. Nach Hamburg verlor er viele Worte, aber noch keines über den Diskus, bis Doc ihn mit einem giftigen Blick und einer zynischen Bemerkung zum Umdenken brachte: "Okay, kein Grund gleich so pampig zu werden.", meinte Hardy kleinlaut.

"Besser ich werde pampig, als Du.", erwiderte Doc trocken.

Hardy kam endlich zum Punkt. Natürlich wusste er nicht, wo sich die Phaistos-Disk genau befand. Aber er wusste, wer für den größer angelegten Diebstahl auf Kreta verantwortlich gewesen war. Malcom Carella, seines Zeichens Meisterdieb und Teamleader der Loose Canons. Nein, mehr wusste Hardy nicht, ABER er hatte die Nummer einer Drop-Box, über die man Malcom erreichen konnte. Snowcat musste schmunzeln. Natürlich was das eindeutig ein nächster Anhaltspunkt, aber die Art, wie Hardy dies präsentierte, war schon niedlich. 

Average war auf See nicht erreichbar, deshalb rief Snowcat bei SpArcade an, um um einen Backroundcheck zu bitten. Nur Sparky war greifbar, Arcade war gerade mit Oheim Liam unterwegs. Es war nicht zu übersehen, dass Sparky auf solche Dinge wie Data Search keinen Bock hatte, aber als pflichtbewusstes UC-Teammitglied wollte er sich bald wieder mit Informationen melden. 

Die nächste halbe Stunde der Zugfahrt verbrachte Snowcat mit ruhigem, müssigen Geschwätz mit Hardy, der tatsächlich einfach nur irgendwo hin wollte und beteuerte auch in Europort jede Menge Kontakte zu haben, was ihm Snowcat durchaus zutraute. Dann endlich, rief Sparky zurück.

Sein kleines Icon mit den langen schwarzen Ohren strahlte über das ganze Gesicht. "Hey Snowcat, ich bin ja im Informationsbeschaffung nicht so gut, aber ich kenne außer Arcade noch jemanden, der das draufhat. Ich hol sie mal dazu. "

Ein weiteres Icon blendete in Snowcats Sichtfeld auf. Würde die schlanke Gestalt nun im RL vor Snowcat stehen, wäre sie wohl um die 1.80 groß. Ihr blonden Haare waren kurz und sie hatte ein sehr freundliches und äußerst hübsches Gesicht, in dem große violette Augen leuchteten. Das Icon trug einen mattweißen Bodysuit, der über die Füsse reichte. Die Gelenke ihrer Hände sahen wie die einer Puppe aus. Über den Anzug verliefen 'Schnüre', die immer wieder die Farbe wechselten. "Das hier ist Violet Rain und ich gebe sie in Deine vertrauensvolle Obhut Snowcat. Sei nett zu ihr, denn sie ist noch ziemlich jung. Ich muss dann mal los. Violet Rain sagt Dir dann, was sie erfahren hat und da ihr ja nach der ersten Frage immer noch mehr Fragen habt, bleibt sie einfach ne Weile bei Dir. Tschüssiknutsch!" Sparky winkte und war verschwunden, bevor Snowcat reagieren konnte. 

Violet Rain lächelte und sagte mit einer relativ gleichbleibenden Intonation: "User Snowcat, ich grüße Dich. Sparky, Minister Of Love, hatte Recht. Dein ungewöhnliches Äußeres zeigt auch über meine Sensoren Wirkung.- Wenn Du möchtest, kann ich Dir nun mitteilen, was ich an Daten zu dem Suchbegriff Malcom Carella zusammen getragen habe."

Snowcat runzelte innerlich die Stirn, das Verhalten von Violet Rain war ziemlich merkwürdig. Sie dachte kurz darüber nach, was dies bedeuten könnte, als ihr klar wurde, dass es eigentlich gar nicht merkwürdiger war, als sich mit zwei ausgeflippten und durchgedrehten Cartoonfiguren zu unterhalten, die gelegentlich Ambosse vom Himmel fallen ließen - Hacker eben. Also lächelte Snowcat und meinte nur: "Gerne, dann mal los. Was hast Du rausgefunden?"

Violet Rain rasselte die Fakten in einem Tempo herunter, das Snowcat Schwierigkeiten bereitete, alles zu behalten: "Malcom Carella ist der Name eines Shadowrunners, Dieb von sehr guten Ruf und Anführer der Loose Cannons. Ich habe eine Drop-Box Nummer, über die man das Team Loose Cannons erreichen kann. Mit der Person Carella selbst wird man derzeit darüber keinen Kontakt aufnehmen können, da er sich gerade in einem Regolus-Gefängnis nahe Europort in Schutzhaft befindet. Regolus ist ein örtlicher Sicherheitsanbieter, der als neutral gilt. Die Schutzhaft wurde von den Konzernen Esus, De Beers und WWS, also dreien der 12 EARC-Konzernen, beantragt. Der Person Carella wird Spionage im Auftrag von SK- auch ein EARC Konzern- gegen diese Konzerne vorgeworfen. Nun wird befürchtet, dass SK eine Aussage verhindern möchte." Die fast schon monotone Art, die Fakten vorzutragen, verringerte Snowcats Problem nicht gerade. 

Snowcat verarbeitete die Antworten Stück für Stück und zog dann eine Augenbraue hoch, was ihr sofort die ungeteilte Aufmerksamkeit von Doc einbrachte. Snowcat ließ sich ein paar der Fakten wiederholen und schlussfolgerte dann: 'In Schutzhaft vor SK, damit sie Carella nicht an der Aussage hindern'. 

Snowcat hatte noch nicht einmal aufgeblickt, als Doc Mystère schon gebeten hatte, Hardy wieder zu einem Träumer zu machen. Snowcat lächelte und sagte dann: "Schalet Euch mal dazu, wie haben neue Information. Die werte junge Dame hier ist übrigens Violett Rain."

Nachdem alle namentlich miteinander bekannt gemacht waren, informierte Snowcat das Team und Frosty über die neuen Erkenntnisse. Die Drop-Box Nummer stellte sich als die Selbe heraus, die sie auch von Hardy hatten. "Hast Du auch schon etwas über das Team herausgefunden?", fragte Snowcat Violett Rain dann.

Die Antworten kamen wie aus der Pistole geschossen: " Ja, das habe ich und ich nehme an, dass ich die Informationen nun auch weitergeben soll. Zum Team Loose Cannons gehören;: -Widget, Elfin, Rigger. -Hiver, Elf, Long Arms. -Emilio, Troll, Rockabilly, Heavy Weapons. -Yuyi, Orkin, Covert Ops, Break and Entry und -Nerafeiz, Mensch, Anfang Vierzig, Verhandlungsspezialist. " Gleichzeitig wurden die Informationen auch schriftlich sichtbar und boten sich als speicherbare Datei an. 

Wie das Team nun weiter vorgehen würde, war schnell festgelegt. In Europort würden sie sich zwei Wagen mieten und danach würde Snowcat sofort auf die Drop-Box sprechen und um ein Treffen mit den Loose Cannons bitten. Vielleicht wussten die anderen aus diesem Team ja auch, wo sich der Diskus befand. 


Der Grenzübergang verlief reibungslos, die SIN's hielten.


Als sie um 23.00 Uhr am 8/17/71 den Zug verließen, hatte sich das Icon von Violet Rain bereits im offiziellen Netz des Bahnhof angemeldet und winkte ihnen zu. Snowcat verabschiedete sich von Hardy, der sich gleich zu U-Bahn aufmachte. Zuvor hatten sie Comm-ID's ausgetauscht. 

Noch auf dem Weg zum Hafen, wo sie Blackstone und Average abholen wollten, meldete sich Snowcats Commlink. Im Sichtfenster, das Snowcat so auf die Windschutzscheibe legte, dass es sie nicht weiter beim Fahren störte, war eine Elfin zu sehen, deren Haare im prächtigsten Dayglow-red mit lila Reflexes erstrahlte. "Schön, dass du beziehungsweise ihr euch so schnell meldet." erklärte Snowcat freundlich auf Deutsch. 

Ein riesiger muskulöser Arm versuchte sich ins Bild zu schieben, aber Widget, jedenfalls nahm Snowcat an, dass es sich bei der Elfin um Widget handelte, schob ihn beiseite. "Hey, worum geht's?", fragte sie.

"Genauer als auf der Box kann ich Dir dass über die Trix nicht sagen. Wir würden uns gerne so schnell wie möglich geschäftlich mit Euch treffen.", erklärte Snowcat.

Widget überlegte kurz: "Wir sind hier noch ne Weile im Blue Rapsody. Geht zu Golas, dem Barkeeper und sagt, ihr wollt die Kids treffen, aber keine Namen. Verstanden!"

"Natürlich," Snowcat blickte auf die Uhr und las die Adresse ab, die Violet Rain samt berechneter Routendauer zur Bar eingeblendet hatte, "Ich schätze, wir werden in 60-90 Minuten da sein."


Snowcat hatte nahe des verabredeten Treffpunkts am Hafen geparkt, und das Team war gerade erst ein paar Schritte gelaufen, als Stupp-i auch schon fröhlich um die Ecke gerannt kam und Snowcat auf den Arm sprang. Kurz darauf kam Average, eine Kiste hinter sich her ziehend, schnaufend dazu. Er lobte Strupp-i sofort, dabei war eindeutig zu erkennen, wie sehr der große Mann den kleinen Hund schon ins Herz geschlossen hatte. Erst mit einigem Abstand folgte ein sehr gelassener Blackstone, der die zweite Kiste zog. 

Snowcat übergab dem hungrigen Average ein Sandwich, welches sie am Bahnhof für ihn gekauft hatte und verteilte dann Leckerlies an Chido und Strupp-i. Unterdes organisierte Blackstone über seine Kontakte hier in der Gegend ein Safehouse für einige Tage. Das Team trennte sich erneut. Frosty, Twinbow und Blackstone fuhren direkt zum Safehouse, während der Rest sich in Richtung des Blue Rapsody aufmachte. 


Llamé und Mystère würden im Wagen warten, letzterer lies Snowcat nicht gehen, ohne ihr seinen Segen mitzugeben, der ihre Sinne wieder einmal unglaublich schärfte. Snowcat zog ihr schwarzes T-Shirt aus, darunter trug sie ein ebenso schwarzes Tanktop, das sie nun seitlich knotete, damit ein wenig mehr gebräunter Haut zu sehen war. Sie grinste, innerhalb von weniger Sekunden könnte sie nur durch ihren Willen mehrere Sonnenstunden hinzufügen. Magie war schon was Feines. 

Kurz darauf betrat sie mit Average und Doc den kleinen aber gemütlich Pub. Violet Rain war ihnen über das Teamnetz zugeschaltet. Um ein Uhr in der Nacht zu Dienstag war hier nicht mehr besonders viel los. Ein paar Orks tranken noch ein Bier und ein Pärchen in einer Ecke war offenbar mit irgendeinem AR-Spiel beschäftigt.

Snowcat begab sich Hüftschwingend zur Theke hinter der sie ein Foumori schon breit anlächelte. "High", sagte er im wohlklingenden Bariton eines riesigen Brustkorbs. "was darf's sein?" 

"Hmm?" Snowcat lächelte und blickte dem Fomouri direkt in die Augen, "Golas, nehme ich an?"

Er nickte: "Du bist aber nicht von hier?"

"Nein ich komme von Übersee.", Snowcat dachte an Liam und grinste, als sie das sagte.

"Golas wechselte ins Englische: "Hey, Willkommen bei uns, also, was darf's sein?"

"Ich hätte gern ein Bier." meinte Snowcat zuckersüß.

"Fass oder Flasche?", fragte Golas nach.

"Was schmeckt denn besser?"

Golas grinste, "Fass natürlich."

"Natürlich. - Wir sind übrigens hier, um die Kids zu treffen.", erwähnte Snowcat beiläufig.

Golas nickte erneut." Okay, die sind hinten, ihr wollt bestimmt Eure Getränke mit nach Hinten nehmen.", Golas blickte kurz zu Doc und Average, "Und was wollt ihr trinken?" Sein Akzent war eindeutig schottischen Ursprungs, obwohl irgendwie auch ein bisschen Seattle darin mitschwang.

Das brachte Snowcat auf eine Idee: "Ich hab's mir überlegt. Ich hätte doch lieber einen Whisky. " Sie ging nun einfach davon aus, dass Golas davon eine Auswahl im Angebot hatte und fügte hinzu; "Such mir einfach einen schönen Whisky aus. Ich vertraue Dir da. "

Doc schloss sich an. Goals griff unter die Theke und schenkte Snowcat eine honigfarbene Flüssigkeit in ein kleines Glas ein. Dann wiederholte er den Vorgang, nur, dass der Whisky für Doc aus einer anderen Flasche kam und auch in einer anderen Art von Glas landete. Dann blickte Goals Average fragend an, der kurz nachdachte und dann meinte: "Öhm, ich nehme ne Nuke It Zero Cola & Lime mit Eis, bitte."

"Hmm.", brummte Golas: "Ne Cola. Soll'ste haben." Er holte eine kleine Flasche aus einem Kühlschrank auf der Afri-Cola stand. Auf AR tanzte ein kleiner Affe eine Palme hinunter. Average nahm die Cola ohne zu Murren und beobachtete den Affen einen Moment lang. 

Der Whisky war gut, Snowcat schmeckte Honig und einen Hauch von Kirsche, sie probierte noch bevor sie sich nach hinten zu den Kids aufmachte. Golas freute sich zu sehen, dass er Snowcats Geschmack getroffen hatte. Seit Snowcat Liam kannte, konnte sie beurteilen, dass sie hier nicht nur einen leckeren sondern auch einen wirklich guten Tropfen bekommen hatte. Sie warf einen Blick über den Glasrand in Richtung von Doc, der sie anlächelte, wobei sie wortlos eine Unterhaltung über den Whisky führten. Auch sein Whisky war also wirklich gut, schmeckte allerdings viel torfiger und mehr nach dem guten, alten Eichenfass, in dem er gelagert worden war. 

Snowcat klopfte an die Hintertür und öffnete sie dann. Dabei wurde sie Ohrenzeuge eines kleinen Wortgefechts, dass offenbar gerade noch im Gange gewesen war, denn sie hörte Widget laut auf Holländisch ausrufen: "Aber wir müssen doch irgendetwas tun!"

Snowcat verschaffte sich mit einem auf Deutsch gesagten: "Klopf, Klopf." Aufmerksamkeit. Violet Rain übersetzte alle folgenden Worte simultan für Average, der kein Deutsch sprach. Den lauten anerkennten Pfiff, den Emilio augenblicklich beim Anblick von Snowcat ausstieß, hätte sie zwar nicht übersetzten müssen, aber sie nahm ihre Aufgabe offenbar sehr ernst und so erschien in dem Shortmessage-Fenster des Teamkanals nicht nur die schriftlich Übersetzung von 'Klopf, Klopf,' sondern auch der Untertitel, 'Ein Pfeifen. Der Troll empfindet Gefallen beim Anblick von Snowcat.' Average, seines Zeichens selbst Künstler der Matrix, verarbeitete die Informationen schnell genug, um schon zu grinsen, bevor der Pfiff völlig verklungen war. 

Der Matrix-Kontakt nach draußen wurde nach dem Schließen der Tür deutlich schlechter, der Raum war offensichtlich abgeschirmt.

Der Troll im Rockabilly-Look war Snowcat dann tatsächlich einen zweiten Blick wert. Die enge schwarze Jeans saß perfekt und sein enges weißes T-Shirt ließ weder Fragen über die Muskelmasse, noch über die vorhandene Dermalpanzerung offen. Nein, Snowcat stand wahrlich nicht auf Trolle, aber zumindest die schwarze im Form gebrachte Haartolle hatte Stil und dieses Riesenpaket von Troll wirkte damit nicht einmal lachhaft. Emilo war eindeutig anzusehen, dass er sofort auf Snowcat zustürmen wollte, allerdings wurde er von dem Mann, Mitte Vierzig, im leicht zerknitterten Anzug mittlerer Preiskategorie zurückgehalten. "Guten Abend. Ich bin Nerefeiz, bitte, setzten S ie sich doch.", begrüßte er sie im akzentfreien Deutsch, dann fügte er hinzu, "wo hab ich nur meine Manieren, dass hier sind Widget und Emilio."

Emilio hatte nur auf irgendein Stichwort gewartet, denn er grätschte sofort ein: "Ola, Seniorita, ische bin szo erfreut disch kennenzulernen." Er sprach Deutsch mit einem starken spanischen Akzent.

Snowcat stellte Doc, Average und sich selbst vor, lächelte Emilo mit ihrem Geschäftslächeln an und setzte sich dann an den Tisch. Sie kam schnell zum Punkt und erklärte, dass es um den Diskus ginge, und dass sie eigentlich mit Carella hatten sprechen wollen, was ja nun nicht ginge, weil er ja in einem Regolus Gefängnis in Schutzhaft sei. 

"Ach, das wisst ihr auch schon.", stellte Widget fest. Es dauerte nicht lange, dann hatte Snowcat zumindest Widget völlig von der Ehrlichkeit ihrer Anfrage überzeugt, denn zu Nerefeiz Missfallen erklärte sie ohne Umschweife: "Das ganze Zeug haben wir in einem Container geladen und nach San Francisco geschickt. Alles, außer dieser Steinscheibe. Malcom hat die rausgenommen und jedem dafür einen Extrabonus von 5 k gezahlt. Ihr müsst also wirklich mit ihm sprechen, um zu hören, wem er das Teil gegeben hat." 

"Also hat er offenbar für den Diskus ein besseres Angebot bekommen?", fragte Snowcat freundlich nach.

"Nun," meinte Nerefeiz nachdenklich, "davon gehe ich jedenfalls auf. Carella besorgt die Auftrage und wir führen sie gemeinsam aus. Wenn er etwas extra verkauft, fragen wir nicht lange. Außerdem ist das nun alles auch schon fast ein Jahr her."

Emilo versuchte zwischendurch immer wieder durch auffordernde Mimik mit Snowcat zu flirten, allerdings störte er das Gespräch dabei nicht, in dem er sich anderweitig einmischte.

Snowcat nickte, "Also müssen wir mit Carella reden. Wisst ihr denn, ob er raus will?"

"Klar, warum sollte jemand nicht aus dem Knast rauswollen?", brauste Widget sofort auf. 

Snowcat lächelte: "Nun, vielleicht weil er da vor SK wirklich sicher ist?"

Widget schien kurz zu zweifeln, meinte dann aber, "Quatsch, der will raus. Wir arbeiten auch gerade an dem Plan, wie wir ihn da rausholen."

"Vielleicht können wir uns ja zusammentun oder Euch zumindest irgendwie helfen, damit wir dann an unsere Information kommen.", harkte Snowcat nach.

"Ey cool, klar. Wir wissen auch schon, wie wir das machen." verkündete Widget selbstbewusst.

"Na jetzt bin ich aber gespannt.", sagte Doc mit der ihm gewohnten Kälte in der Stimme. 

Widget runzelte die Stirn, erklärte dann aber, "Malcom sitz in Einzelhaft. Ich spoof schnell einen Verlegungsbefehl, damit er in einen anderen Sektor verlegt wird und wenn er dann verlegt wird, greifen wir an. Ich lande mit dem Hubschrauber auf dem Helipad und Emilio und Hiver geben mir Feuerschutz."

"Na das ist ja ein toller Plan." meinte Doc trocken, "Wohin dürfen wir die Blumen schicken?"

"Hä?", fauchte Widget.

Snowcat antwortete, "Was Doc damit sagen wollte, war, dass wir schon mal aus einem baugleichen Gefängnis jemanden rausgeholt haben und dass das nicht ganz so einfach war, wie man zunächst vielleicht denken mochte."

Widget zuckte mit den Schultern, "Na okey, dann sagt halt euren Plan." Rasch fügte sie hinzu, "Aber jede Aktion läuft dann im Kampf unter meinem Kommando."

"Das kann ich mir nur, ganz, ganz, ganz, schwer vorstellen", warf Doc ein, wobei je jedes Wort besonders betonte und in die Länge zog, damit niemandem, egal wie begriffsstutzig, der Spot darin entging. 

Schließlich einigten sie sich, dass sie noch mehr Informationen brauchten. Jedes Team würde den Plan noch einmal für sich überdenken und dann würden sie sich morgen um 18.00 Uhr wieder hier treffen und ein gemeinsames Vorgehen zu besprechen.

Zurück im Schankraum schäkerte Snowcat noch kurz mit Golas, aber dann war es an der Zeit aufzubrechen. Bei der Elfe stellte sich langsam Müdigkeit ein. Zum Glück empfing sie Blackstone im Safehouse mit einem starken Kaffee. Sie setzten alle über die Erkenntnisse ins Bild und erinnerten sich, trotz Frosty Gegenwart daran, wie schwierig es vor mehr als einem halben Jahr gewesen war, jemanden aus einem solchen Komplex zu befreien. Snowcat und Average redeten dabei kurz aneinander vorbei, bis sie sich gegenseitig deutlich machten, dass keiner von ihnen für einen harten Angriff beim Gefängnis selber war. 

Während Violet Rain sich schon mal auf die Suche nach Informationen über die Haftbedingungen machte, unter denen Malcom Carella inhaftiert war, stellte Snowcat folgendes fest: "Am leichtesten wäre es natürlich, wenn Mystère Carella einfach besucht und ihm dann bei einem Gespräch die Informationen über den Diskus aus dem Kopf saugt, aber ganz so einfach wird sich wohl auch das nicht bewerkstelligen lassen, schließlich verfügt Regolus auch über magische Sicherheit."

"Dagegen bin ich eh völlig!", meinte Frosty daraufhin, "schließlich ist das Gehirnvergewaltigung!"

Snowcat hob überrascht die Augenbraue: "Das mag ja sein, aber das ist doch ein adäquates Mittel um an die Informationen zu kommen."

Frosty klang ungewohnt erregt, beinahe erzürnt, als sie erwiderte: "Ach so und wenn Du an die Informationen über Folter kommst, ist dass dann auch ein adäquates Mittel?"

Snowcat erwiderte vorsichtig: "Das ist kein Mittel, dass ich bevorzugen würde, aber wenn man keine andere Möglichkeit hat, ist das meiner Meinung nach auch ein Mittel an Informationen zu kommen."

Bevor Frosty antwortete, sagte Doc: "Na zum Glück haben wir ja Dich, Snowcat, da brauchen wir auf Methoden wie Folter nicht zurückzugreifen."

Llamé meinte darauf hin: "Folter macht mir auch keinen Spaß, aber manchmal muss man eben Sachen tun, weil sie notwendig sind. Was mich zu der Frage bringt, können wir es zu unserem Vorteil nutzen, dass Carella von SK gesucht wird? Ihn zum Beispiel noch an sie verkaufen und uns so Mittel besorgen?"

Snowcat schüttelte den Kopf, "Das sollten wir besser nicht tun, denn schließlich sind das auch Runner und denen gegenüber sollten wir so fair bleiben, wie wir können und sie nicht verkaufen. Dennoch können wir vielleicht einen Vorteil daraus ziehen, jedenfalls wenn Carella wegen seiner Angst gar nicht aus dem Gefängnis will, dann gibt er uns die Information vielleicht einfach, weil ich ihm danach frage."

"Meine Rede," meinte Doc dazu, "Wenn Carella jemanden die Informationen einfach nur so gibt, dann Dir. Darum sollten wie auch erstmal daran arbeiten, wie wir an ein Gespräch mit ihm kommen."

Genau darum drehte sich dann ihre Arbeit in den nächsten zwei Stunden. 

Zur perfekten Frühstückszeit stand der Plan im Groben. Violett Rain hatte genügend Informationen zusammentragen können, um ihn zu erarbeiten. Sie wollten versuchen, sich über einen Ork mit dem Namen Jakob Schultz, - ein ehemaliger Runner, aber auch Verhandlungsführer von De Beers, der jetzt mit seinen guten Konzernkontakten als Fixer arbeitete- als externe Verhörexperten einschleusen zu lassen und so auf einem Konzerngelände und nicht im Gefängnis, an ein Gespräch mit Malcom Carella zu gelangen. Dazu würden sie versuchen Schultz morgen am frühen Nachmittag in einem Kaffeehaus mit dem Namen Tripoli Dessert zu treffen, denn da sollte er sich täglich aufhalten, um eben Kaffee zu trinken. 

"Wagner, Schultz, passt auf, Carella sagt nachher bestimmt, dass er den Diskus jemandem mit dem Namen Maier gegeben hat.", scherzte Snowcat.

Violet Rain fragte darauf: "Wenn Ihr schon wisst, bei wem sich der Diskus befindet, warum müsst ihr dann noch mit der Person Carella sprechen?"

Snowcat erklärte ihr geduldig, was sie damit gemeint hatte, bevor sie sich endlich ein paar Stunden Schlaf gönnte.


Beim Tripolis Desserts handelte es sich um einen Coffeshop im klassischen holländischen Stil. Von der Wiener Melange über schwarzen Kaffee, Latte Macciato und diversen Nachspeisen, bis hin zum Hasch-Cookies, gab es hier alles. Jakob Schultz war nicht zu übersehen, denn der Ork hatte sich in den letzten Jahren das eine oder andere Extra-Dessert gegönnt, - mehrmals täglich. 

Doc begleitete Snowcat. Mystère und Llamé hatten zuvor bereits die Vorhut gebildet und im Café Platz genommen, so waren ihnen auch die beiden Begleiter von Schultz nicht entgangen, die an einem anderen Tisch saßen. 

Die Verhandlungen gingen zügig und glatt über die Bühne. Jakob Schultz versuchte zwar noch einen Gefallen, statt des Geldes auszuhandeln, aber schließlich war er bereit das Arrangement für 2500¥ zu treffen. 

Schon eine Dreiviertel Stunde später meldete Jakob sich bei Snowcat. Morgen um 11.00 Uhr hatten sie ihren Termin mit Malcom Carella als externe Verhörspezialisten in einem Konzern-Safehouse von Esus. Um 10.30 Uhr würde sie ein Mann mit dem Namen Marko van Kampen in Empfang nehmen und dann das Verhör beaufsichtigen. 

Wieder stand Planungsarbeit an. Sollte Carella raus wollen, wäre der Rücktransport zum Gefängnis der richtige Zeitpunkt, um zuzuschlagen. Zuvor würden Snowcat und Doc als Verhörspezialisten zu Esus gehen, Llamé und Average würden sie als Sicherheitsmann und Fahrer begleiten. Violet Rain sollte sich in Snowcats Eyeball bereithalten, um für ein nach außen sauberes Verhör zu sorgen. Die Details für diesen Teil konnten bis zum Abend warten. Erst einmal galt es, an dem Befreiungsplan zu arbeiten, den sie den Loose Cannons präsentieren wollten. Twinbow und Blackstone konnte UC für die Befreiung noch abstellen. Frosty sollte in der Nähe in einem der Mietwagen warten und sich für den Notfall als Springer bereit halten. 

Sie stellten mögliche Routen zusammen und notierten, was man für einen klassischen 'Wagenstopp' alles brauchen würde. Mit diesen Daten im Gepäck fuhren sie erneut ins Blue Rapsody. Wieder waren Emilio, Widget und Nerefeiz im Hinterzimmer anwesend. Es dauerte einen Moment, aber dann waren die Loose Cannons von UC's Plan ziemlich beeindruckt. Um weitere Einzelheiten der Befreiung wollten sie sich selber kümmern, aber über das Hilfsangebot in Form von Twinbow und Blackstone waren sie erfreut. Die Loose Cannons nannten Snowcat noch ein Codewort, damit sie Malcom beweisen konnte, dass sie mit deren Einverständnis dort war. "Wir geben Euch dann das Signal, wenn wir mit Carella gesprochen haben und er raus will.", fasste Snowcat abschließend zusammen.

"Man, jetzt fängst Du schon wieder damit an. Klar will der raus." , meinte Widget nur.

"Das werden wir ja dann erfragen. Ich bitte Euch nur, dass Ihr unserer Aussage dann auch vertraut und Euren Chummer nicht einfach trotzdem rausholt."

Widget wirkte abgelenkt, deshalb sagte Nerefeiz seufzend; "Ich glaube, dieses Vertrauen habt ihr Euch verdient." 

Ein Moment der Stille entstand und dann sagte Widget leiser: "Naja, vielleicht will er ja wirklich nicht raus. Gerüchteweise ist gerade ein Hit-Team aus Essen in Europort eingetroffen. Nennt sich 'Eisregen' und besteht, ihr sitzt ja alle, aus sechs Trollen. Vier heftigen Sammies und 2 Mages." Sie seufzte, ihr Seufzen klang allerdings resigniert,  "Also ja, wenn ihr sagt, er sagt, er will nicht, dann glauben wir Euch."

Nachdem das geklärt war und nachdem Snowcat noch einen kleinen Whisky an der Bar getrunken hatte, fuhren sie zurück ins Safehouse. Dort schrieben sie ein bis ins kleinste Detail ausgearbeitetes Verhör-Drehbuch. Zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden wurde geplant. 

Wie würden sie sich gegenüber den Leuten von Esus zeigen? Was würden sie beim Verhör sagen? Wann konnten sie beginnen Malcom Carella die eigentlichen Fragen zu stellen, die Violett Rain dann editieren würde? - Als der Plan fertig war, gingen sie alles wieder und wieder durch. Warum nahmen sie Snowcats Eyeball mit zum Verhör? -Um eigene Aufzeichnungen zu machen. Wie lautete der Fachbegriff für XY und wie der für Z? Wie war der Deckname der einzelnen Teilnehmer? 

Und so weiter und so fort. Und noch mal und noch mal. 

Doc hatte natürlich schon nach dem ersten Durchsprechen alles verinnerlicht und ihm unterlief auch nicht ein einziger winziger Fehler. 

Den anderen schon, was Snowcat beinahe rasend machte. Also noch mal und noch mal und noch mal! Bis ALLES bei ALLEN saß. 

Nun, wahrscheinlich war das notwendig, wenn man einen Konzern davon überzeugen wollte ein externer Verhörspezialist zu sein, aber gefallen musste es Snowcat dennoch nicht. Wären Mystère, Twinbow, Blackstone und vor allem Doc zwischendurch nicht immer wieder auf Snowcat eingegangen, um ihre Seele zu streicheln oder ihr eine heiße Schokolade zu machen, sie wäre wohl irgendwann einfach demonstrativ eingeschlafen. Friedlich, mit Strupp-i neben sich auf der Couch.


Pünktlich um 10.30 Uhr am 8/19/71 stand eine blonde, braungebrannte Snowcat in ihr RhineGold-Kostüm gekleidet, neben einem Doc im Anzug, vor einem unscheinbar aussehenden Gebäude in Europort und schüttelte Marko Van Kampen die Hand. Die SIN's und die Legenden hielten stand, und so wurden sie nach ein wenig Fachsimpelei vor ein Verhörzimmer gebracht. Kurz vor 11.00 Uhr fuhr ein Panzerwagen auf das Gelände und Malcom Carella wurde in Hand- und Fussfesseln in das Gebäude gebracht. 

Da Doc und Snowcat das Verhör langsam angingen und erst die klassischen Testfragen stellten, um sich auf ihr Gegenüber einzustellen, hatte Carella noch nichts preisgegeben, als Snowcat von Violett Rain das Signal bekam, dass sie bereit sei. Snowcat nickte unmerklich und sagte dann: "Malcom, wir sollen sie übrigens von ihrem Team grüßen und sie fragen, ob sie aus dem Gefängnis rauswollen?"

Malcon war verwundert und hielt das zunächst alles für eine Verhörtaktik, aber nachdem sie ihm ein Team-Code-Wort genannt hatten und er überzeugt war, sagte er: "Nein, ich will hier auf keinen Fall raus und es ist auch unglaublich wichtig für mein Überleben, dass ich in Einzelhaft bleibe."

Snowcat nickte, "Gut, dafür dass Dich dein Team nicht rausholt, können wir sorgen. Dafür zu sorgen, dass Du in Einzelhaft bleibst, ist schon viel schwieriger, aber auch das könnten wir arrangieren. Allerdings müsstest Du uns dafür einen kleinen Gefallen tun."

Die grauen Augen des braunhaarigen Mannes zogen sich zusammen, als Snowcat das sagte. Als er allerdings hörte was sie wissen wollte, war er zwar neugierig, warum sie an so einer 'alten Geschichte' interessiert war, gab dann aber sein Wissen preis, obwohl Snowcat ihm nicht geantwortet hatte. "Ich hab den Diskus damals nach Frankfurt an einen Mann von der Dr.Faustus Society verkauft. Der Mann trägt den Namen Hermann Meyer."

Als Snowcat den Namen hörte, wäre sie beinahe in schallendes Gelächter ausgebrochen. 

Der Rest war leicht erledigt, sie brieften Malcom schnell, damit er wusste, was er an der einen oder anderen Stelle antworten sollte. Nach zwei weiteren Stunden Verhör gaben sie Van Kampen das Zeichen, dass sie fertig waren. Malcom Carella wurde abtransportiert, und da sie für das Außenteam rotes Licht gegeben hatten, kam der Mann auch wieder im Gefängnis an. 

Snowcat und Doc blieben noch eine weitere Stunde bei Esus, um sowohl einen Bericht und ein Profil von Malcom Carella anzufertigen und die glaubwürdige Empfehlung auszusprechen, dass man Carella unbedingt in Einzelhaft halten müsse, um ihn irgendwann zu weiteren Aussagen bewegen zu können. 


Frosty war wieder einmal mit dem schnellen, professionellen und gewaltarmen Vorgehen von UC mehr als zufrieden, als sie sich alle im Safehouse versammelten. Um die Loose Cannons tat es Snowcat schon ein wenig leid, schließlich würden sie für einige Zeit auf einen wichtigen Mann ihres Teams verzichten müssen.

Ihr nächster Halt würde also in Frankfurt sein. Die Reise für das Team und das komplette Equipment musste organisiert werden. 

Zunächst brauchten sie jedoch eine genauere Adresse, als den Namen einer Stadt und sie brauchten Informationen über die Dr. Faustus Society. Doc meinte, dass Kwalm ihnen wahrscheinlich detaillierte Auskunft über die Gesellschaft geben könnte. 

Snowcat hatte schon fast zum Commlink gegriffen, als Violett Rain sich meldete. "User Snowcat, ich habe einen Wohnort und eine Comm-Id für die Person Hermann Meyer gefunden. Die Sache hat aber einen Nagel, denn man kann die Person Hermann Meyer dort nicht mehr antreffen oder mit ihr kommunizieren. Die Person Hermann Meyer wurde vor fünf Tagen vollständig gelöscht."

Snowcat runzelte die Stirn, "Gelöscht? Was meist Du mit gelöscht?"

Emotionslos erklärte Violet Rain, "Die Person Herman Meyer wurde vor fünf Tagen leblos in seinem Vorgarten aufgefunden. Er lag auf dem Rücken, sein Brustkorb war aufgebrochen und sein Herz fehlte. Euer passender Begriff dafür ist, die Person Hermann Meyer ist tot. Erste forensische Analysen haben in der Wunde Spuren einer Obsidian-Klinge entdeckt. Aztechnology vermutet dahinter einen Diffamierungsversuch heiliger, religiöser Riten des aztlanischen Glaubens. Der Konzern hat offiziell seine völlige Kooperation beteuert und Hilfe zur vollständigen Aufklärung des Verbrechens entsandt. Die Agenten Ramirez und O' Donnel sind bereits in Frankfurt eingetroffen."

'Na Bravo', dachte Snowcat, das waren ja mal wirklich … interessante Neuigkeiten. 


                                  UC - UNIVERSAL CONSULTANTS - UC

     UC - Unknown Consequences -das TOP-Runnerteam aus Seattle- You See! 


Was UC in Frankfurt so alles erlebt und ob sie dem Phaistus Diskus näher kommen, wird demnächst hier zu lesen sein. 

*reckundstrekgenüsslich* Hoffe Ihr habt Spass; *knutschi*