Hallo Ihr Lieben!
Ich hatte hier bereits davon berichtet, der Teenie hat letzte Woche an einem Musikprojekt mit dem Namen BeVoice teilgenommen.
"!00 Jugendliche aus Neukölln und Rotterdam tanzen und singen: Spannung!", hieß es so schön in dem professionell anzuschauenden Programmheft.
Bis zur ersten Aufführung letzten Freitag waren diese Schüler schon einen weiten Weg gegangen.
Schon vor Monaten wurden die Neuköllner Schüler gebeten, innovative Texte zum Thema Spannung zu schreiben. Ausgewählt wurde dann zum Beispiel ein "Liebesbrief an die Feder" und ein "Beschwerdeschreiben an den elektrischen Stuhl". Die Texte wurden vertont und waren am Ende dann Teil der musikalischen Geschichte.
Sonntag vor dem Start der heißen Trainingsphase des Projekt, kamen dann Tänzer, allesamt Schüler der HDM Tanz aus Rotterdam, Coaches und Musiker nach Berlin. Die Schüler wurden bei Gastfamilien untergebracht.
Montagmorgen begann dann das tägliche intensive Tanz- und Gesangstraining. Die Schüler freundeten sich an und zogen nach den Proben noch gemeinsam durch die Stadt, teilweise bis spät am Abend. Sprache der Wahl war natürlich Englisch.
Freitag dann die Premiere vor ausverkauftem Haus im Kulturstall des Schloss Britz.
Mehr Details, Fotos und vor allem wichtige Namen zu Bevoice findet Ihr hier:
Wir haben uns die 2.Vorstellung, Samstag um 15.00 Uhr, angesehen. Mit wissenschaftlichem Vorprogramm zum Thema Spannung, hatte man uns "angedroht".
Wissenschaftlicher Vortrag durch Schüler und Professoren und dann ein Stück zum Thema Spannung, welches innerhalb einer Woche einstudiert wurde. Was kann da schon bei rauskommen?
Natürlich waren unsere Erwartungen nicht sonderlich hoch, obwohl wir wissen, was man bereits in einer Woche so alles einstudieren kann, schließlich nimmt der Teenie schon seit Jahren an den Neuköllner Musiktagen teil. Dennoch war das bisher immer so ein Elternding. Man geht dorthin, weil das eigne Kind etwas aufführt. Unsere Tochter weiß, dass wir harte Kritiker sind. Wir loben nie, nur weil sie daran teilgenommen hat.
Diesmal wurden unsere Erwartungen jedoch weit übertroffen.
Der Vortrag der beiden Professoren zum Thema war spaßig und lehrreich- kein Wunder, denn sie halten einen ähnlichen bei der langen Nacht der Wissenschaft in Berlin. Aber selbst der eigentlich langweilige Kamera-Rundgang durch die Projekte der Physik AG war unterhaltsam, auch wenn das hauptsächlich an dem Moderator und der pfiffigen Idee, das Ganze wie eine Außenreportage zu gestalten, lag.
Dann die Aufführung des Stücks.
Die Musik war schon mal richtig klasse. Das Spektakel auf der Bühne zur Ouvertüre wirklich sehenswert und somit war der Auftakt gelungen.
Die Tanzszenen waren so gut choreografiert, dass alle gut in Szene gesetzt waren. Natürlich tanzten die Schüler des HDM um Längen besser, aber in den "Massenszenen" auf der Bühne fielen die anderen Schüler nicht negativ auf, im Gegenteil. Viele Idee haben mir wirklich gut gefallen und ich konnte das komplette Stück auch an Nicht-Eltern weiterempfehlen.
Natürlich habe ich auch Kritik:
1.Teilweise waren die vorgelesenenTexte nicht gut zu verstehen, soll heißen, einigen Schülern, die Einzeltexte hatten, hat man angemerkt, dass sie schnell fertig werden wollten oder eben, dass sie nicht gut vortragen konnten. Zum Glück war das jedoch eher die Ausnahme.
2. Der Text, den der Chor zu der wirklich tollen Musik gesungen hat, kam oft nicht bis zum Publikum durch, die Stimmen kamen einfach nicht gegen die Instrumente an. Einiges wurde mir erst später aus dem Programmheft klar.
Egal.
Am Ende war ich begeistert! Unglaublich was da auf die Beine gestellt und in insgesamt vier Vorstellungen dargeboten wurde.
Der Teenie vergoss bei der Verabschiedung am Sonntag dann einer Menge Tränen. Über Facebook bleiben Alle in Kontakt und einige planen bereits, sich irgendwann auch ohne Projekt weiterzusehen. Sollte es wirklich dazu kommen, ist das dann sicher der größte Lohn für all die Mühe.
So, heute ist Dienstag.
Immerhin nicht mehr Montag.
Habt alle einen feinen Tag.
Eure Snowcat